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Frech ist eine sehr menschliche Sichtweise vom Verhalten eines Hundes und was soll die fliegende Leine beim Hund errreichen?
natürlich liegt der grund der schöpfung des begriffs in der umschreibung menschlichen verhaltens. herausforderndes, austestendes verhalten findet man jedoch auch bei hunden!
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Er läßt für den Moment vielleicht aber was bitte lernt er?
Ich mein außer wie weit Du mit der Leine schmeißen kannst?
er lernt, dass sein hundeführer ein kommando durchsetzt, wenn nötig auch mithilfe von für ihn unangenehmeren mitteln, falls dem hund gerade mal nach sturheit und ungehorsam ist. damit bin ich als hundeführer IN MEINEN AUGEN für den hund sehr berechenbar! und ich möchte hier nochmal betonen, dass es nicht um körperliche misshandlung des hundes geht, sondern um die durchsetzung eines verbots, die sich im zweifelsfall auch des meideverhaltens des hundes bedient. trotzdem hat der hund immer die wahl, sich für den "höflicheren" weg zu entscheiden. wenn ich als kind verboten bekommen hatte, außerhalb unserer anliegerstraße zu spielen, und ich dieses verbot wohlwissend missachtet habe, hatte das eine negative konsequenz zur folge, in form von taschengeldentzug, nächsten nachmittag hausarrest oder was auch immer. waren meine eltern rabeneltern?
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in diesem fall: was unnettes, ein anpfiff, ein verweis aus dem zimmer.. jedefalls eine deutliche reaktion darauf, dass es nicht ok war, dass er der hund mein "nein" ignoriert hat.
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Ach ja, warum lass ich eigentlich essbares auf dem Wohnzimmertisch erst liegen?
Da pennt doch als allererstes der Mensch und straft den Hund.
das ist ja der hammer.. wo fängt es denn an und wo hört es denn auf? warum dekoriere ich die wohnung mit pflanzen? warum bereite ich mein essen - für den hund ebenfalls erreichbar WENN er es denn drauf anlegt - auf der küchenarbeitsplatte zu? warum stehen hier so viele holzmöbel, die doch so zum annagen verführen? warum spaziere ich wege entlang, die voll sind mit wildexkrementen und verfaulten herbstäpfeln? warum empfange ich besuch, wenn die gefahr besteht, dass sich der hund dabei hochjubeln und die leute anspringen könnte?
ich LEBE so, und bei aller liebe und all den kompromissen, die ich wirklich gerne für den hund bereit bin einzugehen, habe ich keine lust dazu, dieses leben komplett nach dem hund auszurichten. ist das gleiche mit dem "vorausschauen" - natürlich muss man die einschätzung von möglichen gefahren dem hund abnehmen, denn er kann das nicht, zumindest nicht hinreichend. das ist die verantwortung, die man bei der hundeanschaffung übernommen hat. aber dass man 24/7 zudem aufpasst, wann der hund welches kommando durch eine mögliche versuchung oder ablenkung evtl. missachten könnte, um vorzubeugen und einen "konflikt" zu umgehen, das kann meiner meinung nach gar nicht funktionieren und dazu bin ich persönlich auch nicht bereit. ich führe den hund, ich leite ihn, ich versuche ihm immer den besten weg vorzugeben, aber ich sehe mich nicht allein als sein hampelmann, dessen lebensaufgabe darin besteht, ständig umwege zu gehen und auf habachtstellung zu sein, um es ihm IMMER und ÜBERALL so angenehm wie nur möglich zu machen.
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Öhm, nö.. Du schmeißt ja mehr mit Leinen und Co... ist nicht besser. Auch wenn man einen Gegenstand zur Verwarnung nach dem Hund schmeißt.
Birgit
jo, is klar... auf diesen kommentar einzugehen lohnt fast nicht..
trotzdem:
an genau dem punkt scheiden sich wohl die geister. denn für mich hat ein verbaler anschnauzer, oder einer in form von einer in den dreck gepfefferten leine, weil mir der hund seine mittelkralle zeigt, nichts gemeinsam mit einem leinenruck, mit dem man dem hund das fußgehen beizubringen versucht.
ich weiß ja, man darf nicht vom innerartlichen verhalten bzw. der kommunikation auf das bzw. die "inter-artliche" schließen - ich wende bei meinem hund keinen schnauzgriff zur maßregelung an, auch wenn es unter hunden praktiziert wird. aber dafür bin ich so waghalsig, den schluss zu ziehen, dass auch in der mensch-hund-kommunikation sanfte(!!) körperliche maßregelung, die für den hund logisch und klar ist, nicht schädlich, traumatisierend und mit einer misshandlung gleichzusetzen ist.