Ui, das ist eine schwere Entscheidung.
Es kann dich alles, wirklich alles erwarten.
Wir haben zwei aus Spanien und es waren Wundertüten, die uns jeden Tag aufs Neue überraschen - auch heute
Ina kannte nichts und niemanden, hatte Angst vor Männern und Stöckern, Regenschirmen und und und. Auf andere Hunde ist sie los gegangen und alles andere, was tierisch war, hat sie gejagt. Es hat uns viel, viel Mühe und Arbeit gekostet, Nerven, Tränen und oft auch Zweifel - aber sie war/ist es mit jedem Tag wert.
Wegen Krankheiten: Ina kam zwar negativ an, wurde hier nach einer möglichen Inkubationszeit auch negativ getestet, aber: sie sollte kastriert sein, war sie aber nicht - sondern läufig und mit Hormonen vollgepumpt. Dann kam eine Scheinschwangerschaft, die trotz Medikamente wegen ihrer ganzen Jahre als Zuchthündin mehr als drei Wochen andauerte. Dann haben wir die Kastration hier machen lassen, als es ihr etwas besser ging.
Und dann wurde bei Ina eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, die medikamentös behandelt werden muss. Außerdem ist sie gegen Weizen allergisch, verträgt kein Fett und darauf müssen wir beim Futter achten.
Sam war ein Fundhund in Spanien, seit April in Deutschland, wir sind die x-te Stelle hier, da er beißt. Er lässt sich jetzt, nach über 1 1/2 Monaten zum Teil immer noch nicht anfassen, jagt alles, was sich bewegt und kann nicht gut alleine bleiben (trotz 2. ruhigen Hund) und würde freiwillig niemanden in die Wohnung lassen. Aber bei mir ist er ein super lieber Hund, der fast alles mit sich machen lässt - aber eben nur bei mir und dennoch liebe ich diesen Hund und werde alles dafür tun, alle Nerven opfern, wenn es sein muss....
Da bleibt uns nur zu hoffen, dass wir ihn so hinkriegen, so dass er hier bleiben kann, ohne dass er wieder jemanden beißt.
Bei uns war es ein harter Kampf und es gab hitzige Diskussionen mit meinem Mann (auch bei Ina), bei solchen Hunden wie Ina und Sam kann es echt zu einer Belastungsprobe werden. Darüber solltet ihr euch im Klaren sein.
Aber es kann auch super, super toll laufen und ihr erwischt einen Traumhund - wenn ihr also Lotto spielen wollt, dann drück ich euch die Daumen.
Aber in eurer Situation, da würde ich auch zu einem Hund raten, der ggf. hier in Deutschland schon auf einer Pflegestelle ist und die ein bisschen über ihn erzählen kann.
Und als Tierheimmitarbeiterin kann ich nur sagen: im Tierheim verhalten sich Hunde immer anders. Und nur weil sie da sozial ist, muss das nicht für ihr neues Zuhause gelten (wenn sie es z.B. nicht mehr teilen möchte..)
Ich drück euch jedenfalls gaaaanz fest die Daumen!
LG Julia