Hallo, julex3,
schön, daß Du um Rat fragst ;-) Deine Eltern scheinen den Ernst der Lage nicht ganz zu sehen....
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............... er bleibt liegen, starrt mich an und knurrt wenn ich näher komme.
Wenn er schon erstarrt und Dich fixiert, heißt das in Hundesprache, daß Du fernbleiben sollst. Wenn Du jetzt näher kommst, bedrängst Du ihn. Nachdem der Hund Dich nicht als Autorität sieht, riskierst Du damit, daß er irgendwann mal schnappt, wenn Du weiter herangehst!
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.................Er meint du stehst unter ihm und das musst du eben akzeptieren oder was machen.".......
NEIN - nicht Du, schon gar nicht alleine. Da müssen Deine Eltern als "Chefs" etwas tun, denn diese akzeptiert der Hund offenbar. Von einem Menschen, den der Hund als "unter sich stehend" betrachtet, wird er keine Kommandos entgegennehmen, im Gegenteil, eher denjenigen maßregeln, und das kann böse ausgehen. Und hinterher ist das Geschrei dann groß, dann heißt es in gewissen Zeitungen mal wieder "Hund attackiert Jugendlichen" - nur weil die Eltern die Sprache des Hundes ignoriert haben.....
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...Ich hab versucht ihn dann einfach zu knuddeln und ihm zu zeigen dass ich ihn wenigstens gern hab, aber der Hund ist angespannt, fast wie versteinert o.o
S.o., damit bedrängst Du den Hund massiv, nachdem er schon gewarnt hat, auch nur näherzukommen. Ein anderer Hund wäre an seiner Stelle sicherlich längst auf Dich losgegangen - ein Wunder an Geduld habt Ihr da zuhause sitzen..... ;-) BITTE mach das nicht mehr, so lange der Hund vorher schon zeigt, daß er keinen Kontakt möchte.
Wenn der Hund "versteinert" wirkt, sprich sich versteift, dann bleib sofort stehen, bzw. besser, dreh um und geh etwas weiter weg, und schau ihn vor allem nicht direkt an (das Anschauen wirkt provokativ auf den Hund, direkt anschauen ist in Hundesprache "aggressiv"). Das zeigt ihm, daß Du ihm den gewünschten Sicherheitsabstand läßt und de-eskaliert die Situation, bloß nicht noch weiter hingehen... Deutlicher kann ein hund nicht werden, um zu zeigen, daß er das gerade nicht möchte.
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.....Praktisch als würde er meine Eltern vor uns Schwerbrechern schützen...
Naja - Ihr habt da ja auch einen echten Wachhund! Das hast Du also ganz richig beschrieben. Lies Dich mal im Internet auf Züchterseiten ein, wofür diese Hunderassen gezüchtet und verwendet werden: Herden bewachen gegen Feinde....
Ich finde es ganz ganz toll, daß wenigstens Du die Situation nicht als "normal" einschätzt! Wichtig ist es jetzt, Deine Eltern zu überzeugen, daß hier unbedingt eingeschritten werden muß. Ihr solltet alle zusammen mal einen Trainer kommen lassen oder in eine gute Hundeschule gehen. Stichwort: den Hund "lesen" lernen, sprich, die Körpersprache eines Hundes kennenlernen und speziell die Körpersprache Eures Hundes dann richtig interpretieren und entsprechend handeln. Der Hund kommuniziert tausend Dinge, die Ihr mangels Kenntnis nicht wahrnehmt- er warnt und warnt - und irgendwann könnte er, weil die Warnungen alle nicht helfen und ignoriert werden, Dich (bzw. die Cousinen etc.) richtig massiv angehen. Und, ebenso wichtig, beschäftigt Euch mit dem Thema, wofür Euer Hund gezüchtet wurde. Dann werdet Ihr an einigen Punkten schon von alleine anfangen, zu verstehen, warum der Hund was macht.
Wenn Ihr so weitermacht wie bisher, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Sache hochgeht und der Hund irgendwen von Euch attackiert.... und er ist dann nicht mal Schuld daran (denn er warnt ja vor, und trotzdem überschreitet Ihr die gesetzten Grenzen laufend). Natürlich sollen eigentlich die Menschen in einer Mensch-Hunde-Gemeinschaft die Grenzen setzen, und mit einem Trainer (und NUR mit einem Trainer, bitte nicht selbst versuchen - zu gefährlich....) könnt Ihr daran arbeiten, diese Grenzen zu Euren Gunsten zu verschieben bzw. die Aufgabe, Grenzen zu setzen, übernehmen. Aber bis dahin müßt ihr unbedingt die Körpersprache des Hundes richtig deuten, um "brenzlige" Situationen entschärfen zu können. Wartet nicht lange mit dem Trainer, es wäre schade, wenn irgendetwas passiert, denn ausbaden wird das dann sicherlich (neben demjenigen, der angegangen wird von ihm) der Hund - weil er scheinbar "völlig unvorhersehbar" (wie oft liest man das in den Boulevardblättern, nur weil der Mensch die Zeichen, die der Hund laufend gab, nicht lesen konnte!) angegriffen hat...
Wie gesagt, ich finde es supertoll, daß Du das Thema jetzt von selbst angehst, verfolge das unbedingt weiter!
Ich würde mich freuen, wenn ich hier weiter mitlese, zu sehen, wie das Blatt sich wendet und Ihr lernt, auf den Hund einzugehen und es schafft, einen normalen Umgang mit ihm zu finden. Verloren ist sicherlich noch nichts, aber es wird viel Arbeit brauchen, ihn wieder dort einzuordnen, wo er hingehört - mit Sicherheit nicht "über" Euch "Kindern" (naja, Kind biste ja nun wirklich nimmer.... *gg).....
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
LG,
BieBoss