Ich hab ja mit meiner Frieda auch so ne Knalltüte an der Leine, die Hundebegegnungen nicht ab kann.
Das mit dem Ausweichen war unser erster Ansatz. Alle "Hundefreunde" von Bossi und Biene (naja, deren Halter *gg) haben Bescheid gekriegt, daß Frieda keinen Kontakt möchte, und das klappt hier auf dem Kaff ganz toll!
Ich handhabe das inzwischen so, daß ich ihr, wenn ich mal zu spät reagiert habe, und sie losplärrt und zum Fremdhund zieht, nen kleinen Schubs gebe (nicht böse, sondern gerade so, daß sie so weit zu sich kommt, daß sich mich zur Kenntnis nimmt (Aufmerksamkeit bei mir), und wieder "da" ist - Achtung, wenn man den Hund net kennt, kann passieren, daß er dann schnappt, weil er in dem Moment erst reagieren könnte und dann erst gucken, was das war, das ihn geschubst hat!), dazu ein "Hey! Komm, wir gehn weiter." Das Ganze dann in zwar sicherem, bestimmten, aber fröhlichem Ton, und ziehe sie dann an der Leine (Geschirr) mit (manchmal wäre da ein Halsband besser, weil sie sich dabei dann nciht rumdrehen und nach hinten kläffen könnte, wenn der Kopf nach vorne mitgeht.... Aber nachdem die sich überall reinstürzt, auch fremde Treppen runterwärts, egal, wie hoch, hat sie meist Geschirr an.). Jedenfalls bleibe ich nie stehen, damit sie nicht Gelegenheit kriegt, sich da reinzusteigern, und Panik zu kriegen, weil sie nicht angreifen darf, aber auch nicht wegkommt.
Ich sag ihr das in dem freundlichen, auffordernden Ton, um ihr zu signalisieren, daß das jetzt nix ist, worüber sich Aufregen lohnt. So beruhigt sie sich am schnellsten wieder, da kommen noch 1-2 Kläffer, dann schüttelt sie sich und läuft weiter.
Ansonsten kann ich nur sagen: Du hast es ja erkannt, daß der Abstand noch zu gering war, das kann sie halt noch nicht - nur lassen sich solche Begegnungen nicht immer vermeiden, man kann ja nicht immer ewig weit ausweichen. In so einem Fall sage ich Frieda vorher "da kommt ein Hundi, einfach weiter gehen, komm", nehme sie auch auf die vom Hund abgewandte Seite, und spreche ebenfalls in leichtem, fröhlichem Ton, dann wird sie bisserl nervös, aber geht mit max. 1-2 Kläffern vorbei. Anschließend (wenn sie halbwegs gesittet vorbei ging) Leckerli und verbales Lob.
Ganz klar muß der Hund auch ein gewisses Maß an Vertrauen aufbringen, daß Du ihm den vermeintlichen Feind auch von der Backe zu halten in der Lage bist - wird also etwas dauern, bis er das geschnallt hat und ruhiger wird auf Spaziergängen.
Wichtig: kein Leckerli IN der Pöbel-Situation zum Ablenken, damit er nicht am Ende falsch verknüpft: "Pöbeln = Leckerli".... *gg
Anfangs war´s echt so, daß Frieda sich an der Leine wie wild gebärdet hat, wenn sie nen Hund auch nur gerochen oder gehört hat (Klimpern von Hundemarken), und sofort losstach, um draufzugehen. Ohne Leine würde ich auch heute noch mit ihr keine Hundebegegnung haben wollen, aber an der Leine kommen wir inzwischen halbwegs gesittet durch die Welt (ok, Fußgängerzonen brauchen wir nicht wirklich - haben wir hier aber gottseidank auch net *gg).
Immerhin kann ich mir ihr inzwischen Autofahren (zum Trailen), wenn sie weiß, daß z.B. Bossi mit im Auto ist, ohne daß sie hochfährt, und das Auto mal 2 Minuten verlassen (Bäckerei was holen), ohne daß sie anfängt, ihn massakrieren zu wollen, sie liegt trotzdem entspannt in ihrer Box. Aber ich glaub, wenn der anfinge, zu bellen, wär´s aus - daher echt nur ganz kurze Momente... Beim Trailen selbst sitzt Bossi mit Box im anderen Auto von einer Freundin, damit Frieda ruhig bleibt, und nix zum Angreifen hat. Die zerlegt nämlich notfalls auch die Box-und ich häng an meinen Hunden...... ;-)
Bei ihr kenn ich die Ursache für das Verhalten nicht sicher, weil ich sie erst mit 8 Jahren bekommen habe. Aber ich denke, nachdem sie als blinder Straßenhund überlebt hat, hat sie wohl einige Kämpfe mit sehenden und jüngeren Hunden absolvieren müssen, um zu überleben - insofern kein Wunder, wenn sie jetzt nicht wirklich auf Hunde steht. Ob das die einzige Ursache ist, weiß ich natürlich nicht. Klar - wenn man die Ursache kennen würde, könnte man gezielter vorgehen..... Ganz werde ich das wohl nicht mehr hinkriegen bei ihr - aber gesittet spazierengehen bzw. autofahren sind doch schonmal viel wert! Immerhin ist das für den Hund ja Streß pur, wenn er dauern hochfahren zu müssen glaubt.
Zur Wasserflasche: wenn der Hund richtig hochgedreht ist, bemerkt der die wahrscheinlich eh net.... *gg und Ablegen gäbe ihm die Möglichkeit, den anderen zu fixieren und damit zu provozieren, und sich bellend hochzuschaukeln - was die Situation nicht wirklich entspannt. V.a. müßtest Du wahrscheinlich körperlich einwirken, um den überhaupt ins Platz zu kriegen, geschwiege dort zu belassen-nicht schön, und macht die Situation für den Hund sicherlich nicht besser, wie Du ja auch schreibst. Dann lieber weitergehen, Zwischenfall abhaken und beim nächsten Mal wieder üben die Abstände minimal zu verringern zu anderen Hunden, sodaß er noch ruhig vorbei kommt.