Meine Frieda kam aus der Tschechei, aus Nitra. Eie Tierschützerin hatte de Hud gesehe, ud sich die Aufgabe aufs Tapet geschriebe, exakt diesen unvermittelbaren Hud a den Ma resp. die Frau zu bringen. Weil sie ihr so unglaublich leid tat.
Frieda war ein Straßenhund (hat aber mit Sicherheit "Wohnung" gekannt). Sie war schon 8 Jahre "alt", was ja viele schonmal abschreckt, dann ein Jagdterrier, wo man eh scho Leute für braucht, die wissen, was sie sich da aufhalsen, blind - was auch nicht jeder möchte, UND dazu noch maximal aggressiv auf andre Hunde, sehr wahrscheinlich durch ihre Erblindung (Grauer Star) in Verbindung mit dem Straßendasein. Sich als blider Hud auf der Straße durchsetze zu können, ohne die Körpersprache andrer Hunden lesen zu können, das ist schon eine Leistung - aber Freunde unter Hunden macht man sich damit natürlich nicht.... Sie hatte quasi das Schildchen "unvermittelbar" auf die Stirn tätowiert
-UD lebte dort aufgrud ihrer Aggressivität andren Hunden gegenüber unter Hunden (also 24/7 Streß pur!!) bereits monatelang in einer Hundebox, die eizige Bewegungsmöglichkeit war: hochspringen in der Gitterbox. Entsprechend zerschrammt war ihr Gesichtchen... 
Diese Vermittlerin hatte Mitleid und wollte dem Tier was Gutes tun und einen Platz für sie suchen. Ich hab sie im Internet zufällig beim Surfen gefunden, und wußte (irre, wie ich bin! Bei 2 Hunden daheim....) - DAS ist sie! DER kann ich helfen. Wochelang habe wir geschrieben, die Infos daraus halfen mir, die Entscheidung auf vernünftige Beine zu stellen - und letztlich hab ich sie mir echt geholt.
Sie wurde von Nitra über Wien und Passau hierher gebracht, ich hab sie irgendwo an einer Autobahraststätte übernommen. Sollte 50 Euro zahlen, aber ich glaub, auf die hat sie dann sogar verzichtet, weil sie so glücklich gewesen ist, ein Zuhause für den Hund gefunden zu haben, sie dort rausgeholt zu haben.
Frieda entsprach zu 100% der Beschreibung. Sie war Arbeit. Viiiiel Arbeit, ich bin die ersten 2-3 Jahre bei jeder Hundebegegnung im Boden versunken und habe Mäuselöcher gesucht. Aber: mit Menschen war sie so unglaublich lieb, sie genoß anfangs JEDE Streicheleiheit, später hat man dann schon nen Unterschied gemerkt, ob ICH oder Fremde sie gestreichelt haben. Bei mir: geießerisch auf den Rücken gelegt. Meine Hände durchgekaut. Bei Andren: Ja, schö, mach weiter..... Aber da ist sie dann immer stehengeblieben, hat sich nicht mehr genießerisch hingelegt, nach den ersten Monaten. Da war ihr klar geworden, wo sie hingehört, sag ich mal.
Ich weiß nicht mehr, WAS ich mir ihretwegen alles so anhören mußte (dickes Fell ist nie verkehrt, wenn man Hund unbekannter Herkunft hat), aber der Tip, ich solle doch mal meinen Hund besser sozialisieren, war einer, den ich ganz besonders gern hörte zu dem Zeitpunkt. Gefolgt von: "die machen das unter sich aus, das muß sie lernen" bei Hundebegegungen. Kein Problem. Kannste habe, wenn Du auf gefledderte Hunde stehst, die macht nämlich ernst. Auch geil: "bei meinem hat noch kein Hund gebissen, mein Hund ist da souverän". Auch, wenn er paar Löcher am Hals hat? Kannste haben.... (hab das natürlich nie zugelassen, weil das ja Streß pur für MEINEN Hund gewesen wäre, egal, ob die an IHREM hingen....)
Sie war letztlich jeden Ärger und blöden Satz wert, einfach ein Goldstück. Ich habs nicht anders gewllt, also brauchte ich mich über sie auch nicht zu beschweren *gg Hab alles erfahren, was "der Tierschutz" wissen konnte, und war (halbwegs) darauf gefaßt. Hatte Möglichkeiten, zu trennen.
Es ist aber halt ein Unterschied, ob man gezielt so einen problembehafteten Hund aufnimmt, und sagt, man kann damit umgehen, oder ob man nen "lieben Familienhund aus Rumänien" aufnimmt, der dann hier in D seine Herdenschutzgene auspackt. Egal, ob direkt oder über Pflegestelle. Wenn man sicher gehen möchte, einen pflegeleichten und anfängergeeigneten Hund zu kriegen, sollte man den vorher anschauen und kennenlernen. Oder über eine Orgaisation aufnehmen, der man vertraut, die Hunde richtig einschätzen zu können (Erfahrung oder Empfehlung). Mir fehlt bei solche Orags grundsätzlich der Hinweis auf der Website, daß man bei Hunden aus Rumänien oder generell Osteuropa mit HSH-Ateilen zu rechnen hat, und was das bedeuten kann. Und es fehlen da Vermittler, die Ahnung davon haben, und im Zweifelsfalle auch mal sagen, an diese unerfahrene bis ahnungslose Familie mit 3 Kleinstkindern vermittle ich keinen Hund mit ganz offensichtlichem HSH-Anteil. Denn: lieber ein Hud weiger vermittelt, als einer, der dann die Kids an die Wand stellt oder so..... Weil der kommt doch eh zurück?? Wie kommt man auf die Idee, solche Hunde als Familiehunde zu vermitteln?
Generell bin ich scho für Direktimporte - aber BITTE: nur zu Leuten, die wissen, auf was sie sich einlassen, die mit allen möglichen Problemen rechnen und auch umgehen können, diese mit einplanen, uud Erfahrug mitbringen. Weil wenn der Hund frisch von der Straße aufgesammelt hier in ne Wohnung geschubst wird - wem is damit geholfen? "Hauptsache von der Straße geholt und vermittelt" ist halt eben NICHT der Sinn der Sache. Sinn der Sache wäre: ausschließlich in fachkundige bzw. zumindest engagierte Hände, denn ansonsten profitert weder der Halter, noch der Hund, noch die Orga, wenn bekannt wird, daß sie an "Herrn und Frau Ahnungslos" Direktimporte vermitteln. Und ich sehe da echt die Orgas in der Pflicht, wenn ma schon merkt, der Interessent ist nicht wirklich informiert, was es bedeutet, einen völlig unbekannten Hund aufzunehmen. Ich mein, die stelle soo viele Frage, da muß man doch merken, wenn einer etwas blauäugig ist..... 