Beiträge von Die Swiffer

    Wir haben auch einen Beißer, den wir erst einmal an den Maulkorb gewöhnt haben. Damit wir eben selbst lockerer, entspannter im Umgang mit ihm sind und einfach nix passieren kann.
    Natürlich gucken die Leute doof, wenn ich draußen Sam mit Maulkorb laufen lassen, aber es ist für mich ganz klar die Sicherheit, die im Vordergrund steht, die von anderen Menschen und meine eigene. Und von daher ist es mir egal, was die Leute von mir denken.
    Ich kann dir nur den Rat geben, einen Maulkorb (einen Richtigen!) zu nehmen, deinen Hund vernünftig dran zu gewöhnen und dich dann mit einem guten Trainer in die Arbeit zu stürzen. KEINE Experimente! Gib dir selbst die Sicherheit mit nem Maulkorb, hol einen Trainer dazu und dann arbeite dran.

    Die Erfahrung, dass meine nur gaaaaaanz schwer den Blick von einem "Feind" abwenden können, habe ich auch gemacht. Da Sam ein heikles Kaliber ist, muss er derzeit an der Leine bleiben und trägt Maulkorb. Wenn ich Passanten sehe, kommt er an die kurze Leine und ins "hinten". Ina darf frei ohne Leine hinter mir laufen. Bei ihr klappt das jetzt nach über einem Jahr gut, aber das war harte Arbeit. Allerdings ist sie auch eher ein Hund, der nach hinten geht und die "Klärung" anderen überlässt.
    Bei ihr habe ich erst das "guck mich" aufgebaut und parallel das "hinten". Und wenn wir jetzt in diese Situationen kommen, dann heißt es "guck mich", Ina guckt und ich schick sie hinter mich. Thema erledigt. Allerdings haben wir mit ihr ja auch den Rückrufkurs gemacht, so dass sie sich zuverlässig, auch in solchen Situationen, abrufen ließe.
    Sam ist dagegen ein anderes Kaliber. Einerseits halt sein Schutztrieb und eben seine Aggressionen gegen Menschen. Außerdem ist er ein kleiner "Gefahrensucher", sprich er wittert Gefahr und muss sofort hin :hilfe:
    Bei ihm arbeiten wir derzeit am "hinten" und damit tut er sich schon extrem schwer..
    Allerdings konnte ich gestern schön üben, da hat jemand zwei Schneemänner auf den Weg gebaut und die waren Sam nicht geheuer. Ich hab Sam hinter mich genommen, bin vor ihm zu den Schneemännern hin, hab sie begrüßt und getätschelt. Nur die Schneemänner haben so schön still gehalten, als Sam ihnen seinen Maulkorb in den Bauch geknallt hat, das würden lebende Objekte leider nicht. Aber daran arbeiten wir ja auch.

    Aber Nicky hat das Prinzip echt gut beschrieben. :gut:

    Gucken sollen Herdies ruhig, ist ja ihr Job. Aber die Entscheidung des Handels, die müssen sie dann doch uns überlassen und das ist für sie richtig schwer...

    Oh Macken, da haben wir auch ein paar :applaus:

    Ina:
    Angucken und sie fällt um, weil sie den Bauch gestreichelt bekommen will.

    Sam:
    Stönen, seufzen, grummeln, glucksen, fiepen, rumrollen und so tun, als ob es ihm gaaaanz schlecht geht, nur damit man mal hinguckt und er Aufmerksamkeit bekommt.
    Schneeschieber spielen, Nase tief in den Schnee stecken und dann beim Laufen den Schnee vor sich herschieben. Das macht ihm derzeit den größten Spaß.

    Hallo Unhappy,

    oh ha, da hast du ein ganz schönes Paket mit dir zu schleppen. Wie geht es dir den im Moment? Tut sich was - in welche Richtung auch immer?

    Ich kenn sehr gut, was du meinst. Nachdem Molly aus meinem Leben ging, war ich sehr, sehr traurig, aber Bessi war noch da und das tat gut. Als Bessi dann auch gegangen war, fühlte ich mich unendlich leer und ich war mir sicher, nie wieder einen Hund haben zu wollen.
    Irgendwann hab ich dann Ina gesehen und wusste: das ist sie! Und glaub mir, leicht war sie garantiert nicht und ich gestehe, dass ich mir oft gewünscht habe, dass sie ein wenig von Bessi und Molly hätte :ops:
    Es hat über ein Jahr gedauert, viele Tränen, Nerven und auch Aufgabegedanken später sind wir ein tolles Team geworden. Jeder kennt den anderen und weiß, wie er tickt - das Durchhalten hat sich also gelohnt :D
    Im September kam dann Sam: findet Menschen total überflüssig, doof und fühlt sich als "König" der Welt. Besucher werden durch Bisse "gebeten", wieder zu gehen und wehe, wenn sie sich bewegen. . Dann wird er richtig grantig.
    Bei kleinen, dicken Frauen mit kurzen Haaren geht er sofort los.
    Sam ist hyperaktiv, hat null Frustrationstoleranz und "zwicken" war sein größtes Hobby.
    Ja, wir haben uns zwischenzeitlich auch die Frage gestellt, ob wir das schaffen und ob wir mit ihm warm werden. Denn auch wir waren schon am falschen Ort zur falschen Zeit und ja, dieses Mal habe ich manchmal gedacht, warum Sam nicht ein wenig von Ina haben kann :ops:
    Aber wir haben ihn zu uns genommen, wir haben uns diese Aufgabe gemacht und angenommen und tragen jetzt die Verantwortung.
    Es ist schwer, es ist hart, es kostet Tränen, schleches Gewissen, Nerven und Kraft, es geht zwei Schritte vor und drei wieder zurück.. Aber es ist ok, denn das ist SAM! Unser SAM! Und wir würden seinen kleinen, dummen Dickschädel ganz schön vermissen.
    Wir haben Sam an den Maulkorb gewöhnt, er ist draußen immer an der Leine und gesichert und wir arbeiten und arbeiten und arbeiten mit ihm.

    Bei Passanten haben wir es schon geschafft, die können mittlerweile gefahrlos vorbei. Am Anfang war es mal Passant Nr. 10, mal Nr. 5, mal Nr. 13, mal Frau mal Mann..

    Bei uns lohnt sich das Durchbeißen auf alle Fälle, auch wenn wir noch lange nicht am Ende einer langen Arbeitsreise sind, aber die Momente, in denen mein Mann und ich uns an Sam erfreuen, uns über ihn freuen und uns mit ihm freuen, die werden immer mehr. Stück für Stück wachsen wir zusammen und lernen uns kennen, einschätzen und schätzen.

    Es muss bei einem Hund nicht immer Liebe auf den ersten Blick sein oder von Anfang an alles toll und harmonisch sein.
    Mit einem Hund ist es fast wie in einer Beziehung von Menschen mit unterschiedlichen Charakteren: um harmonisch miteinander leben zu können, müssen sie erst einmal die Konflikte lösen.

    Aber die Entscheidung, die du fällst, ist deine und die kann dir leider keiner abnehmen.

    Oh Menno!

    Könnte gerade echt heulen :sad2:
    Vor einiger Zeit habe ich mir mal ein ganz simples Gesichtswasser geschüttelt und habe dieses Rezept nicht gespeichert. Nu isses alle und ich weiß nicht mehr was drin war- das Zeug war soooo genial :(
    Was ich noch weiß: die Basis war Rosenhydrolat+ ??
    Bin mir nicht sicher, ob da nicht einfach nur Harnstoff zukam und wieviel.

    Boah, wofür hat man denn diese Speicherfunktion, wenn man sie nicht nutzt?

    Frustrierte Grüße
    Elke

    Wir haben einen "bösen" Hund bei uns aufgenommen, der in seiner Vergangenheit bei seinen Vorbesitzern leider gelernt hat, dass er für die Vertreidigung von sich und seinem Herren zuständig war. Ergebnis: Sam findet alle Menschen doof und würd ihnen am Liebsten gaaanz deutlich zeigen, dass sie zu verschwinden haben.. Deshalb bleibt der junge Mann an der Leine und trägt Maulkorb. Punkt.
    Passanten, die an uns vorbeigehen, lässt er mittlerweile in Ruhe, aber wenn er im Freilauf jemanden sehen würde, der ihm nicht passt, würde er ziemlich garstig werden und dann wäre Schluss mit Lustig.

    Sam sieht zwar sooo süß und puschelig aus, aber ich kann verstehen, wenn Leute Angst vor ihm haben. Und von daher kann ich es schon verstehen, wenn jemand, der keine Erfahrung im Umgang mit Hunden hat, dass dem bei sowas Angst und Bange wird und er irgendetwas braucht, um sich sicherer zu fühlen.
    Ich habe früher auch immer (als Sam noch nicht da war) Pfefferspray mit genommen, wenn ich mit Ina in den Wald bin, als Hilfe für den Fall, dass mich mal ein komischer Zweibeiner angreifen sollte. Ich hab es zwar nie gebraucht, aber zum Teil hat es mir schon ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.
    Vielleicht geht es der TS ja nur darum, dass sie durch das Tragen des Schockers ein Gefühl der Sicherheit bekommt (wenn vielleicht auch nur ein trügerisches).
    Wenn es um den Einsatz des Gerätes geht:
    Mal angenommen, die TS und ich treffen in einer unglücklichen Situation aufeinander, Sam reißt sich los, der Leinenkarabiner kracht auseinander oder was auch immer und Sam meint, der TS die Meinung sagen zu müssen: eventuell wäre es mir lieber, dass er mal einen auf den Deckel bekommt, anstatt dass die TS dann völlig verschüchtert darsteht und nix macht und Sam in diesem Augenblick in seinem Verhalten bestärkt.
    Allerdings wären mir da auch andere Mittel der Verteidigung wesentlich lieber. Schlüssel vor die Füße schmeißen, Regenschirm aufspannen... Aber das so etwas durchaus eine Wirkung bei Hunden haben kann, dass wissen halt die wenigstens Nichthundehalter. Oder warum sonst würde die Industrie mit sogenannten "Fernhaltesprays gegen Hunde" Umsatz machen?

    Bei uns gilt da das gleiche Recht für alle: sprich beide Hunde kommen an die Leine, auch wenn Ina sich für Menschen nicht einen Deut interessiert und sie noch so umsäuselt werden könnte, sie würd nicht hingehen.

    Fazit:
    Ich kann ihre Angst verstehen und auch das Bedürfnis nach einem Sicherheitsgefühl. Allerdings gibt es da gewiss auch andere Möglichkeiten sich bei einem Angriff von einem Hund sicher zu fühlen, wenn man sich z.B. etwas Basiswissen angeeignet hat. Und wenn man schon Angst vor Hunden hat, dann kann das auf keinen Fall schaden!