Da der kleine die ersten 8 Wochen als Hofhund verbracht hat und somit weder Menschen, Fahrräder noch Autos oder andere Hunde kennt,
Warum kauft man sich dann dort nen Welpen, wenn er das bei einem dann können soll? Ich guck doch bei der Auswahl des Hundes drauf, ob der das, was er können muß bei mir, schon daheim kennengelernt hat.... Ich einerseits für den Halter besser, weil der Hudn sich einfacher einleben kann, wenn zumindest die Umgebung halbwegs vertraut ist und die Geräusche bekannt, andererseits natürich auch füd en Hund, weil er deutlich weniger Streß mit der Umstellung hat also so, wo ihm jetzt alles fremd ist. und ich denke, dieser Streß trägt sicher auch dazu bei, daß Hundi manchmal a weng hochdreht. Ist also eigentlich normal ;-) Heißt aber auch, daß ich ihm jetzt einfach nur Zeit geben würde, den neuen Tagesablauf kennenzulernen. BEVOR ich irgendwas mit ihm mache, oder anfange, ihm noch mehr und noch mehr zu zeigen. Der muß erstmal den krassen Ortswechsel verkraften und Euren Alltag kennenlernen. Mehr sollte der in den ersten Woche gar nicht machen.
Ich hab ja auch grad nen Jungspund hier sitzen, nur halt mit geschätzt 1 Jahr. Aber der ist seit 4 Monaten hier und hat auch erstmal nur alles hier kennengelernt. Das Einzige, was ich mit dem geübt habe, ist Alleinbleiben, weil das bei ihm ne Katastrophe ist und mich gnadenlos nervt. Ansonsten kann der hier machen, was er mag. Solang er net den Brotkorb anfrißt wie heute früh, den Staubsauger umschmeißt, Schuhe durch die Gegend schleudert, Futter klaut, oder die Deko vom Tisch zerbeißt *hust..... Mistkröte.... (merkst was der alles NICHT darf?? Das ist schon mehr als genug für den Anfang: zu lernen, daß er das zu lassen hat!)
Und ein Alltag birgt für einen Welpen erstaunlich Vieles zum Kennenlernen, das einem als Mensch gar nicht bewußt ist: Verlust der Mama, der Geschwister des Halters, des vertrauten Orts, mit dem Hof, auf dem net groß was passiert, und sicher nur wenige Autos vorbeifahren (im Gegensatz zu Stadtstraßen!), da mußte er sich nie mit Fremdhunden auseinandersetzen. Jetzt seid IHR auch noch fremd, die Wohnumgebung die Gassiumgebung (wenn er Gassi vom Vermehrer her überhaupt kennt, nachdem er aufm Hof gelebt zu haben scheint) und er muß Euch und Eure Reaktionen kennenlernen, die von Euch gesetzten Grenzen und gewünschten Verhaltensweisen (Basics wie nicht beißen, nicht aufs Sofa, nicht betteln, nix anfressen, Ruhe halten, Lärm außerhalb der Wohnung nicht mit Kläffen beantworten, was auch immer - halt Eure Regeln, die Ihr setzt), wo ist mein Körbchen, wann gibts Futter, wo steht es, was muß ich machen, wenn ich mal muß, wer gehört zur Familie, Leinenführigkeit, Halsband aushalten, nicht beißen dürfen, Wohnung/Haus erkunden, Garten erkunden, Nachbarn kennenlernen evtl. erste Besucher, die ihn angrabbeln, kennenlernen, mit Euch dauernd was Neues machen, und dann auch noch Dinge üben! Da is grad vollkommen "overload" - gerade Letzteres braucht er mit Sicherheit sowas von überhaupt nicht die ersten Wochen! Das Einzige, was der derzeit braucht, ist: das Erkunden, das Kennenlernen von Euch. Den Streß dieser 200%igen Umstellung vom Schotterhof in die Stadt verkraften und verarbeiten. Denn wenn er eh schon Streß dadurch hat, ist doch klar, daß jedes Üben da noch einen draufsetzt. Macht das nicht... Laßt den armen kleinen Kopf doch erstmal ankommen. Nicht so viel Neues = mehr Ruhe. Ansonsten isser halt n Welpe und damit verspielt. Meiner spinnt auch ab und an rum. Soll er - is doch lustig *gg Werden schnell genug alt und sind dann gesetzt und langsam unterwegs..... (also, außer, es sind Terrier, die spinnen auch noch mit 17....)
Problem: sobald wir reinkommen, fängt er an total aufzudrehen, zerbeißt Hände und alles (selbst den Rand vom Kamin), was er findet, springt und rennt durch die Gegend und schaltet komplett auf Durchzug, bellt und lässt sich von nichts und niemandem davon abhalten.
Ne Frage hierzu: von WO kommt Ihr rein? Rein ins Zimmer, oder vom Gassi mit ihm in die Wohnung, oder meinst Du, Du läßt ihn schon alleine und kommst dann zum Hund zurück in die Wohnung? Mein Verdacht: er kann halt noch net alleinbleiben, und hat daher damit solchen Streß, daß er dann halt wenn Ihr zurück seid, erstmal den Streß in Bewegung umsetzt und rumhüpft wie doof. Oder halt: draußen o viele neue Eindrücke erlebt, daß er den Streß daheim erstmal wieder ablassen muß, in der nunmehr schon etwa vertrauter werdenden Umgebung. Kann auch sein. Auf jeden Fall ein Zeichen für "zu viel", der Beschreibung nach (kann das ja nicht live sehen, muß von dem ausgehen, was Du schreibst :-) ).
Ja, im Garten ist er auch meistens, bis er dann anfängt auch draußen aufzudrehen und nur noch in die Büsche oder seine Leine zu beißen. Soll ich ihn dann das auch einfach mal machen lassen, bis er müde wird?
Ich würde das unterbinden. Weil das Gerenne und Aufdrehen, damit dreht er sich immer höher. Mein Jungspund zeigt zB. unterwegs gern mal ein Leinebeißen und Zergeln damit. Hatte gleich den Verdacht daß ihm irgendwas zu viel wird, und bin daher testhalber mal auf das Spielchen eingegangen. Er zerrte immer wilder, hat sich volle Kanne hochgespult, und schnappte nach der Leine so heftig, daß er nimmer geguckt hat, wo meine Hände da sind. Als ich dann abgebrochen hab mit nem strengen Machtwort ("Neee, Schluß jetzt!") und weitergegangen bin mit ihm, hat er gezogen wie ein Elch, und dabei gehechelt, der war total daneben. Sprich, er zergelt, um Streß abzubauen, aber wenn man das länger durchgehen läßt, spult er sich damit eher noch höher. Daher mach ich das inzwischen so, daß ich, wenn er hochdreht und an der Leine zergeln möchte, stehenbleibe. Die Leine anfasse, einfach nur ganz kurz festhalte mit einer Hand, ihn ernst angucke, alle Ruhe der Welt verströme, und sage: "Nein. Laß das..... äh-äh. Laß... es...." in ruhigem, leisem Tonfall. Und sobald er damit ruhiger wird, schicke ich ihn mit Kommando "Weiter" weiter, und gehe an. Manchmal versucht er dann im Anlaufen nochmal halbherzig, die Leine ins Maul zu nehmen, dann schicke ich ihn nochmal streng "Weiter!", und gut ist. So dreht er nimmer so furchtbar hoch, und kann dann auch normal weiterlaufen, zieht nicht so schlimm, weil er einfach runterfährt, wenn ich die Ruhe bewahre und klare Anweisung gebe.
Das würde ich im Garten auch tun. Altersangepaßt halt, zB mit Leckerlie ablenken und herlocken, und dann gaaaanz ruhig mal ein Leckerli nach den andren reichen, mit Abstand, sodaß er runterkommt. Dann aber nicht, wenn er grad Deine Hand gierig anfrißt und Dich anspringt, sondern in dem Moment, wo er abläßt, oder anständig vor Dir steht oder sitzt, also nicht, wenn er bedrängt und belästigt. Weil Du willst ja Ruhe reinbringen. Was da gut helfen kann: Futtertube (Leberwurst, Joghurt, was er halt mag), wo er gaaanz langsam mit Schlecken jeweils nur wenig abbekommt, weil er muß ja net dauernd nebenbei Mengen fressen, sonst kullert er bald *gg Und dann streicheln, gaaanz ruhig.... Dabei ganz ruhig mit ihm sprechen. Sooooo ist guuuut, schaaaaau mal, feiiiine Wuuuurst...." natürlich nicht quietschend, sondern beruhigend im Tonfall.
Also ne Runde mal rennen ist schon wichtig, versteh das nicht falsch, der muß sich ja bewegen können. Aber wenn er anfängt, in Büsche zu beißen und Du merkst, daß er grad hohle dreht, brems ihn aus. Ich denke halt, wenn Du ihn einfach nur an die Leine nimmst, um ihn auszubremsen, das streßt ihn wiederum, weil er möchte sich ja bewegen. Oder es streßt ihn, weil Du ihn dann im Zimmer angeleint läßt und den Raum verläßt oder so. Man läßt ihn ja dann quasi allein mit der Aufregung, mit der er noch nicht umgehen kann, das kann er nur lernen, wenn Du bissel hilfst beim Runterkommen. Das mußt echt beobachten, was da am besten hilft, ist halt leider individuell unterschiedlich *gg
Naja nicht Hof im Sinne von Bauernhof, das war einfach ein sehr, sehr großer Schotterhof mit ein paar Scheunen, aber keine anderen Tiere oder Menschen außer der Familie.
Hm - wie oben geschrieben, aus so ner Haltung würd ich keinen Hund kaufen..... Es sei denn, der Verkäufer überzeugt mich, was er den Welpen alles schon beigebracht hat, und daß sie auch was Andres kennengelernt haben. Das sehen wir ja von hier nicht, insofern sind Verurteilungen zT vielleicht bissel übertrieben. Vlt. war er den ganzen Tag mit draußen, vlt. waren sie ab und an oder zum Schlafen immer in der Wohnung/im Haus, etc. So rein für sich betrachtet, sieht der Satz aus, als hätten sie halt n paar Welpen gemacht, die aufn Hof geschmissen und gewartet, daß sie sie verkaufen können *gg Daher würde ich da schon eingehend nachfragen, bevor ich mich entscheiden würde, dort zu kaufen. Aber jetzt ist der Knopf halt nunmal da - und die Arbeit die der "Züchter" sich nicht gemacht hat, hast Du jetzt an der Backe *gg Und dafür braucht es Zeit, womit wir wieder beim obigen Punkt wären: erstmal eingewöhnen lassen. *gg