Zitat
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Genau das habe ich gemeint.
Diese Form der Argumentation ist für mich nicht verständlich, und es geht hier nicht um eine (vermeintliche) Vermenschlichung des Hundes, sondern darum, wie manche HH argumentieren. Es geht mir darum, dass man, wenn ein Hund ein Kind beisst, oft argumentiert, dass es ja kein Wunder sei, denn das Kind hätte sich falsch verhalten. :censored
Und hier hört es für mich wirklich auf, denn Tiere werden über Menschen bzw. Kinder gestellt. ....
Nein, da wird nicht das Tier über das Kind gestellt, sondern in meinen Augen nur eingestanden, daß der Mensch, der ja doch vernunftbegabter ist als der Hund (und insofern also "weiter oben steht", wenn man das so überheblich sagen möchte) trotz seines Verstandes nicht aufgepaßt hat oder mitgedacht hat, weil er das Kind nicht rechtzeitig weggenommen hat, ihm den Umgang mit dem Hund gezeigt hat etc., und bedeutet letztlich, daß der Mensch die Verantwortung übernimmt dafür, daß es im Umgang mit dem Hund kein Problem gibt, bzw. daß es eben diesen Vorfall gegeben hat. Das bedeutet für mich, daß der erwachsene Mensch hier Verantwortung übernimmt dafür, daß der Hund sich artgerecht verhalten konnte/mußte. Und es bedeutet die Erkenntnis, daß ich den Hund nicht für solch ein Verhalten bestrafen kann, wenn er artgerecht reagiert hat, weil ich nicht aufgepaßt habe.
Klar muß ich dann adäquat irgendetwas ändern - nicht mehr unbeaufsichtigt zusammenlassen, Hund an Kind gewöhnen, dem Kind passendes Verhalten erklären, Tabuzonen einrichten, im Notfall eben ne Weile mit Maulkorb arbeiten, bis ich wieder Vertrauen haben kann. Aber wenn der Hund nach Fehlverhalten vom Kind zulangt - sorry, dann brauche ich kein verlorenes Vertrauen zu haben, weil DAS absolut berechenbar und vohersehbar ist, wenn man seinen Hund kennt.
Für mich ist es absolut unverständlich, wenn jemand seinen Hund weggibt, nur weil der sich vorhersehbar nach zB massivem Bedrängen durch das Kind (oder bei bekannt futterneidischem Hund einfach durch mich ungebremstes Herangehen des Kindes an den Hund) artgerecht verhält. Daran kann man arbeiten.
Was Anderes ist es, wenn ein Hund völlig unvorhergesehen reagiert auf irgendwelche Alltagssituationen und dabei regelrecht ausrastet und einen Menschen in Tötungsabsicht angehen würde. Solch einen Hund würde auch ich nicht in einer Familie mit Kindern sehen wollen, sondern ausschließloich in kompetenten Händen, die Zeit haben und willens sind, zum Doc zu gehen, alles abchecken zu lassen (Schmerzen, Tumore o.ä.) und evtl. bereit sind, das Verhalten therapieren zu lassen oder die damit umgehen können.
LG,
BieBoss