.........
Jetzt ist sie da 🥰 und ich frage mich wie lange es so „normalerweise“ dauert bis alles eingegroovt und eingespielt ist.
Ich nehme beide halbtags mit auf Arbeit und natürlich ist das viel abverlangt und ich weiß es braucht seine Zeit.
Aber habt ihr Erfahrungswerte, was sollte schnell selbstverständlich sein, wie viel „Grenzen testen“ ist normal? Wie viel habt ihr gemanaged in welchen Situationen?
Wäre über paar Erfahrungen/Schilderungen dankbar 🤗
Ich hab ja Casanova neu hier. Und ich lasse mir viiiiel Zeit mit der Eingewöhnung weil ich nicht will, daß da was schiefläuft. Siehe voriger Beitrag bei meiner Konstellation wär das tödlich, wenn da was nicht klappt, ich müßte dann einen abgeben, könnte das aber nicht. Wäre nicht lustig.
Die Althunde haben den Zwerg bei nem Gassigang kennengelernt. Die Tierschutzdame war dabei und hat ihn geführt, ich meine zwei. Meine waren frei, er angeleint, und meine haben sich, abgesehen von "Hä? Kenn ich den? Nö." NULL für den interessiert sind einfach mitgelaufen, haben den Abstand vergrößert wenn er hektisch wurde (haben sie keinen Bock drauf, auf den Streß - ist also nicht unbedingt so, als sehen sie sein Problem und weichen deswegen aus, obwohl das mit Sicherheit auch ne Rolle spielt). Dann sind wir zusammen in die Wohnung gegangen und er wurde erstmal mit der langen Leine an der Kommode im Flur festgebunden, wo er die Förmlichkeiten bei der Übergabe noch mitkriegen konnte und alles bissel beobachten, aber auch runterkommen konnte. So hatten die Senioren die Chance langsam näherzukommen und ihn mal zu beschnuppern. IHNEN hab ich es überlassen, in welchem Tempo die Kontaktaufnahme vor sich geht, und so hätte er ausweichen können bei Bedarf hat mir die Senioren aber nicht über den Haufen gerannt bei der ersten Aufregung.
Zu Faro hab ich die ersten Tage überhaupt keinen direkten Kontakt zugelassen, ich bin mit Faro einzeln nur sehr kurz rausgegangen (Zwergi konnt ja NULL alleinsein). Sie haben sich gesehen, aber erstmal auf Distanz. Muß den Hund ja auch erstmal einschätzen können.
Die ersten Tage wurde er, wenn er zu hektisch herumlief, wieder an die Leine gelegt *gg wo er dann auch sofort runterkam. Inzwischen funzt es, ihn einfach auf die Decke zu schicken für n Weilchen, das akzeptiert er total klasse und rollt sich meist gleich schlafend ein. Anfangs schliefen alle auf Abstand. Nach glaub 3 Monaten gabs erstes Kontaktliegen mit den Senioren.
Das ist so ne Zeit, wo man selbst auch den Hund bissel kennenlernt, für ihn ist alles neu, klar - aber auch für mich, und ich mußte ja (und muß noch) lernen, wie er in welchen Situationen reagiert. Testen ob ich unterweg überhaupt zu ihm durchdringe, wenn ich was will. Ausprobieren, wie ich Leinebeißen verhindert kriege und Ruhe in den Hund kriege. Obs funktioniert mit Faro für ne minikurze Runde. Das dann ausdehnen. Bei Faro weiß ich, womit ich rechnen kann (Desinteresse, solang er in Ruhe gelassen wird - was jetzt nicht wirklich Novas Spezialität ist *hust.....)- aber beim Zwergi konnt ich net einschätzen wie er reagiert wenn er von Faro korrigiert oder auch nur angemault würde. Testen, wie und wie lange das mit dem Alleinsein am besten klappen könnte.
Inzwischen ist er jetzt 4 Monate hier, kann im Auto 2 Stunden allein bleiben, und ich war vorhin allen Ernstes "nur ne Bratwurst holen" 100 m von der Haustür entfernt, hab sie dann aber doch dort verzehrt, quatschend mit der Besitzerin der Bude. Bis mir Nova wieder einfiel. Uuups..... Jo. Schnell heimgegangen - er war ruhig!!
YEAH!! PARTYYYY!

Langsam hab ich raus, wie ich sowas wie Leinenführigkeit bei ihm hinkriegen könnte, er kann entspannen direkt neben den andren Hunden und dort pennen, ich muß nimmer 24/7 die Augen drauf haben, ob er die Senioren überrennt kenne seine "UnterwegsSpecials" (wie zB Fahrzeuge anspringen die zu nah oder zu schnell an ihm vorbei möchten, von Scooter bis zum LKW!), kann also in sehr vielen Situationen schon auf "Normal" stellen dun einfach Gassi gehen, weil ich langsam weiß ich muß nur hier oder da kurz aufpassen, den Rest macht er problemlos. Er kommt so langsam an, fängt an, Spaß zu haben an der Zusammenarbeit mit mir, er akzeptiert (meist), wenn die Senioren ihn bissel ausbremsen ich kann wieder einkaufen gehen, weil er im Auto 2 Std alleinbleibt oder mal zum Bäcker, wenn er in der Wohnung bleibt. Es fängt an, sowas wie Normalität einzukehren. Also was man halt so als NORMAL bezeichnen kann bei 4 Hunden *ggg
Nach und nach durfte er sich immer mehr frei bewegen in der Wohnung. Noch muß ich ihn ab und an ausbremsen, wenn er dauernd Dinge schreddern möchte, die MIR sind. Oder wenn er sich selbst hochdreht und dann die Senioren behelligt. Oder wenn ich mit ihm und Faro Gassi gehen möchte und er als Erstes wieder mal Faro in die Ohren zwicken möchte oder ihn zum Spielen auffordert (geht net, wenn Faro hochdreht, wird er u.U. zu heftig, wenn er aufgeregt ist, tendiert er dazu nach vorn zu gehen und mal kurz abr kompromißlo zu korrigieren, dank Schilddrüse). Aber es entspannt sich grad deutlich, er kommt an, ich komm wieder zu mir, und ich mache Pläne was ich mit dem Hund beschäftigungstechnisch machen könnte...... *freu (wird noch net verraten...)
Der Kerle paßt hier rein - ich habe keine Zweifel mehr, das wird ein tolles Team. Gibt kein "ich hasse den" oder so, untereinander keine Ressourcenprobleme, und keinen, der generell mit nem Andren nicht kann oder so. Mit allem Andren (also Augen drauf halten) hab ich kein Problem.
Jo - hier sind´s also ca 4 Monate bisher, und ich hab das Gefühl, es geht voran, er lebt sich ein, er fängt an, dazuzugehören. ABER: das sind MEINE Hunde, es sind 3 von 4 Hunden Terrier, und davon noch 2, die bissel mit Vorsicht zu handhaben sind in manchen Situationen. Es kann also auch deutlich schneller gehen, das ist wie hier schon geschrieben einfach auch abhängig vom Hund selbst, von der Rasse, sicher auch Erziehungsstand (Führbarkeit des vorhandenen Hundes! Mir hat es sehr geholfen, wenn ich Gassi wollte und Nova beim Anleinen Frosch spielt und herumhüpft, daß ich Faro mit nem einfach "warte" und nem Zeichen mit der flachen Hand zum Abstandhalten bewegen konnte und solche Dinge wenn das net geht muß man natürlich noch viel mehr managen....) und Alter der Hunde. Der Altersunterschied ist hier extrem (17/16/10/1 Jahr), aber vlt. auch gerade gut so - weil die beiden Senioren halt absolut souverän sind und Grenzen setzen können und damit auch gute Vorbilder sind und mir helfen daß der Zwerg gar nicht er so hochdreht. Auch bei Faro ist ja der Altersunterschied zum Zwerg noch groß genug, sodaß auch er gut respektiert wird, wenn er beim Gassi mal knapp und deutlich um einen ordentlichen Abstand und weniger Rumgehüpfe "bittet".
Auch das, was der neue Hund mitbringt, zählt sehr. Kennt der Alltag mit Menschen/in der Familie? Was kann er, hat er viele Baustellen? Inwiefern beeinträchtigen die Baustellen: fressen die Arbeit und haben absolute Priorität, oder sind die "wir arbeiten bei Gelegenheit mal dran"? Je wenige Baustellen, desto schneller natürlich das Zusammenwachsen.
Und, last but not least, natürlich die eigenen Erwartungen. Erwarte ich NIX, wächst man schnell zusammen. Erwarte ich sehr viel, muß ich erstmal viel am Hund arbeiten, bevor man gemeinsam in einen entspannten Alltag reinwächst und das Gefühl hat, das Hundi kommt an und gehört dazu. Ohne, daß man dauernd beaufsichtigen und Dinge berücksichtigen muß.
Ich lasse heute noch nicht die Hunde mit Nova alleine, auch die Senioren nicht. Weil wenn er hochdreht, weiß ich nicht, ob die ihn immer heruntergeregelt bekommen (is ja auch nicht ihr Job!) oder ob er dann erst so richtig aufdreht. Und mit 17 Jahren steht Bossi halt nimmer so fest, der würde dann halt einfach überrannt oder so. Mag ich nicht. Daher sorge ich dafür, daß es harmonisch bleiben kann, indem ich sie nicht allein in so ne Situationen schmeiße. Was aber geht: wenn ich die Bude verlasse, weil ich mir nebenan 2 Wurschtsemmeln holen möchte, ist Nova für die Zeit in seiner Box, und die Senioren laufen frei wie immer. Das ist überhaupt kein Problem, die gehen auch oft einfach mal hin zu ihm und legen sich daneben auf den Kuschelteppichm und ihm fällt durch ihre Anwesenheit das Alleinsein für die paar Minuten deutlich leichter.
Es ist also für mich immer noch "Einarbeitungsphase", aber immerhin sind wir schon über die Vorstellungsrunde raus und sehen uns die Tätigkeitsbeschreibung zusammen an.
Das geht nur, wenn der erste Punkt entspannt abgehakt werden konnte - also langsam angekommen, aber natürlich noch lange nicht komplett integriert und noch kein endgültiger gemeinsamer Alltag, das wird mit Sicherheit noch länger dauern. Ich sage nicht wie lange ich lasse das auf mich zukommen und gebe allen Beteiligten die Zeit dafür.
Weil ich denke: wenn die Basis (Regeln, ERziehung, BEziehung) steht und gefestigt ist, ist der Rest ein Klacks. Und hat damit auch Zeit.
Wieviel NORMAL ist, weiß ich nicht. Bei MIR ist es so und alles Andre interessiert mich nicht. OK - wenn ich nach 7 Monaten die Hunde immer noch net zusammenlassen könnte, wär auch MIR klar, daß da was nicht passen kann, und ich würde mir was ausdenken. Aber so nen direkten Vergleich ziehe ich nie, weils mir nix hilft, zu wissen, wie lange ANDRE brauchten, um zusammenzuwachsen. Ändert ja ier nix, ANDRE haben nicht 4 Hunde, nicht MEINE Hunde, nicht 3 Terrier, nicht Hunde mit SO nem Altersunterschied, nicht MEINEN Alltag, und nicht MICH. Also muß das da zwangsläufig anders sein. :-) Charmanter Vorteil: man setzt sich damit nicht unter Druck oder hat gar dem Hund gegenüber ne Erwartungshaltung, die ihm Streß bereiten würde. Man hat nur ein Ziel, auf das man hin arbeitet. Zusammenleben in der eigenen Familie und Konstellation, Hund in den eigenen Alltag reinwachsen lassen. Und da is halt echt so ziemlich jede Konstellation mit mehr als einem Hund einzigartig.