Emotional ist es natürlich extrem schwer für mich, da ich den Hund sehr liebe und er eigentlich sein ganzes Leben mit mir vebracht hat. Auf der anderen Seite hat sich mein Leben deutlich anders entwickelt und ich werde ab nächstem Jahr beruflich weitere Veränderungen erwarten.
Wenn das so schwer ist, kann man das Pferd ja theoretisch auch mal von der andren Seite her aufzäumen... Wenn Du in Leitungsfunktion tätig bist, wirst Du ja nicht am Hungertuch nagen. Und wenn Dir der Hund tatsächlich wichtig ist: wie wichtig is dann der nebenberufliche Master, wie wichtig die berufliche Weiterentwicklung und das allgegenwärtige "nach-oben-Streben" nenn ich es mal. Ist natürlich auch altersabhängig. Wenn man keine 30 ist, will man noch was erreichen. Wird man älter, stellt man sich irgendwann vielleicht die Frage, ob einem das im Leben so wichtig ist, oder ob es noch was Andres gibt außer arbeiten arbeiten.
Versteh das bitte nicht als Kritik, sondern nur als eine von wahrscheinlich mehreren Lösungsmöglichkeiten, die man evtl. noch in Betracht ziehen könnte. Da muß man halt die eigenen Prioritäten kennen oder einfach mal drauf herumdenken, ob die immer noch so vorhanden sind oder sich angesichts der Situation vlt. ein wenig gewandelt haben könnten. Einfach für sich selbst. Wenn Du Dir sicher bist, Karriere - ok, warum nicht. Wenn die Familiensituation sich geändert hat, ist das so, dann muß man halt dafür ne Lösung finden, und jemanden suchen für den Hund. Wenn man aber zu dem Ergebnis kommt, daß Geld allein vielleicht nicht mehr so wichtig ist, wie es mal war (weil man vlt. ne Familie damit hätte aufbauen wollen), und man hat andre Prioritäten inzwischen, dann könnte man an der Stelle ansetzen.
Wie lange dauert das denn mit dem Master noch? Ist das sehr lange, oder ein eher überschaubarer Zeitraum? Inwiefern ändert sich der Berufsalltag - neue Stelle, auf die Du Dich beworben hast, daher mehr unterwegs, oder einfach nur mehr Aufgaben, vlt. weil der Master dann fertig ist? Könnte man Außentermine evtl. zum Teil online absolvieren (Weiß ja nicht, was Du machst)? Mitarbeiter, die Engagement zeigen wollen, ab und an die Dienstreise übernehmen lassen? (bei uns wären das zB Verhandlungen mit Lieferanten - da muß ja nicht immer der Chef hin). Also, wenn es Dir echt schwer fällt, den Hund abzugeben, gibt es da sicherlich Möglichkeiten. Mußt das halt echt wollen, weil sicher nicht einfacher als eine Abgabe. Aber gehen tut alles.
Ich nehme meine Hunde auf Dienstreisen immer mit. Bleiben problemlos im Hotelzimmer (habe an unseren Standorten schon meine Stamm-Hotels, die wissen, daß ich immer mit Hund unterwegs bin) oder Auto. Aber das ist halt nur 2mal im Jahr, wenns hoch kommt, da würde ich mir auch keine Gedanken machen, wenn die zweimal am Tag für 4 Stunden im Auto hocken würden an 2 Tagen im Jahr. OK - bei Auslandsreisen eher nicht praktikabel, wenn man z.B. dauernd mit Flugzeug unterwegs ist. Wie gesagt, ich kenn Dein Umfeld nicht, insofern das nur mal als Anhaltspunkt, was auch möglich sein könnte, je nachdem, was Du machst.
Man könnte auch den Hund mitnehmen, und vor Ort mit dem Hund dann halt seinen Sport machen, und damit auch unterwegs den Hund in seinen Alltag mit einbinden, mit ner Joggingrunde ab und an oder so - wenn die Kapazitäten dann zeitlich bestehen? Dann kann der Hund mit und man hat gemeinsame Zeit, in der man miteinander Spaß hätte.
Ansonsten: wenn ich das richtig verstehe, denkst Du erst mal nur darüber nach, OB da Handlungsbedarf besteht. Ich finde es toll, daß Du Dir vorher schon Gedanken machst, ob oder wie das machbar wäre, oder für den Hund Sinn machen würde! Und vergiß auch nicht: wenn der Streß dann nächstes oder übernächstes Jahr losgeht: bis dahin ist der Hund nochmal n Stück älter und vlt. auch gesetzter, je nachdem - große Hunde werden dann ja vielleicht schon etwas ruhiger und sind nicht mehr so fordernd mit "was machen wollen" als jetzt zB ein Junghund, oder eine kleine Rasse in dem Alter. Aber letztlich ist eines natürlich klar: bei all diesen Kompromissen hat man halt trotzdem immer bissel den Streß im Hinterkopf, sich um den Hund und die Mitreise kümmern zu müssen. Ob man auf Dauer den Aufwand leisten möchte und kann, muß natürlich jeder selbst wissen. Ohne Hund is die Reisetasche halt doch deutlich schneller gepackt, und man muß sich um den Verbleib vom Hund keine Gedanken machen (ich gebe zu, ist manchmal anstrengend...). Und wenn man 4 Wochen lang im Ausland ist, kann er net jeden Tag im Auto bleiben (viel zu lang!), und nicht in alle Hotels darf man Hunde mitnehmen. Man muß halt immer was Passendes suchen. Und ob der Hund der Typ für das "Hin und Her" ist, ist ja auch individuell - der eine hätt Spaß dran, der Andre ist schon gestreßt, wenn er die Reisetasche von Fraule/Herrchen sieht....
Dazu kommt, daß manche Rassen halt nicht überall willkommen sind, d.h. man muß mit zusätzlichen Schwierigkeiten rechnen. Hotel und Dackel: "Kein Problem". Mit Staff ins Hotel? "Ne danke, wir sind eh grad überbelegt".....