Hi,
also, ich hab das Spielchen letztes Jahr gehabt. Kann nur empfehlen, je früher, desto weniger muß raus....
Seit ich den Hund zum ersten Mal gesehen hatte (2009), hatte sie einen Knoten in der Nähe der Leistengegend. Hab nur beobachtet. Nach 2 Jahren ist mir dann im Frühling 2010 aufgefallen, daß die eine Zitze ganz vorne auf derselben Seite komisch aussah, richtig verkrustet war die.
Bin sofort zum Doc, und dort haben wir dann noch einen Haufen kleiner Knötchen in und um die beiden Milchleisten entdeckt, glücklicherweise alles eher im hinteren Bereich. (fielen so nicht auf, sie läßt sich nicht gerne am Bauch streicheln, ist viel zu hibbelig, in der Position liegenzubleiben....Sonst hätt ich das mit Sicherheit früher entdeckt.)
Naja, OP-Termin war ne Woche später. Hund ca. 10 Jahre alt zu dem Zeitpunkt, quietschfidel. Blutbild gemacht, um evtl. Organschäden daran erkennen zu können, damit man in Sachen Narkose drauf eingehen könnte. War aber alles ok. Dann die OP selbst, es wurde der Ursprungsknoten in der Leiste weggeschnitten, auch der Lymphknoten auf derselben Seite, dann quer übern Bauch rüber zur anderen Milchleiste die anderen Knoten, dann zwischen den zwei Leisten mittendrin noch einer - ne richtig "schöne" Zickzacknaht..... Kastriert wurde sie nicht dabei, aber die eine Milchleiste im unteren Bereich entfernt, wo halt die Knoten saßen, sonst wär´s zu viel geworden, irgendwas muß man ja an Fell noch über lassen zum Flicken *gg Achja, die eine vordere Zitze natürlich auch weg, das war ein eigener Schnitt, im vorderen Bereich dann eben. Sah also recht lustig aus hinterher..... *hust....
Zahnstein wurde auch gleich mitgemacht.
Das Rausgeschnittene wurde alles noch eingeschickt. Ergebnis: die komisch aussehende Zitze war nicht bösartig, aber sämtliche Knoten dafür, das entnommene Gewebe drumherum war alles sauber, sprich, alles "Böse" war draußen. Hund also wie neu sozusagen..... Seither nichts mehr neu gekommen - inzwischen checke ich öfter mal und halte sie dann eben im Arm fest dafür.
Tja, am Tag der OP (war gleich früh um 9, ich durfte dort warten - so ein blödes Gefühl....) saß die Maus noch ganz dasig in ihrer Box, recht wackelig auf den Beinen, Verband an der Stelle, wo die Infusion drin gewesen war, und Ganzkörper-Body..... Hübsch.... *gg
Am zweiten Tag fing sie an, aufs Bett zu hüpfen, wieder runter, Männchen zu machen, wenn ich Futter in der Hand hatte, auf der Wiese rumdüsen zu wollen..... (hatte sie zum Glück an der Leine). Ich hatte echt Angst, die Naht würde reißen - aber die Maus war zum Glück terriersicher zusammengeflickt ;-) Nicht mal Treppenstufen waren vor ihr sicher! (man bedenke: Zickzacknaht quer übern Bauch.....*grusel....)
Früh und abends kriegte sie ne Woche lang Schmerztabletten und Antibiotika, damit sich nix entzünden konnte.
Sie war also ab dem zweiten Tag wieder topfit! Den Body hat sie mehrfach versucht, auszuziehen, obwohl der über die Hinterbeine gezogen war wie ne Hose! Weil die Naht ja in der Leistengegend anfing. Zum Gassigang haben wir einfach das Hinterteil hochgekrempelt, sodaß der Body nur am Bauch war. Sie hatte ja ncoh das Pflaster gegen hochwirbelnden Schmutz.
Ich konnte sie vom ersten Tag an tragen - eine Hand unter den Bauch war komischerweise kein Thema (wegen Schmerzmittel, denk ich), und mit der anderen den Poppers gestützt, ging wunderbar - sie zeigte keinerlei Schmerzen. Nur ans Pflaster durfte ich net - da schnappte sie dann, selbst am Tag vorm Fadenziehen noch, weil´s ziepte, und knabberte unsanft meine Finger an.
Beim Fädenziehen wollte sie dann gleich alle Ärzte und Schwestern fressen, die drumherumstanden, als zu "fummeln" begonnen wurde (hatte ich erwähnt, daß sie nicht gern Bäuchlein zeigt? *gg), aber nach dem ersten Versuch wurde sie in den "Schwitzkasten" genommen und kam uns nimmer aus *gg Hinterfüßchen gehalten hat eine, Vorderfüßchen eine andere, ich das Köpfchen, und zack, die TÄin machte die Fäden weg (man beachte: 4 Leut zum Fädenziehen...*gg). Anschließend gab´s gleich etwas leckeren Pansen (frisch aus der Dose) - man war seeeehr erfreut in der Praxis....*hust.....*müffel..... Aber schon waren alle wieder toll und sie wieder nett zu allen.
Anfangs hat man noch ne kleine Falte in der Naht gesehen, wo man wohl die Haut ineinander gerollt/gesteckt und so umgenäht hatte, aber das hat sich dann schnell glatt gezogen nach paar Wochen. Inzwischen sieht man von der Naht gar nichts mehr, ist alles wieder unterm Fell verschwunden, selbst in der Leistengegend, wo ja nicht viel Fell ist, muß man schon ganz genau hingucken, um was zu sehen. Ich hatte anfangs auch Angst gehabt, daß sie dann später aussieht wie Frankenstein... *gg
Arzt hat gesagt, sollte wieder was kommen, muß halt der Rest der Milchleiste raus, aber bis heute - toitoitoi *holzklopf... - nix.
Was ich total süß fand: ich durfte sie beim Rasieren für die Infusion und beim "Abschießen" selbst (Narkose) im Arm halten, bis sie "weg" war (sie hat sich bis zum Schluß über die Aufmerksamkeit von so vielen Leuten gefreut, war in keinster Weise ängstlich), nachdem ich darum gebeten hatte. Dann konnte ich im Wartezimmer bleiben und lesen (auch wenn ich recht nervös war - aber ich wußte, die kleine Hexe packt das), sie bekam dann ein eigenes Zimmer zum Aufwachen, und ich durfte dabei sein, wie sie wieder zu sich kam. Rundum-Betreuung für Hund und Frauchen also ;-)
Nach ca. einer Stunde war sie dann so weit, daß sie schon laufen konnte (wenn auch wackelig), und wir durften heimfahren, mit sämtlichen Tabletten und Verhaltenstips im Gepäck (keine Treppen, nicht springen, nicht rennen, nur an der Leine raus, und nur kurz raus.... - das mit dem NICHT-Hupfen hatten sie wohl vergessen, dem Hund zu sagen.... *gg) Geschirr hab ich mir in der Zeit natürlich verkniffen, das hätte ja auf die Naht drücken können.
Also - bring´s hinter Dich, der Hund nimmt das alles viel weniger schlimm als man selbst (der weiß nicht, daß es Gefahren während der OP gibt, oder daß er aufgeschnitten wird). Und hinterher weißt Du wenigstens, daß das, was drin war, nicht mehr streuen kann (falls es bösartig sein sollte). Würde das aber auf alle Fälle analysieren lassen, was rausgeschnitten wird - war´s bösartig, kannst auch sehen, ob das Gewebe ringsrum "sauber" ist, also, ob alles mit rausgeschnitten wurde, was nicht hingehört. Kostet zwar, aber das ist schon sehr beruhigend.
Ich würde mir auf alle Fälle ein paar Tage Urlaub nehmen (hab ich damals auch), um da zu sein, falls was ist nach der OP (Übelkeit, Naht geht an einer Stelle auf oder so), oder den Hund am Springen/Klettern (Sofa) hindern zu können, oder daran, an der Naht zu knabbern, das Pflaster/den Body zu entfernen oder ähnlichen Unsinn.
Hoffe, der Bericht hilft Dir ein bißchen weiter, und nimmt Dir die Unruhe wegen der bevorstehenden OP.
LG,
BieBoss