Hallo Foris,
ich muss gestehen, dass ich gerad noch ein wenig auf 180 bin, nach einer Situation heute auf dem Spaziergang. In der Situation hab ich mich hilflos gefühlt und auch jetzt noch. Daher möchte ich gern eure Meinung hören.
Zur Situation:
Ich war mit Ina und Sam auf dem Rückweg nach Hause und bin über den Damm gelaufen, der hinter unserem Haus lang läuft. Der Damm endet am Fußweg der Straße, in der wir wohnen. Auf dem Damm gibt es nur einen Trampelpfand von ca. 1 Meter Breite, links und rechts geht´s runter ins Nirgendwo (wenn man da lang läuft, dann bricht man sich die Knochen...).
So, ich also unterwegs, habe gesehen, dass eine junge HH (ca. 15. Jahre) mit ihrem sehr alten Labrador vor mir Richtung Dammende unterwegs ist. Ich leine also meine beiden an, weil
a) die HH Sam´s Feindbild von Mensch entsprach (klein, dick, mit schwarzer, dicker, glänzender Winterjacke)
b) Sam nach wie vor mobbt
c) Ina nach wie vor auch nicht ohne ist
d) weil die Straße doch recht nahe war
e) ich leider mit beiden Hunden ohne Heckmeck an anderen Hunden nur in einer Entfernung von 30 Metern vorbeikomme, alles darunter gibt noch Chaos und beide sind ja nicht gerade kraftlos 
Ich hatte also beide an der Leine, zusätzlich noch einen Kotbeutel in der Hand und bin laaaangsam weiter gelaufen, da die HH mit dem Labbi eher geschlichen als gelaufen ist.
Meine beiden sehen den Labbi, Ordnung an den Leinen erst mal vorbei.
HH ist mit Labbi am Ende des Dammes angekommen (also fast auf dem Fußweg, aber auch nur fast...), Labbi sieht meine beiden Hunde, legt sich auf den Boden... Frauchen bleibt stehen, macht noch nicht mal den Ansatz eines Versuches, ihren Labbi weiterzubekommen.
Ich sehe das, bleibe stehen, bringe wieder (vorübergehend) Ordnung in mein Hundechaos und ware ebenfalls, ob sich da nicht was tut und das Mädel weitergeht. Denn so liegt ihr Labbi direkt neben dem Weg und ich hab keinerlei Möglichkeit, einen Bogen zu laufen.
Umdrehen geht nicht, weil der nächste Hund von hinten auf dem Damm hinter uns herkommt.
Nix passiert, ich lege also Meter um Meter zurück, versuche meine Hunde abzulenken, im Fuß zu halten, was natürlich mit der sich verringernden Entfernung immer schwieriger wird. 15 Minuten später erreiche ich dann das Mädel, nachdem ich immer wieder stehen geblieben bin, geordnet hab und vor allem Sam ist zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr ansprechbar - wegen dem Mädel (seinem Feindbild) und dem Hund...
Ich greif zum letzten Mittel, meiner Rasselkette, schüttel sie vor Sam´s Nase, damit ich wenigstens mal einen kurzen Blick von ihm bekomme, als der Blick kommt, das Lob und ein erneutes "Fuß"... Sam war schon wieder in seiner Aufmerksamkeit auf das Mädel fokusiert... 
Wir also an dem Mädel vorbei (reines Chaos, Sam bellt und will gern das Mädel verbellen, Ina wird angesteckt ), da konnt ich es mir nicht verkneifen und hab gesagt:
"Sag mal, mit deinem Hund hättest du nicht ein Stück weiter gehen können oder?" (Auf den Bürgersteig und ein Stück weiter hätte mir doch schon gereicht und etwas mehr Platz verschafft....)
Ihre Antwort: "Nö, hätt ich nicht. Aber wenigstens schlag ich meine Hunde nicht...!"
Ich: "Ich schlage meine beiden nicht, hättest du mal genauer hingesehen. Die Kette ist ein Schreckreiz, damit die überhaupt ansprechbar sind."
So, dann bin ich weitergegangen und hab gesehen, dass die HH direkt nach mir auf einmal auch weitergehen könnte :zensur:
Sicherlich kann das von weitem so aussehen, wenn ich mit der Kette rassel, aber ich mach mir jetzt tierisch den Kopf, was das Mädel von mir denkt, was sie wohl ihren Eltern erzählen wird (die sehen wir auch ab und an mit dem Labbi und die kriegen das komischerweise hin, dass sie dann weitergehen, wenn sie uns sehen)...
Ich schlage meine Hunde nicht, hab ich noch nie und werd ich auch nie!
Wir erziehen unsere Hunde nicht über rein positive Bestärkung, das wäre bei den beiden gar nicht möglich und ich rede auch mal Klartext und es kommt mal ein lautes, scharfes "Hey", wenn gar nichts mehr geht. Oder eben die Rasselkette oder Trainingsdisks.
Mit dieser Situation ist so ziemlich einer meiner Albträume in Erfüllung gegangen. Weil ich nämlich genau so was befürchte, wenn ich Sam z.B. mit meinem Knie oder Bein wieder zurückschiebe, dass Menschen dann denken, ich würde meine Hunde treten. Und deshalb ist es für mich auch immer schwer, sowas zu machen, wenn Passanten an uns vorbeigehen, aber das habe ich mir mühsam erarbeitet, dass ich mich dann nicht von meinen Hunden durch die Gegend ziehen lasse, sondern dann auch mal so eine Reaktion von mir (siehe Einsatz Knie oder Kette) kommt, wenn das Verbale nicht ausreicht.
Bin jedenfalls gerad ein wenig fertig mit der Welt und würd gern eure Meinung hören.
Was hätte ich anders machen können? Abgesehen davon, meine Hunde besser zu kontrollieren ( wie gesagt, da arbeiten wir dran..)..
Muss ich mich, als erwachsene Frau von einem Mädel so anblöken lassen?
Vielen Dank schon mal vorab!