Beiträge von BieBoss

    Ah ok - danke für die Erklärung, dann hatte ich das anders aufgefaßt. Aber macht eigentlich nix: das Modell paßt trotzdem auch generell. Im Alltag, aber auch innerhalb einer Situation ;-)

    Naja - die Menschen sollen halt ein EinkaufsERLEBNIS haben, wenn sie dort sind. Emotionen sorgen für Kundenbindung.

    Nachdem man positive Erlebnisse schaffen möchte, gehe ich mal davon aus, daß die Tiere sehr zahm sind, und mit Streicheln einfach auch vertraut. Sprich, nicht wirklich massiv unter Dauerstreß. Vielleicht mal genervt, wenns zu viel wird, ko - aber nicht dauernd in Panik. Insofern - ja, ist scheiße. Aber offensichtlich nicht Grund genug, die Tiere da rausholen zu müssen, fürs Vet.-Amt.

    Jemand, der Tiere streichelt, mag Tiere - wenn er keines hat, kauft er vlt. eines, plus Zubehör. Wer schon eines hat, und nur gern auch andre Tiere streichelt, kauft dann zumindest das Zubehör ein dort.

    Ich nehme an, Tiere in Videos auf youtube zu sehen, ist langweilig. Sie anfassen zu dürfen, ist ein Erlebnis. Keine Ahnung, wie das Außengelände gestaltet ist - aber es wäre auch ne Möglichkeit, den Kunden (v.a. auch Kindern unter ihnen) zu zeigen, in was für nem Lebensraum das Tier x normalerweise lebt. Oder wie vielfältig die Tierarten in der Natur sind, daß es mehr als nur den Wellensittich gibt. Ob das genutzt wird, weiß ich natürlich nicht... :person_shrugging: Auch wenns unnatürlich ist - wer ein Tier streichelt oder mit zur Verfügung gestelltem Futter füttert, beschäftigt sich damit und mit seinen Bedürfnissen. Dem kann man wiederum Zusatzfutterchen und -pülverchen aufs Auge drücken. Macht halt wieder ein Umsatzplus...

    Denke eher, da wird die neue Leitung beschlossen haben, dß die Kosten zu hoch sind, und das, was rauskommt, den Aufwand nicht rechtfertigt.....

    Die Leute sind nimmer bereit, so viel zu zahlen für nen Hund in Zeiten der Inflation, aber die Kosten für die Haltung steigen. V.a. wenn man halt Hunde aus unseriösen Quellen aufkauft, sind die ja auch bestimmt öfter mal krank. UNd daß die GOT raufgegangen ist, gilt halt auch für einen Zajac.....

    Hab das übrigens gar net mitbekommen, daß der gestorben war.....

    https://www.petonline.de/daten/pet/2023…ntinuitaet.html

    Oder eben gar mit "aversiven Methoden"? Das kann sicherlich nur ein vielseitig geschulter Trainer beurteilen, der Deinen Hund erlebt.

    Glaub, ein vielseitig geschulter GUTER Trainer wird mit sowas nicht kommen: wenn der Hund eh schon Streß hat, auch noch aversiv zu arbeiten.... :zany_face: Und wenn doch: lauf weg! So schnell Du kannst! Und vergiß den Hund nicht mitzunehmen.....

    Peinliche Situationen mit Nachbarn und Passanten ("Scheiß Kläffer!" - "Was hat er denn?" - "Der braucht einen Trainer!") begleiten mich seit 9 Jahren...

    "Wieso - der benimmt sich auch nicht anders als Sie: pöbelt sinnlos rum..... Und, wer trainiert mit Ihnen?"

    Wetten, daß der nie wieder was sagt? *ggg

    Wir haben die Leinenführigkeit noch mal komplett neu aufgebaut und haben sehr stark auf die Erregungs an der Leine geachtet. Eigentlich nicht wegen dem Pöbeln, sondern wegen dieser absoluten grottischen Leinenführigkeit. Das Pöbelproblem hatte ich längst aufgegeben

    Ganz klar - DAS genau ist es! Streß unterwegs, also geht der Hund schon mit relativ hohem Streßlevel in Hundebegegnungen, dann kanns nur noch schiefgehen.

    Ich versuch mich grad an der Leinenführung vom Casanova-Monster. Der zieht wie Elch. Is auf 180 draußen, und hat ja auch massive Hundebegegnungsprobleme.

    Leinenführungstraining ist schwer, weil Hund zu aufgeregt (ist auch nicht wirklich mein Talent, meine Hunde laufen ALLE grottig - ich bin ehrlich... Für sowas fehlt mir dann die Geduld *gg).

    Deckeln = noch mehr Streß.

    Bis ich rausgefunden habe, daß er durchaus unterwegs in der Lage ist, Leckerlies zu nehmen. Die ersten hundert Meter immer wieder fürs Angucken Leckerlies verteilt. Auf einmal hatte ich nen Klebehund, als er verstanden hat, daß es für Angucken Leckerlies gibt. Wenn ich heute mit Leckerliebeutel gehe, gehen wir raus, und der Hund guckt mich an. Wenn ich nicht sofort reagiere, springt er hoch und stupst mich an - "ich möchte bitte das tolle Leckerliespiel!" Und oh Wunder: vor paar Tagen abends 5 m hinter uns ein Hund, der aus der Seitenstraße kommend von uns weggeht. Casanova guckt, setzt sich ganz dicht neben mich (Körperkontakt mit dem Bein). Und guckt. Und bleibt einfach sitzen. Und als er gemerkt hatte, der Andre geht einfach weg, auch ohne, daß er käfft, war er irgendwann beruhigt, konnte wieder zu mir gucken - und war immer noch ruhig. Einfach, weil durch dieses Leckerlispielchen (ich fordere nichtmal ein, daß er neben mir läuft: er macht das halt, weil ich es massiv bestätige, um den Fokus bei mir zu halten, und Ruhe reinzubringen-aber er bietet es von sich aus an) so viel Ruhe im Hund war und Fokus auf mir, daß er sich nimmer so furchtbar hochspult.

    Gottseidank ist der so schlank *ggg Und ich hab auch nur gaaanz kleine Leckerlies.... Heute war ich mit Casanova und Faro unterwegs da fiel Faro auf, was das für ein lustiges Spielchen war. Statt zu ziehen - man ahnt es schon: lief er neben mir, Blick auf mir, mit der Bitte um Leckerlie..... Also bin ich heute gegangen, Leckerlie rechts, Leckerlie links, Leckerlie rechts, Leckerlie links.... :see_no_evil_monkey: :rolling_on_the_floor_laughing: Glaub, alle Dorfbewohner sagen etz, die spinnt.... Aber hey - keiner pöbelt, und das Duo des Schreckens ist in absolut positiver Grundstimmung *gg

    So - reicht mit OT.... Sorry...

    Und auch die Gruppenspaziergänge haben viel gebracht. Wir waren am Anfang mit viel Abstand dabei, es war nervenzerreissend, ich hab manchmal fast geheult, aber es hat wirklich was gebracht, weil ich den Hund nicht vom Trigger abgeschirmt habe.

    Das ist dann aber, um in dem Farbenbild zu bleiben, ein Sich-dem-gelben-bereich-annähern aus dem roten Bereich heraus, wo der Hund nicht ansprechbar ist, sozusagen überfluten mit dem Reiz, den der Hund gar net aushält. Das ist echt hart - auch für den Halter, wie Du ja gemerkt hast :-)

    Ich glaube, daß es andersherum deutlich einfacher ist, den Halter als beschützend rüberbringt. Weil mit der Methode hast Du als Halter, der eigenlich für den Hund da sein und ihn beschützen sollte, ihn ins eiskalte Wasser geworfen, und dabei den Rettungsring zwar dabeigehabt, aber dem Hund nur lockend vor die Nase gehalten *gg Das is halt die harte Tour. Und, wenn mans damit übertreibt, besteht die Gefahr (je nach Hund), daß der dann komplett dichtmacht. Muß nicht, KANN aber passieren. Daß er dem Halter nicht mehr vertraut, und in solchen Situationen danach derart steil geht, daß alles zu spät ist... Deswegen würde ich das lieber andersherum probieren. Ist nicht ganz so schweißtreibend für BEIDE Seiten :-) So lernt der Hudn halt, sich um sich selbst zu kümmern. Weil der Halter ihn dem aussetzt. Und das ist ja eigentlich genau das Gegenteil von dem, was man erreichen will...

    Wie gesagt, kommt auf den Hund an, der eine verträgts, der andere nicht. Und nachdem ich das vorher nicht wissen kann, wär´s für mich jetzt nicht die Variante meiner Wahl. Weil das Risiko einfach da ist, und ich weder den Hund noch mich so nem Streß aussetzen möchte. Ich setz da lieber auf Vertrauen schaffen, dahingehend, daß ich als Halter so ne Situationen regeln kann, und Hund sich immer zu echauffieren braucht. Und wenn das mal da ist, kann man auch an direktem Kontakt arbeiten, damit der Hund lrnt, andre sind (meist) gar nicht so doof wie er dachte.

    Wenn man alles vermeidet - also immer in der grünen Zone bleibt, passiert zwar augenscheinlich nix, aber die grüne Zone wird immer kleiner. Man weicht immer mehr aus - der Hund lernt nicht, mit Reizen umzugehen.

    Wenn man aber zu sehr in die Konfrontation geht - also die rote Zone - wird diese immer größer, der Hund reagiert immer früher, siehr imemr mehr als bedrohlich an.

    Das paßt zu dem eben von mir Geschriebenen gut: aktuell ist der Hund tief in der roten Zone! Dauerhaft. 24/7. Sprich, man muß erstmal dafür sorgen, daß er wieder in den gelben Bereich kommt, am besten bissel grün angehaucht *gg Damit er wieder ansprechbar wird und lernen kann, Sachen aufnehmen kann. Daher mein Tip, erstmal EINEN Kontakt zu haben ne Zeitlang. Nicht so lange, daß er nimmer weiß, wie sich grün schreibt aber so lange eben, daß er in den gelben Bereich kommen kann.

    Danke - so kann man das super erklären ;-)

    Und passe die Zeiten ab, damit ich möglichst wenige Hunde treffe.

    Und da liegt der Fehler. Klar, zum normalen gassi gehen kannst du das machen, aber du solltest regelmäßig gezielt an Orte gehen, an denen du ganz sicher weißt, dass da viele Hunde unterwegs sind. Wenn du immer allen Hunden ausweichen willst, merkt das dein Hund. Du hast dann nämlich diese bestimmte Grundeinstellung. Außerdem, je seltener dieser große Reiz da ist, desto größer und größer wird er.

    Stattdessen solltest du dich über jeden Hund den du triffst freuen, da du dann trainieren kannst.

    Ich bin damals oft (sicher alle zwei, spätestens drei Tage) nachmittags in den Park gegangen und bin anfangs irgendwo am Rand mit meinem Hund gesessen. Später bin ich dann gelaufen, da kann man schön ausweichen, und es sind ganz sicher Hunde da. Damit kannst du ganz gezielt trainieren, und durch die Regelmäßigkeit wird es zur Normalität für deinen Hund. Die ersten Male werden natürlich anstrengend, du darfst auch weinen und verzweifelt sein, da ist wohl der Großteil des Forums durchgegangen. Aber sieh es als Chance.

    Der Grundgedanke, daß man nur mit Hunden üben kann, ist völlig richtig. Aber wenn der Hund schon nach der ersten Begegnung "durch" ist, wird er anschließend nicht mehr in der Lage sein, irgendwas aufzunehmen. Daher würde ich dazu tendieren, kontrollierte Bedingungen zu schaffen am Anfang, d.h. mal EINE Begegnung gezielt zu planen, oder so zu gehen, daß man eine Begegnung haben oder aber weeeeit weg laufen kann, um den nötigen Abstand selbst entscheiden/ausprobieren zu können.

    Einfach in ne Situation mit möglichst vielen Hunden reinwerfen, wenn der Hund eh schon von der Grundstimmung her auf 179,9 ist, halte ich für wenig zielführend, weil er dabei halt nix lernt. Er kann nur lernen, wenn er halbwegs "bei Sinnen" bleibt, und nicht schon abgeschaltet hat nach 97 Pöbelsituationen, wenn er dem 98. Hund begegnet. Weil er dann jedes Mal nicht mehr ansprechbar ist. Und damit ist das Streßlevel für diesen Hund für die nächsten 400 Jahre (ok, ich übertreibe, aber Du verstehst, was ich meine, denk ich :rolling_on_the_floor_laughing: )auf "nicht mehr ansprechbar", bei den Adrenalinmengen, die da bei einem einzigen Spaziergang ausgeschüttet werden.

    Und mit jedem Ausrasten verfestigt sich ja auch das Verhalten - einfach, weil der Hund bislang kein Anderes lernen konnte. Der hat keine Alternative, zeigt halt immer wieder das, was sich bewährt hat: Rumpöbeln, bis der Arzt kommt, um Hunde zu vertreiben. Denn: er hat ja auch immer Erfolg damit: nem pöbelndem Mali nähert sich keiner freiwillig, ich wette, die Fremdhundehalter gehen dann alle ziemlich schnell außer Reichweite... und damit hat der Hund Erfolg: Fremdhund ist weg, Ziel erreicht. Immer wieder. Mit der Methode, die man aber als Hundeführer gar nicht haben möchte. Und streßarm geht halt auch anders - das ist ein Teufelskreis: Hund hat eh schon massiven Streß, und wird gezielt weiterem Streß ausgesetzt, damit er lernt, damit umzugehen. Hm....

    Also wenn, dann ausschließlich einzelne, wenige und geplante Begegnungen. Später dann gern im wilden Hundeauslauf üben, wenn der Hund schon mit einzelnen Begegnungen gut kann, und verstanden hat, der Halter kümmert sich. Dann wird er auch nicht mehr so ausrasten und dann jenseits jelgicher "Erreichbarkeit" sein mental. Da kann man ja reingehen, 2-3 Begegnungen mit zeitlichem Abstand, und wieer gehen. Halt am Rand bleiben anfangs, damit man je nach Aufregungslevel des Hundes reagieren und den Ort verlassen kann ohne weitere Streßsituation. Denn es ist ja nicht jeder Tag gleich, und manchmal sind schon etliche Löffelchen für den Alltag draufgegangen, ohne daß dem Halter das bewußt wurde. Weil Besuch da war, der Nachbarshund am Zaun gekläfft hat, der Hund schlecht geschlafen hat oder mit dem linken Fuß aufgestanden ist- whatever.... Aber dann kann man reagieren, wenn man anfangs am Rande des Geschehens bleibt beim Üben.