Alles anzeigenAlles anzeigenMeine Erfahrung ist, dass gerade das Umwelt wahrnehmen PLUS ansprechbar sein die Königsdisziplin für reizoffene Hunde ist.
Hier ging in spannenden Gebieten ganz lange nur entweder/oder. Also entweder Hund war mit seiner gesamten Aufmerksamkeit bei mir und nur bei mir oder er war eben komplett im Außen. Die Aufmerksamkeit zu teilen fiel ihm da einfach wahnsinnig schwer.
Ich habe dann tatsächlich erstmal geübt, dass er an diesen Stellen nur bei mir ist. Ich habe ein Signal (hier heißt es "ran") eingeführt, auf das er quasi im lockeren Fuß voll orientiert direkt neben mir läuft. Kein Schnüffeln, kein Umwelt gucken, einfach nur Konzentration auf mich. Kann man super mit Leckerlies oder Clicker für Aufmerksamkeit/Orientierung/Blickkontakt aufbauen, aber braucht halt Geduld.
Erst als das wirklich gut saß habe ich ihm nach und nach mal kurzzeitig eine Freigabe gegeben, um in den Gebieten auch mal schnüffeln zu gehen. Sobald ich gemerkt habe, dass er wieder zu sehr im Außen ist, ging es eben wieder zurück in den Orientierungsmodus.
Inzwischen klappt das richtig gut und er bleibt auch bei sehr aufregenden Streckenabschnitten super ansprechbar. Man muss halt meiner Erfahrung nach erstmal nen Fuß in die Türe bekommen. Und wenn das momentan nur ohne Schnüffeln und Co. geht, joa, dann ist das eben vorübergehend so.
Btw, wenn du sagst, die Orientierung ist im kompletten Freilauf ohne Schlepp (hab ich das richtig verstanden?) deutlich besser: Dann würde ich mich auch mal selbst hinterfragen.
Ichäh, manneigt ja doch ab und an dazu, durch die Absicherung per Schleppleine etwas nachlässiger zu werden, was das Belohnen von Orientierung & Co. angeht. Oder einfach später einzugreifen und weniger aufmerksam zu sein als ohne Schleppleine. Trägt das vielleicht auch zum Problem bei?
Man merkt bei ihm sofort den Switch wenn wir das reizarme Gebiet erreichen. Kopf geht zu mir als wolle er signalisieren so jetzt bin ich für dich da 😃
Genau so kenn ich das auch. Er WILL, aber manchmal kann er halt einfach (noch) net....
Und wenn Du mit der Schlepp üben möchtest, würde ich das auch erstmal mit für den Hund reizarmen Situationen trainieren. Sonst verknüpft er nämlich ganz schnell Schlepp = Halligalli!
Abruf halt erstmal auf Entfernung direkt neben dir. Mit wenig Ablenkung. Dann, wenn er zwei Schritte neben dir steht. Dann, wenn er zwei Schritte neben dir steht und abgelenkt ist durch ein Mauseloch oder eine Person, die kommt. Etc. Halt wirklich ganz ganz ganz kleinschrittig entweder die Entfernung vergrößern ODER den Ablenkungsgrad. In so kleinen Schritten, daß du nicht riskierst, daß er mal nicht reagiert auf den Abruf bzw. die Ansprache!
Meist ist das der Kardinalfehler beim Abrufen. An der Leine auf 2 m im eigenen Garten klappt es. Dann geht man raus, nimmt den Hund an die Schlepp, und verlangt, während 50 m weiter vorne 7 Hunde toben, den Abruf, während der Hund auch schon 20 m weit weg von einem ist. Da ist einfach der Schritt zu groß. Und die Anforderung zu massiv gesteigert. Wie gesagt, entweder nur die Entfernung oder nur die Anforderungen steigern. Aber nicht den Hund gleich 10 m weiter weg haben, und maximale Ablenkung, und sich wundern wenn der Rückruf nicht klappt. ;-)
Ich habe das mit meinen bisherigen Hunden auch nicht so detailliert geübt, bei denen hat es aber gut funktioniert. Bibs hat mir eh alles quasi "geschenkt", und Bossi fands toll, wenn er zu mir rennen konnte, weil rennen is geil und es gab Jackpot. Für Faro bin ich eh der sichere Hafen, der dafür sorgt, daß ihn niemand anfaßt.
Frieda hat sich aufgrund ihrer Blindheit sehr an mir orientiert.
Jo. Und dann kam das Terrorkrümel- und jetzt is alles anders 🤣🤣 Jetzt muß Fraule echt arbeiten, kriegt nix mehr geschenkt. Habe online einen Rückrufkurs belegt, der mir ziemlich schnell klar gemacht hat wo mein Fehler lag. 😈 Seitdem schimpfe ich nicht mehr über den Hund, wenn es nicht klappt. 🤣🤣🤣