Beiträge von BieBoss

    Ich habe wohl irgendwie ein Herz für genau diese Sorte Hund :smiling_face_with_horns:

    Meine Frieda damals war unglaublich anstrengend. Sie kam blind und mit 8 Jahren zu mir, komplett artgenossenaggressiv, die hätte keine Gefangenen gemacht.

    Mal abgesehen davon, dass es ein Risiko ist, zu zwei Hunden solch einen Hund dazu zu setzen (geht aber je nach Gegebenheiten ganz gut, Wohnung groß genug, keine Kinder im Haus, Möglichkeiten zu trennen), war es auch draußen unglaublich anstrengend, denn daheim wußte ich immer, meine Hunde sind safe, weil bei mir alle Türen zu waren. Draußen jedoch gibt es ja immer wieder irgendwen, der ohne Absprache den Hund von hinten an Deinen ranläßt. Und auf solche Situationen mußte ich halt 24/7 gefaßt sein, wenn ich Gassi war. Allerdings hatte sie nur ein Problem mit Hunden, mit Menschen war sie fein.

    Als sie gegangen war, habe ich Faro geholt. Schlechte Vergangenheit mit Prügel etc.. er hat's daraus gelernt, daß man sich wunderbar Menschen mit den Zähnen fernhalten kann. Also dasselbe in grün, nur etwas kritischer, denn ein gebissener Mensch ist nicht mehr wirklich lustig, das tut niemand mehr mit "sie kloppen sich halt mal" ab. Und das Dumme ist, eigentlich mag er Menschen, er freut sich wenn er angesprochen wird, und er würde auch von sich aus hingehen und springt an den Leuten hoch. Dann macht man eine falsche Handbewegung und hat die Zähne drin. Er kam vor drei Jahren zu mir. Es hat lange gedauert, bis er so viel Vertrauen hatte zu mir, daß ich alles mit ihm machen kann. Füße untersuchen, Ohren popeln, Zecken entfernen, Medikamente verabreichen. Alles. Aber da bin ich halt die Einzige. Sprich, bei ihm muß ich draußen auch immer 24/7 Rundumblick haben. Wobei er selbst nicht das Problem ist, solange er nicht bedrängt wird, ist er absolut entspannt. Und bisher gab es genau einen Hund, der ihn aus der Ruhe zu bringen geschafft hat. Da ist er sehr entspannt. Und mit meinen kann er auch.

    Und weil man immer übermütig wird, solange der Alltag gut läuft, habe ich mir vor einem 3/4 Jahr noch ein schwieriges Exemplar dazugeholt :smiling_face_with_horns: Junghund aus dem Tierheim, daheim absolut entspannt. Konnte aber partout nicht alleine bleiben, tut sich immer noch schwer, aber ich kann mal eine halbe Stunde mit den anderen Hunden Gassi gehen ohne ihn inzwischen. Und die zweite Baustelle sind Fremdhunde, warum auch immer, er kommuniziert mit meinen Andren toll. Äußert sich, indem er komplett eskaliert, schreit, bellt und in die Leine springt. Also wer in überhören sollte, sieht hn jedenfalls eskalieren. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Insgesamt sind gerade diese beiden Hunde eine ungeschickte Kombi: der eine beißt Leute, die zu nah kommen, der andere schreit die Stadt zusammen bei Hundebegegnungen. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Sprich, mit den beiden zusammen war am Anfang schlichtweg nicht möglich. Inzwischen geht sogar das, aber das mache ich nur auf einsamen Wegen, wo ich im Zweifelsfalle ausweichen kann. Über den Marktplatz gehe ich mit der Kombi nicht.

    Es ist anstrengend, aber ich liebe jeden einzelnen von ihnen, weil das Verhältnis zwischen Hund und mir jeweils einfach stimmt. Sie sind zu Hause komplett unauffällig, wenn ich arbeite, schlafen sie, und sie verstehen sich untereinander und es kloppt sich hier keiner. Die Anstrengung ist also eher draußen notwendig. Und am Anfang war es sehr schlimm wegen des nicht allein bleiben könnens beim Jüngsten. Da hatte ich so manchen Gedanken, ob ich den nicht wieder zurückbringen, und habe ihn gedanklich dreimal am Tag an die Wand genagelt. :see_no_evil_monkey: :rolling_on_the_floor_laughing:

    Eigentlich hätte dieser letzte Hund ein komplett unkomplizierter vom Züchter werden sollen. Einfach zur Abwechslung, mal nichts Anstrengendes. Jo. Das is dann wohl gründlich in die Hose gegangen- in den Falschen verliebt :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: Und so habe ich halt jetzt zwei schwierige gleichzeitig.

    Ich teile mir beim Gassi die Hunde einfach passend auf. Und nach dem drei von den vier problemlos alleine bleiben können, besteht auch kein Bedarf, mit allen Vieren gleichzeitig loszulaufen, oder alle immer irgendwohin mitzunehmen.

    Aber ich habe in der Zwischenzeit gelernt auch mal genervt sein zu dürfen, wenn wieder irgendetwas nicht klappt. Und versuche, wenn etwas schief geht, nicht gleich den Hund als das Problem zu sehen, sondern eher die Situation oder das Verhalten in dieser Situation. Ich halte mir vor Augen, der Hund kann nichts dafür. Und ich gönne mir auch mal eine Auszeit von den Hunden, indem ich einfach den halben Tag im Garten verbringe. Drei sind dann in der Wohnung, und der jüngste darf mit, liegt aber irgendwo in der Ecke im Garten, selbst wenn ich außer Sicht bin, ohne zu plärren. Er kann es also.... :person_shrugging:

    Und gerade solchen kleinen Dinge ermutigen mich, weiterzumachen. Das erste Mal, wo der Jungspund mich nicht aufs Klo verfolgt hat. Das erste Mal, wo er im Wohnzimmer geschlafen hat. Der Tag, an dem er sich einfach in der Küche auf die Eckbank gelegt hat, obwohl ich im Wohnzimmer gearbeitet habe. Das wäre am Anfang undenkbar gewesen. Und inzwischen kann ich tatsächlich mit den anderen Hunden Gassi gehen, wenn er vorher gewesen ist.

    Das gibt Mut, dann weiterzumachen, wenn man sich gerade wieder den unkomplizierten einfachen Hund herwünscht...

    Manchmal hilft es auch, die eigenen Ansprüche runterzuschrauben. Nicht jeder Hund muss alles können und überall hin mitkommen. Meine Hunde sind daheim safe und fühlen sich wohl. Die brauchen keinen Samstagmorgeneinkaufsbummel in der Fußgängerzone. Bringt ihnen keinen Mehrwert, nur Streß, und mir genauso, weil ich ständig managen müßte. Also bleiben sie daheim und alles ist fein, wir sind alle entspannt.

    Solange ich das mit einer Alternative hinbekomme, ist alles in Ordnung. Ich habe kein Problem damit, Einkäufe zu bestellen, oder den Abholservice eine Supermarktes zu nutzen, wenn der Hund nicht allein bleiben kann. Solange er wenigstens die zehn Minuten für die Abholung an der Kasse im Auto die Klappe hält. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Und ich habe kein Problem mit Besuch bei anderen Menschen, weil Faro entspannt daheim bleibt.

    Wegen der Elster: Hühner morgens nach dem Legen rauslassen und Klappe schließen :smiling_face_with_horns: ODer: Tagsüber erstmal nur in der Voliere lassen, wo die Elster nicht reinkommt. Oder paar Tage nur im Stall lassen, bis die Elster merkt: dumm gelaufen, is nix mehr zu holen. Vlt. geht sie nach einigen Tagen woanders auf Futtersuche? :person_shrugging:

    Nova: gesittetes Anderleinegehen, auch wenn Bossi dabei ist (das dreht ihn auf, keine Ahnung, warum - weil Bossi läuft meist hinter mir inzwischen *gg Aber die Energie überträgt sich halt, und wenn wir losgehen, ist Bossi immer noch voller Freude....).

    Eine Hundebegegnung. Hund 50 m voraus, Nova baut sich auf. Ich: "Dableiben" *flöt..... Hund orientiert sich zu mir, wir warten paar Sekunden, bis er erkannt hat, die gehen weg von uns, und wir konnten gesittet weitergehen.

    Nachbarin und Kind kuscheln, und gesittet Butterkekse essen, ohne die Hand der Kleinen mitzufressen. Gar nicht so einfach für so einen kleinen energiegeladenen Terrier. Und: keine Kekse direkt aus der Box im Buggy klauen! Da wurde dann mal kurz zu diskutieren versucht :smiling_face_with_horns: Bestätigung: n halbes Pfund Butterkekse von der Kleinen - was sonst *gg

    Und, wie jeden Tag: nicht kläffen, wenn ich mit den Andren unterwegs bin...... (gehe derzeit immer paarweise, meist Nova mit Bossi und Biene mit Faro)

    Wie läuft er an der Leine wenn es im Bahnhof eng wird?

    Naja, aber auch dafür muß er erstmal Leinenführigkeit gelernt haben... ;-)

    OK, mit dem Steiff Tier habe ich übertrieben sorry... ;-) Klar sind das hohe Anforderungen, die an einen Begleithund gestellt werden, nicht umsonst werden so oft überfordert, weil man sie halt überall mit hinschleppt, bis hin zum proppevollen Weihnachtsmarkt (selbst schon gesehen hier im Kaff). Aber ich denk halt, eine gewisse Umweltunsicherheit kann (nicht muß) auch daraus resultieren, daß der Hund am Land auf nem Hof lebt, und nicht regelmäßig nen Bahnhof im Alltag erlebt. Meine kennen Bahnhof zB überhaupt nicht, obwohl ich eher in ner Kleinstadt lebe. Weil ich schlichtweg nicht Öffis fahre, schon dreimal nicht mit Hund. Könnte gut passieren, daß sie dann da erstmal bissel unsicher wären, gerade wenns recht voll ist, ist ja für einen kleinen Hund immer etwas gefährlich, übersehen und getreten zu werden. Ganz am Anfang war ich schonmal am Bahnhof, mit der Hundeschule - das konnten sie schon ab, auch im Zug. Aber die haben da auch sehr viel über die HuSchu kennengelernt, da war ich bei denen sehr dahinter (anfangs - aber wir haben gerade Öffis nie wieder gebraucht). Und dann ist eben auch die Frage, wenn ich den Hund für die Zuchttauglichkeit teste, inwiefern da regelmäßiges Training eine eigentlich (ererbte) ängstliche Veranlagung verdrängt hat, und der Halter, der daneben steht (auch wenn er keine Kommandos gibt), einfach Sicherheit vermittelt durch Anwesenheit, die der Hund eigentlich alleine gar nicht hat, und damit ist die Aussagefähigkeit des Tests beschränkt. Weil eine ängstliche Reaktion kann auch Folge einer blöden traumatisierenden Begegnung sein, die der Hund mal erleben mußte. Ob man dann für diesen Test all diese Faktoren, die das Verhalten mitsteuern, erfaßt bekommt? Und standardisierte Bedingungen, um echt aussagefähig vergleichen zu können, wird man nie herkriegen. Tendenzen, ja - die bestimmt.

    Um NUR die wesenstechnische Veranlagung zu sehen, müßte ich die schon als Welpen testen, wo noch nicht so viel Gewöhnung und Lernen stattfinden konnten. Aber das ist andererseits wieder ein Alter, wo sich noch ganz viel ändern kann mit dem Heranwachsen.

    Naja, die "Strafe" ist da wirklich individuell. Ich hab mal n Video gesehen, da wurde der Abbruch mit NEIN und einem Schubsen aufgebaut. Also Hund schnuppert irgendwo, man sagt NEIN, um das abzubrechen, und gibt sofort nen kleinen Schubberer, um das NEIN durchzusetzen (natürlich nur, wenn Hund sich nicht eh schon abwendet nach dem NEIN!).

    Vorteil: in einer entspannten Situation muß man nicht gleich zu heftigen Dingen greifen, um das durchzusetzen. wenn man in einer Situation mit dem Abbruch anfängt, wo der Hund grad auf 180 ist, muß man ihn schon sehr heftig behandeln, um durchzudringen in dem Moment der Aufregung. Sprich, schon beim selben Hund in unterschiedlichen Ausgangssituationen braucht man unterschiedliche Heftigkeit in der Einwirkung.

    Übt man aber den Abbruch in einer entspannten Situation, ist so ein "Schubberer" genug, den Hund zu beeindrucken, und ihm zu zeigen, daß man durchaus in der Lage ist, das NEIN durchzusetzen. Und dann kann man das NEIN auch in aufgeregteren Situationen verwenden. Denn wenn das erstmal sitzt, daß ich ein NEIN durchsetze, ist es auch egal, wenn Hund 50 m weit weg ist von mir, weil er vorher verinnerlicht hat, daß ich mich durchsetze. Sprich, den Schubs braucht er nur anfangs, damit er eine negative Konsequenz verknüpft mit den Nichtbefolgen.

    ich denke schon, dass sehr viele Menschen mit unsicheren und wesensschwachen Hunden ganz gut beraten sind

    Da möchte ich aber widersprechen. Gerade bei denen sehe ich den gesteigerten Bedarf einer klaren Führung und an Sicherheit-Geben, die Otto-Nomalersthundebesitzer nicht wird liefern können. Weil: unsicher und wesensschwach, das kann auch gern mal nach vorn gehen bei Führungsschwäche des Halters.....

    Warum soll man den Hund nicht in den Gehorsam nehmen dürfen? Wichtig ist doch, daß der Hund, gescheit geführt, nicht auffällig wird.

    Stadtverkehr, verschiedene Böden etc., das sind alles Dinge, die sich üben lassen. SAchen der Sozialisierung, aber keine Veranlagung. Klar kann man gucken, ob Hund unsicher reagiert oder so. Aber wichtig ist doch gerade: ist das so schlimm, daß er sich nicht mehr beeinflussen läßt, oder kann ich ihn trotzdem noch in den Gehorsam kriegen, ist er ansprechbar im Straßenverkehr, oder geht er trotz Intervention auf den Besoffenen los, wenn der ihm vor die Füße torkelt. Weil wenn nicht, dann nicht zuchttauglich. Oder so.

    Wenn man das alles als Wesensvoraussetzung festlegen würde, da kann man sich ja gleich n Steiff-Tier kaufen..... *gg (aber macht ja eh keinen Sinn, weil das Verhalten im Straßenverkehr nicht erblich ist)....

    Bei meinem Casanova, der sprang anfangs an Fahrzeugen hoch im Straßenverkehr - damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Aber klar - daß Jagdterrier auf Bewegungsreize anspringen, ist jetzt nicht wirklich unüblich. Muß man ihm halt beibringen, wo das nicht erwünscht ist. Impulskontrolle trainieren etc. Das heißt aber nicht, er wäre nicht wesensfest. Man muß dabei also auch rassbedingte Dispositionen mit beachten. Und damit ist ein allgemeiner Test für ALLE halt schwierig... (OK, wenn man ausschließlich von der VDH-Definition von Begleithund ausgeht, gehört der Jagdi ja nicht notwendigerweise dazu..... *gg Aber Unterschiede wirds auch innerhalb der Begleithundrassen geben.)

    Die Idee, das generell bei Zuchttieren zu testen, finde ich gar nicht schlecht (und vlt. auch beim Nachwuchs, um zu testen, was genau die Eltern da vererben wesensmäßig) - andererseits: beim seriösen Züchter, der sollte eh keine nicht wesensfesten Hunde in die Zucht nehmen. Und alle Andren wird so ein Test nicht interessieren..... Ob das dann was bringt?

    Mein Blutdruck ist zu hoch, hatte jetzt auch eine 24h Messung. Es gibt aber immer wieder Phasen, die ich mir selbst nicht erklären kann, wo er eher normal ist. Kommt nicht regelmäßig vor und sind immer nur einige Tage- aber dennoch mit 'Spitzen'.

    Hatte jetzt halt echt Bedenken, dass beides zu niedrig wird :dizzy_face:

    bei mir ist halt das Gegenteil der Fall - Blutdruck eigentlich immer normal, fast vorbildlich, aber Ruhepuls 80-100 (80 ist schon echt niedrig bei mir), bei leichtester Anstrengung (reicht auch schon aufstehen und paar Meter gehen) hoch auf 110-120; Gassi 120-150, 1,5h lang durchgehend; leicht bergauf 140-160; bin letztens 5min bei ~5,5km/h schnell gegangen, war er bei 170 , ... einfach abnormal. :muede:

    Komisch. Hört sich nach Herz an. Hast Du das mal checken lassen, wenn sich das so unfaßbar anstrengen muß allein beim Gassi? Am Blutdruck kanns ja dann nicht liegen, weil das Herz mit normalem Blutdruck keine Mehrleistungen bringen muß. Wenn durch Herzprobleme die Sauerstoffsättigung nicht normal ist, würde das auch schnelles Ermüden etc. erkären können, mal abseits vom CFS. :person_shrugging: