Das ist ein sehr schwieriges Thema und kann sicherlich immer nur für die akute Situation entschieden werden.
Ich hatte die von Dir beschriebene Situation leider schon öfter, weil ich mehrfach gezielt alte Tiere aus den Tierheimen aufgenommen habe und derzeit auch akut - meine Hündin leidet an Lungenkrebs und es kann jeden Tag soweit sein.
Ich habe mich mit dem Thema sehr viel beschäftigt und es für mich so beschlossen, dass ich "das Tier entscheiden lasse". Das heisst für mich, dass das Verhalten des Tieres mir zeigt, dass es keinen Lebenswillen mehr hat. Selbstverständlich muss das variiert und an die akute Situation angepasst werden.
Meine kranke Hündin macht für jemanden, der sie von früher kennt, mit Sicherheit den Eindruck, dass man das dem Tier nicht mehr zumuten kann. Sie ist aber auf ihre eingeschränkte Weise aktiv, nimmt am Geschehen teil, bellt sogar noch, wenn sich an der Tür was tut und freut sich, wenn sie noch im Garten in der Sonne liegen kann. Sie ist mit Medikamenten eingestellt und bekommt Schmerzmittel. Im Augenblick scheint das auch auszureichen - sie scheint keine dauerhaften Schmerzen zu haben. Wenn sie nicht mehr frisst, sich nicht mehr freut, wenn sie uns sieht und nicht mehr am Geschehen teilnimmt, ist das für mich der Zeitpunkt, an dem sie nicht mehr will. Dann werde ich reagieren.
Das Thema ist aber, glaube ich, zu sensibel, um eine allgemeingültige Lösung zu finden und das muss jeder für sich und sein Tier selbst entscheiden. Und sicherlich gehen die Ansichten dazu, wann der geeignete Zeitpunkt ist, stark auseinander.
Aber ich finde, es stimmt schon, dass man es weiss, wenn es soweit ist. Was allerdings vor Zweifeln und Unsicherheiten vorher und auch während und nach der Entscheidung leider nicht schützt.
Ich wünsche Dir und Deinem Hund alles Liebe, viel Kraft und die richtige Entscheidung.
LG Birgit