Beiträge von BieBoss

    Wir haben noch andere Erfolgserlebnisse dieser Art. Ich kann ja auch mal etwas Schönes berichten... Am Anfang fand er den Aufzug RICHTIG gruselig. Mit Zittern und Erstarren. Jetzt läuft er mutig rein, nach nur ein paar Tagen, und sitzt sogar während der ganzen Fahrt, anstatt unruhig hin und her zu rennen.

    Ja, is doch klasse! Das ist also schon die zweite Baustelle mit guter Verbesserung innerhalb kürzester Zeit! Das heißt für mich: wird net alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Bissel Geduld, eine Möglichkeit für mehr Schlaf schaffen, und der Rest könnte zügig besser werden.

    walkman Siehst Du das immer noch so drastisch? Ich finde, das ist ein sehr schneller Fortschritt. ;-)

    Freut mich sehr!

    2. Ja, also hier habe ich gute Neuigkeiten, wir haben schon gelernt, dass wenn er draußen irgendetwas gruselig findet (und sei es ein Ast), er sich hinter mich setzt. Ich stelle mich dann zwischen ihn und die "Gefahr". Wir warten geduldig, bis die "Gefahr" vorbei ist, und laufen dann ruhig weiter. Er nimmt auch fast immer Leckerlis an. Er orientiert sich draußen ganz toll an mir. Das sind jetzt aber nur die "oh wie gruselig" Momente, es gibt ja auch die Panik-Momente, er zieht und rennt in alle Richtungen und ist nicht mehr ansprechbar. Die gibt es auch. Da hilft nur, ganz eng an mich nehmen und so ruhig es geht zusammen weggehen und danach loben, dass wir es "geschafft" haben.

    Das ist doch meeega geil!! Nach einer Woche schon!!

    Der Rest kommt noch, alles auf einmal geht net. Aber das ist ein supergeiler Anfang! Er zeigt, daß es ihn gruselt, Du bemerkst es, verstehst ihn und beschützt ihn, und er ist safe. SO geht Kommunikation! Klasse!

    Was mich aber wirklich viel härter getroffen hat als erwartet, ist, dass so gut wie nichts in meinem Leben noch so funktioniert wie vorher. Ich kann mich nur noch in einem Mini Radius um mein Haus bewegen (und da ist nichts), alles andere findet mein Hund gruselig.

    Mit der Zeit wird er nicht den Miniradius um das Haus als Sicherheit empfinden, sondern DICH. Und dann wird er überall hin mitkommen können, und sei es nur in einer Tasche - da sich dann aber sicher fühlen, weil er bei DIR ist. Aber dazu brauchts natürlich erstmal bissel Bindung und Zeit, damit das Vertrauen kommt.

    Und wenn er in ner Tasche mitkommen kann, dann kann man auch mal auf ner Bank sitzen und die Tasche auf den Boden stellen. Oder nen Meter weit weg von sich auf der Bank. Und er kann sich aus der Sicherheit der Tasche heraus alles angucken. Und den Abstand von Dir ertragen. Eins nach dem Andren :-)

    In so einer Situation finde ich es wichtig, zuerst auf den Menschen zu sehen und sich dann die Frage zu stellen, ob es für den Menschen eine Chance gibt, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Wenn das nach einer Woche nicht positiv beantwortet werden kann,

    Ein wertvoller Gedanke, zuerst mal an die eigenen Kapazitäten zu denken! Aber auch der Mensch hat es verdient, mehr als eine Woche Zeit zu haben, sowas auszutesten, sich dran zu gewöhnen und DANN zu entscheiden -meinst Du nicht? Zum Hund schreibt jeder "gib ihm Zeit", und der Mensch soll sowas innerhalb einer Woche entscheiden, nachdem grad das ganze Leben aufm Kopf steht..... Find ich bissel viel verlangt.

    Schon im Bad stehen und Zähneputzen (mit Hund direkt neben mir!) führt beim Hund zu Zittern, Angst und Weinen

    Meine Idee: bei mir steht im Bad die Waschmaschine neben dem Waschbecken. Ich würd versuchen, ein Handtuch auf die Maschine zu legen, den Hund draufzusetzen, und dann mit einer Hand Zähne zu putzen, mit der andren den Kontakt zum Hund zu halten - kann er dann ruhiger sein? Das wäre ne ganz einfache Idee, Streß zu verringern...... Während man Zahnpasta auf die Bürste gibt, mit dem Hund bissel rumschäkern, leise mit ihm reden, dann sofort wieder Hand bei ihm.

    Wie ist das denn bei euren Hunden – können sie morgens etwas anhalten, sobald sie stubenrein sind, oder müssen sie SOFORT raus?

    Wenn ich aufstehe, geh ich erstmal duschen, frühstücke dann - und gehe dann mit den Hunden. Wäre früher mit Welpi undenkbar gewesen. ;-) Früher hat mich auch früh um 6 Bossi geweckt: sprang aufs Bett, stellte sich auf mich, stupste mich mit frechem Gesichtsausdruck an, und bellte kurz: "Der Tag hat begonnen - aufauf, laß uns was machen!" Heute muß ich ihn wecken *gg So ändern sich die Zeiten..... (er wird im Juni 17...)

    Da kann ich Dir also Hoffnungen machen..... ;-) Das ändert sich mit SICHERHEIT noch.

    man muss ja Zeit einrechnen für mich und ihn anziehen

    Die erste Zeit mit meiner Biene hab ich im Jogginganzug gepennt, die Schlappen vorm Bett. Halsband am Hund, Leine neben dem Bett. Wurde der Hund wach, zack, inne Schlappen, Hasband dran und raus. Je weniger an - und ausziehen, desto schneller kann der Hund pinkeln, und desto weniger wird man wach *gg Evtl. mal Wecker auf 4 Uhr stellen, dann kurz ne kleine Futterportion (damit er satt ist und wieder schlafen kann), und wieder hinlegen. Um die Zeit dürftest auf jeden all wieder einschlafen können..... und er muß nicht so lange durchhalten.

    Wenn er bissel angekommen ist, wird er auch nimmer so oft "müssen", weil er dann keinen Streß mehr hat..... Kennst doch bestimmt vom Menschen: Ich bin sooo aufgeregt - ach weißt was, ich geh schnell nochmal Pipi...... :-)

    Allerdings ist es ein Großraumbüro ohne einzelne Räume, und der Weg dahin führt mit verschiedenen Öffis durch die Großstadt: Laut, tausend Reize, Menschen, Hunde, Kinder.

    HIer könnte man helfen mti einer Tragetasche/Rucksack, und einer KAtzentransportbox neben dem Schreibtisch, in der er liegen kann. Vlt. zum Eingewöhnen erstmal daheim aufstellen, und wenn er von sich aus gern reingeht und darin schläft, dann mit ihm ins büro, erstmal für ne Stunde, und ihm sagen, er soll in die Box gehen (natürlich mit offener Türe). Vlt. fühlt er sich damit dann sicherer.

    sorry, paßte nimmer in den Beitrag....

    Viele Menschen gehen mit der Erwartung einher, was der Hund können muß innerhalb von xy Zeit. Jo. Aber Hund ist auch nur n Lebewesen, und je nach Vorerfahrung braucht halt der eine kürzer, der Andre länger, um sich einzugewöhnen. Der eine nen einfachen Hinweis, der Andre zwölffach immer wieder "Neiiiin, Du sollst jetzt NICHT aufs Sofa. Morgen auch nicht, wenn Otto da ist, nicht, wenn ich weg bin, gleich dreimal nicht, und auch nicht, wenn Du so lieb guckst.".


    Laßt Euch Zeit! Beide! Wenn Hund tatsächlich am Tag X ins Büro mit muß, dann solltest Du Dir überlegen, ob Du das von ihm verlangen kannst.

    Alternative: Weggeben, bedeutet zusätzlichen Streß, weil er dann woanders auch wieder von vorn anfängt. Verbessert kurzfristig nix für den Hund. Alternative: Sitter. Wieder Fremdperson, verbessert auch net viel für den Hund, außer er muß nicht ins Büro und nicht allein sein - aber dafür hat er dann ne weitere für ihn völlig fremde Person am Hacken. Oder Chef fragen, ob man für n paar Wochen nicht is Office muß, sondern komplett von daheim aus arbeitet, bis der Hund sich bissel in die Abläufe reingefunden hat.

    Die andre Seite: das mit dem Welpenblues. Da halt ich immer nix von. Es gibt keine "Krankheit" in dem Sinne, die Welpenblues genannt wird. Ich sehe das eher als eine vorübergehende Überforderung, resultierend aus Unsicherheit. Vielleicht, weil man Angst hat, nicht 100%ig zu sein (NIEMAND ist 100%ig!), dem Hund ungewollt zu schaden, was auch immer. Also quasi die zu hohe Anforderung an den eigenen Perfektionismus. Oder auch zu hohe Erwartungen, und wenn der Hund kommt, fällt man aus allen Wolken, weil man sich halt einfach ohne Hund überhaupt nicht vorstellen konnte, wie das mit Hund so ist, und deswegen notgedrungen falsche Vorstellungen hatte. Oft zeigt sich auch der Hund im Tierheim recht ruhig, und erst, wenn er sich sicher fühlt, dreht er auf - sprich, verhält sich anders als angekündigt. Kann keiner was für. Macht er ja net mit Absicht, und das Tierheim kann nur erzählen, was es selbst sehen konnte am Hund. Mit etwas Erfahrung, beim x-ten Hund, weiß man dann schonmal, daß der Hund sich daheim dann anders entwickeln kann, als das Tierheim es voraussehen konnte. Am Anfang, beim ersten Hund, schockt einen das dann erstmal. Verständlicherweise.... :-) Schließlich hat man xy gesucht, und genau das vom Tierheim in Aussicht gestellt bekommen (mit dem Satz im Kleingedruckten: "soweit wir ihn kennenlernen konnten" - den liest oder hört oder ahnt nur meist keiner....)

    Aber die andre Seite der "Welpenblues"-Sache: "ist ja ne Krankheit, kann ich nix für". Und wofür man nix kann, braucht man auch nix zu ändern, v.a. sich selbst nicht. Und DAS halte ich für ein großes Risiko, wenn man sich hinter Welpenblues als "Krankheit" verschanzt. Deswegen meine provokante Äußerung vorhin, es gebe keinen Welpenblues. Weil das stimmt ja sowas von überhaupt nicht man kann sooo viel machen... Ich schwöre: ich hab nie so viel über mich selbst gelernt, und gelernt, mich zu ändern, als seit dem Zeitpunkt, seit dem ich Hunde halte. Gerade mit den Terriern, die jede Aufregung, jedes Hochdrehen sofort gern übernehmen und dann auch hochdrehen und unterwegs dann auch noch ins Jagen umswitchen bei großer Aufregung. Umgekehrt auch: es ist unglaublich, wie sehr der Chaoshund, der irre durch die Bude rennt, plötzlich runterkommen kann, ruhig werden kann, wenn ich mich einfach nur hinstelle und ruhig werde. Tiiiief ausatme. Bewußt leiser rede. Mich entspannt und langsam bewege, statt hektisch von A nach B zu rennen, weil ich heut unbedingt noch x und y und z erledigen muß. Souverän sein, eine Lösung kennen, einfache, klare Anweisungen geben. Wenn ICH weiß, was ich vom Hund will, dann versteht er es auch. Weil ich es dann klarer kommuniziere, Körpersprache und Worte zusammenpassen mit meiner Stimmung - und das gibt für den Hund ein ganz eindeutiges, leicht zu verstehendes Bild.

    Wenn ich etwas vom Hund verlange, das ich selbst nicht zu leisten bereit/in der Lage bin: das kann nichts werden. Ich kann nicht, wenn ich total aufgedreht bin, vom Hund verlangen, zu entspannen. Genausowenig, wenn ich spielen und toben möchte, dabei aber teilnahmslos vor mich hinglotzend ne Spielauforderung von mir gebe. Kann Hund nicht verstehen, und wird dann (noch) unsicher(er). So viel zum Thema, an sich selbst arbeiten können. Und Du kannst das auch. Verabschiede Dich vom Welpenblues. Laß den Kerle ankommen. Alle kann, nix muß. Setz Dich mal hin, werde Dir selbst klar, was Du als Erstes brauchst mit dem Hund. Ruhe reinbringen? Auf einer Decke liegen? Leinenführigkeit? Verträglichkeit? Alles auf einmal kannst Du nicht verlangen, dazu ist der Hund im Streßzustand gar nicht in der Lage. Für mich wäre die Priorität: runterkommen. Ruhe vermitteln. 3 Dinge aufschreiben, die Du als Erstes umsetzen möchtest. Beispiele: von 9-11 Uhr ist Hundeschlafzeit. Futter gibts ab heute erst um 23 Uhr, weil er dann lange schläft morgends. Wenn wir aus dem Haus gehen, wird er hingesetzt, leine drangemacht, und dann gehen wir gesittet raus. Schlafen tust Du bitte grundsätzlich im Körbchen im Wohnzimmer - aber die ersten 2 Wochen lieg ich aufm Sofa daneben - PUNKT. Oder:

    Wir gehen erstmal 4 Wochen lang nur die Langeweile-Gassirunde um den Block morgens, mittags dann in den Park 30 Minuten, und abends im Garten kleine Rennrunde ohne Leine. Immer die vertrauten Zeiten und Orte, weil Routine Ruhe reinbringt. Spontanität kann man später immer noch. Wenn er den grundsätzlichen Tagesablauf kennt. Denn wie soll er den kennenlernen, wenn man schon mit den Ausnahmen anfängt? Mal lang schlafen, mal weniger lang, mal um 21 Uhr letzte Runde, mal um Mitternacht (nur als Beispiele). So würde man da nie Struktur in den Tag bringen, und amit kann der Hund net runterkommen.


    Es hört sich aufwendig an, so für die erste Zeit. Wird bestimmt net in 4 Wochen "gegessen" sein. Und ich bin ganz sicher, auch Du kannst das. ;-) Das ist nicht schwer. Du mußt nur mal loslassen, von der Panik. Der Hund stirbt net, wenn Du etwas machst, das vielleicht in dem Moment doof ist oder so. Du kannst nix Entscheidendes falsch machen.

    Wenn Du aber das Problem hast, daß Du echt jobmäßig kein Erbarmen kriegst und den Hund mitschleifen mußt - dann bin ich mir nicht sicher, ob er nicht woanders besser untergebracht wäre, wo jemand zeitlich die Möglichkeiten dazu hat, ihn erstmal ankommen zu lassen und daran zu arbeiten, daß er den Streß weg kriegt und damit überhaupt erstmal in eine Verfassung kommt, in der er aufnahmebereit ist, etwas wirklich zu lernen.

    Also ganz einfache Schritte.


    Du bist verunsichert, das verunsichert wiederum den Hund. Versuch, das mal von der beschriebenen Warte aus zu sehen, und ihm einfach zu erklären, wie Deine Welt läuft. Daß Du ihn beschützen wirst. Daß jetzt Zeit für Ruhe ist, und um xy Uhr Futter gibt. Klare Regeln helfen ungemein beim Ankommen, weil der Hund dann weiß, wann er womit rechnen kann. Anfangs vlt. sogar die immer gleiche kurze Gassirunde. Weil er hat sooo viel neu, da gibt eine vertraut werdende Runde auch wieder Sicherheit.

    So - was für ein Roman *ggg Aber vielleicht hilft Dir der ein oder andre Gedanke dabei, DEINE Gedanken bissel zu sortieren, und es etwas ruhiger angehen zu lassen. Dir darüber klar zu werden, was Du erwartest und möchtest. Das würde mich freuen.

    Werde auf jeden Fall weiter mitlesen, und wünsche Dir erstmal alles Gute.

    Wie hat meine Oma immer gesagt: kein Brei wird so heiß gegessen, wie er gekocht wird. :upside_down_face:

    Nachtrag zum Thema Routinen: regemäßige, anfangs eher häufigere Gassigänge zu festen Zeiten - bisher war er evtl gewohnt, zu können, sobald er mußt. in der Wohnung geht das nicht, also muß man ihm öfter die Chance bieten, mal einfach kurz vor die Tür zu gehen zum Pinkeln.