sorry, grenzt schon an offtopic, aber das wollt ich nicht so stehenlassen....:
Zitat
Ja ich hab da eine andere Methode, eine die eher selten vorkommt, für mich aber die absolut richtige ist, was ja auch die schnelle Veränderung meines Hundes zeigt. Ein unsicherer Hund braucht Führung. Sie reagierte sonst IMMER mit Schnappen. Seitdem sie gelernt hat das ich das alles regel ist sie wesentlich entspannter. Sie vertraut mir. Und ich vertraue ihr, dass sie nicht mehr pöbelt. ....
Also, ich geh da eher mit naijra: ein unsicherer Hund braucht Erfolgserlebnisse, in zunächst einfachen und dann ganz langsam schwierigeren Situationen, um sein Selbstbewußtsein zu entwickeln und zu lernen, adäquat zu reagieren - und wenn er nur lernt, zu zeigen, daß er einen Kontakt nicht möchte, oder ihn eben gelassener aushalten kann, ohne dabei Streß zu empfinden (dazu gehört auch unbedingt, ihn so lesen können, daß man ihn nicht so weit an den anderen Hund ranläßt, daß er schnappen muß, sondern vorherige Beschwichtigungsversuche unterstützt, indem man weggeht vom anderen Hund mit ihm - schon hat der Hund selbst entschieden, daß er selbst keinen Kontakt möchte, und man hat seine Wahl bestätigt, indem man die Möglichkeit gezeigt hat, Kontakt zu verhindern. Also loben bei jeder Kommunikation, die schon VOR dem Schnappen stattfindet, und adäquate Reaktion durch mich.). Ich würde ihn sicherlich nicht in ne Fremdhundegruppe zum Laufen einfach mit reinstecken - aber erstmal einen Begegnung mit einem anderen Hund, von dem ich weiß, der ist sozial sehr sicher, und später dann mit solchen, die mein Hund weniger gut kennt, etc. Jedes Mal mit Erfolg, will heißen, der Hund merkt, der andere reagiert auf seine Körpersprache und wird hundlich korrekt behandelt vom andern. Wie gesagt, jede minimale noch normale Reaktion auf den anderen Hund wie wegsehen, weggehen, bechwichtigen etc., selbst wahrnehmen (wenn das überhaupt gezeigt wird) und bestätigen, im Idealfall damit, daß der Hund den gewünschten Abstand zu dem Fremden erhält (wegführen oder ihm zeigen, wo er hingehen kann.). Daß ich dann dafür sorgen muß, daß der andere nicht doch noch hinkommt, ist klar - sonst lernt der Hund, weggehen bringt nix, das wär ja dann vollkommen kontraproduktiv...
Auch wenn der Hund lernt, Du regelst alles - was ist, wenn Du mal krank bist und wer anderes mit dem Hund gehen muß, der ihm diesen Schutz einfach nicht geben kann, weil der Hund ihm als Fremdem nicht vertraut? Streß pur für den armen Hund, von heute auf Morgen wieder, der aber dann immer noch nicht gelernt haben wird, selbständig mit der Situation umzugehen. Die grundsätzliche Problematik, daß der Hund nicht mit anderen umgehen kann bzw. Angst hat, löst Du ja mit der Methode beim Hund nicht, und beläßt es quasi dabei, die Auseinandersetzung Deines Hundes mit dem Thema "Fremdhund und Angst" zu meiden. Aber an der Ursache, dem Streßauslöser, nämlich der Angst vor den anderen, arbeitest Du damit nicht. Du "rettest" zwar die jeweilige Situation, weil der Hund lernt, Dir zu vertrauen, arbeitest aber nicht am eigentlichen Problem, und daher hast Du immer das Risiko, daß der Hund unvorhergesehen wieder in einer Streßsituation landet, statt daran zu arbeiten, daß solche Situationen keinen Streß für den Hund mehr darstellen.
Solange das funktioniert, ist ja gut - aber ne optimale Lösung stell ich mir anders vor. Zumal ich es furchtbar finde, wenn ein Wesen so verängstigt ist, daß es ständig (oder oft) meinen Schutz braucht, und ich, indem ich ihm den auch noch gebe, diese Schutzbedürftigkeit auch noch vergrößere und den Hund abhängig mache von mir.
Der Hund muß nicht mit jedem spielen können, aber mein Ziel für solch einen Hund wäre es, daß ich (oder ein Familienmitglied, wenn ich nicht kann) mit dem Hund so spazierengehen kann, daß dieser keinen Streß mehr empfinden muß, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, den Du (oder das Familienmitglied) nicht rechtzeitig gesehen hast und ihn daher nicht rechtzeitig "beschützen" kannst. Ein Beschützen als Zwischenstep, wenn ich mal eine bestimmte Situation nicht anders regeln kann, ist für mich völlig ok - aber nicht grundsätzlich diese Hilflosigkeit bestätigen bzw. unterstützen. Wär nicht meines.....