Wenn ich ihm Befehle wie Sitz oder Platz gebe stoße ich bei einem härteren Ton auch eher auf Wiederstand als wenn ich das freundlich sage. Bei letzterem hab ich aber manchmal das Gefühl, dass er es als nicht verbindlich ansieht. Auf Druck reagiert er oft mit Gegendruck oder entzieht sich (Beispiel Decke im Garten).
Das sind halt die Jäger... Hohes Energielevel, und daher fällt ihnen das Sitzen in dem Moment recht schwer- Du verwendest es ja in Situationen, wo er eh schon aufgedreht ist. Da ist das schwerer als in einer ruhigen Situation, und der Hund ist noch jung! Denke, da forderst Du etwas zu viel.
Ich bin bei Casanova inzwischen dazu übergegangen, darauf zu bestehen, daß er sich setzt, aber seeeehr ruhig und freundlich - einfach, um da etwas Ruhe in ihn zu bringen, indem ich selbst Ruhe reinbringe. Ich sage freundlich SITZ, mit Handzeichen. Er hibbelt. Ich: "neeeeein, setz Dich hin!", die Hand zeigt zum Boden. Wenn er dann immer noch hibbelt, halte ich ihn sanft am Geschirr, sodaß er mich anguckt udn wahrnimmt und sage nochmal ganz ruhig: "HINsetzen...." - meist klappt es spätestens dann.
Mit einem strengen SITZ in dem Moment, das bringt ihn dann so in Streß, daß er erst recht hibbelt, und dann noch zu springen anfängt. Er kanns einfach in dem Moment nicht. Für einen Hibbelhund ist ruhiges Sitzenbleiben halt recht schwer, und wenn er dann noch von Dir Streß im Sinne von "strengem Tonfall" bekommt, fällt es ihm nicht leichter.
Ich weiß - man sollte nicht fünfmal SITZ sagen, damit Hund nicht lernt, er brauchts beim ersten Mal nicht zu befolgen. Aber in dem Moment, wo er das einfach nicht kann, ich mich aber durchsetzen möchte (damit er lernt, er soll sitzen, auch wenn er sich hibbelig fühlt), helfe ich ihm damit einfach, indem ich das Kommando sehr ruhig wiederhole und ihn kurz am Geschirr halte, damit er das Wirrwar in seinem Kopf sortiert bekommt und überhaupt erstmal wieder fähig ist, zu sitzen :-) Macht er das draußen, und ist nur abgelenkt von nem Grashalm, dann werd ich schonmal "dienstlich", wenn ers net gleich macht, und der Tonfall wird streng - das funktioniert dann auch problemlos. Aber wenn er den Kopp dafür grad so gar nicht hat, macht NOCH mehr Druck durch Dich in dem Moment einfach keinen Sinn und fährt den Hund nur noch weiter hoch.
Im Prinzip; liebevoll drauf bestehen, daß er das macht, und ihm körperlich helfen dabei. Kann auch sein, daß es ihm hilft, wenn Du Deine flache Hand an die Seite oder auf den Brustkorb legst, und leise mit ihm sprichst, damit er runterkommen kann - und dann Kommando wiederhilen, leise und freundlich.
Man kann ja auch, wenn man sich das Signal nicht verbauen will:
- kein Solches geben, wenn man genau weiß, er kanns grad net machen
- oder ihn erst am Geschirr halten, runterfahren, und dann das Kommando geben, wenn er dafür wieder empfänglich ist
- ihn einfach an einer kurze Hausleine nehmen und ins Körbchen auf der Terrasse führen und dort anleinen. Dann muß man kein Kommando geben, das er grad net befolgen kann, und auch nicht 5mal sagen, daß er im Körbchen zu bleiben hat, und DAMIT dann Druck machen. Weil die Leine hält ihn ja an Ort und Stelle, dn dann kann er von alleine wieder runterfahren.