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.....Wie erkenne ich also jemanden, der qualifiziert ist, eine Gruppe von Hunden gut und sicher zu betreuen? LG, Chris
Also bei mir war die Sitterin damals meine Hundetrainerin vom Hundeplatz ;-) Die hat damals meine Hunde besser lesen können und vor allem schneller reagieren können, als ich das damals noch konnte. Ist eben alles Erfahrungssache, sind ja meine ersten Hunde. Sie hat schon diverse Hunderassen (Schäfer, Malamutes u.a.) gehalten gehabt, von ihr habe ich gelernt, meine Hunde zu lesen (besonders das Jagdtier.... *gg), sie hat damals oft, wenn wir unterwegs waren, noch vor mir erkannt, wenn der grad in Jagdmodus umschalten wollte und ihn abgerufen. Sie hatte selbst auch Windhunde (mit Begleithundprüfung), war Pflegestelle für einen zusätzlichen Windhund (also 3 Hunde im Haus), hatte Räumlichkeiten zum Separieren der Hunde, wenn sie weg war.
Sie hat gut darauf geachtet, daß die Hunde, die sie nahm, halbwegs verträglich waren (Kinder im Haus), wenn nicht, dann hat sie sie nur im Ausnahmefall genommen, getrennt untergebracht (einen im Zwinger im Garten, der kannte nichts anderes, im Haus wurde der total unsicher und hat sich verkrochen, schlechte Vergangenheit, und andere Hunde waren Streß pur für den armen Kerl. Im Zwinger war er sofort ruhig und entspannt.), und ist mit denen dann auch getrennt Gassi gegangen.
Der hatte ich damals sogar einmal meine Biene im läufigen Zustand anvertraut (trotz der eigenen unkastrierten Rüden). Sie hat die zusammen mit Bossi (der ist ja kastriert) getrennt von den anderen untergebracht und ihr Mann (ebenfalls Hundetrainer im Verein bei uns) ist dann mit Biene alleine Gassi gegangen. Voll süß, die Vorstellung vom beruflichen Diensthundeführer (immer Schäferhunde, früher Rottis.... und ein Baum von Kerl), wie er mit meiner Biene Gassigeht..... *gg Hätt bloß noch die Straßleine gefehlt.... 
Damals war´s einfach nur pures Anfängerglück, daß ich an sie geraten war.
Heute bin ich seeehr vorsichtig, wem ich die Hunde überlasse. Gerade, weil ich eben weiß, daß nicht viele mehrere Hunde gleichzeitig im Griff haben, oder nicht wissen, wie sie in manchen Situationen reagieren sollen. Die beiden hatten eben meine Hunde schon vom Platz her sehr gut gekannt, wir waren auch oft gemeinsam auf große Spaziergänge gegangen. Fremden Hundetagesstätten würde ich die beiden nur nach einem gründlichem Kennenlernen überlassen, ich würde mit denen mehrfach auf die Gassirunde mitgehen wollen, um zu sehen, wie sie auf die Hunde reagieren, ob sie die im Griff haben, die Hunde lesen können, Streits verhindern etc. Auch von der Erziehung her müßte es passen, Wattebäuschchenwerfer hätten beim Terriertier verloren, der macht, was er will, wenn Du meinst, Du müßtest sanft mit ihm reden oder bittebitte sagen, wenn er grad net kommen will. Da brauchts schon wen, der sich durchsetzt - nicht mal laut, aber energisch halt, sodaß er merkt, den Kerle kann er ernst nehmen. Ansonsten testet der Dich aus, jede Minute neu. Erfahrung mit Jagdhunden, zumindest aber jagenden Hunden wäre vorteilhaft, wenn nicht gar Bedingung.
Außerdem müßte der Hundesitter (auch wenn er Privatperson ist) wenigstens eine Versicherung haben. Wenn wer net aufpaßt, mein Hund fängt zu jagen an und rennt über eine Bundesstraße - nicht auszudenken......
Und ich würde Bedingungen stellen: mit Sicherheit die, daß die Hunde anfangs an der Leine bleiben, erst, wenn derjenige sie näher kennt, frei laufenlassen, zumindest die Kleine. Bossi besser nicht - nicht, bevor ich tausend Prozent sicher wäre, daß der ihn mindestens genauso gut lesen kann wie ich, und dann bestünde immer noch das Risiko, daß der den Hund nicht ununterbrochen im Auge haben kann, wenn da noch andere dabei sind. Kannst also drauf warten, daß der jagen geht.... Derjenige müßte auch selbst sehen, daß er Biene vor aufdringlichen ach-ist-die-süß-Streichlern oder aufdringlichen zu stürmischen Fremdhunden eher schützen sollte (das mag sie einfach nicht, sie duldet es, aber der Schwanz geht runter und wenn sie kann, weicht sie aus. Andere Hunde knurrt sie an oder schnappt ab, wenn sie aufdringlich werden.).
Das sind ganz schöne Anforderungen, aber hilft ja nix. Biene als ausgebildeter Rettungshund darf nicht von Menschen bedrängt werden, denn bisher -nach anfänglich viel Training- sind Menschen in der Suche toll. Wenn mir das einer kaputtmacht, könnte ich mit dem Training von vorne anfangen.... Und Bossi hat eben die Jagerei, und an der Leine auch ein bißchen Rumgepöbel, wenn er auf den richtigen Hund dazu trifft. Nicht bei allen, aber er weiß, bei wem er sichs leisten kann.... *gg Davon darf der Hundeführer sich dann nicht beeindrucken lassen.
Und dann noch, wenn man von solchen Vorfällen hört- ich glaub, ich würde die ersten Tage ganz schön zittern und jeden Tag dreimal anrufen, ob die beiden noch leben.... *gg
Was bin ich froh, daß die beiden so gut alleinbleiben können, und ich bisher mich immer gut auf meine Tochter verlassen konnte, wenn ich nicht da war. Denn die ist mit denen aufgewachsen und hat sie genauso im Griff wie ich. Aber irgendwann wird die halt auch aus dem Haus sein, und vielleicht nicht ums Eck. Insofern mach ich mir da schon ab und an Gedanken.
Fazit: ich müßte die Leute einfach so gut kennenlernen, daß ich entscheiden kann, ob ich denen vertraue. Ein einfaches Zertifikat (Ausbilder zum....blabla oder zertifizierter Gassigänger) würde mir da nicht reichen, denn derjenige muß mit meinen Hunden und deren Besonderheiten zurechtkommen und eben zeigen, daß er Hunde lesen und richtig reagieren kann. Und da hilft die beste Theorie nicht, dazu braucht´s vielfache Praxiserfahrung.
Solche Anforderungen setzen natürlich voraus, daß ich als Hundehalter die Qualifikation des Sitters überhaupt beurteilen kann, was ja meist ganz am Anfang für einen Ersthundehalter mal nicht unbedingt gegeben wäre. Aber zumindest kennt man ja den eigenen Hund nach ner Weile und weiß, wie man mit ihm umgeht. Und ein erfahrener Sitter kann einem Anfänger auch noch so einiges zeigen und Tips geben. Auch daran kann ich (gerade anfangs) einen guten Sitter erkennen: wenn er sich so gut mit Hunden auskennt, daß er mir in Alltagsfragen sinnvolle Tips für den eigenen Hund geben kann, und mir zeigen kann, wie ich den eigenen oder einen fremden Hund lese.