hallo.
mein physiologie-praktikum liegt zwar schon monate zurück, aber ich versuch es trotzdem einmal.
um den befundbericht zu verstehen, muss man ein bisschen über die anatomie und physiologie des herzens informiert sein. vielleicht hilft dir da diese schematische abbildung weiter:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…opped%29_de.svg
ganz vereinfacht, wird das "alte", "verbrauchte" blut des körpers über die obere und untere hohlvene der rechten vorkammer (atrium) des herzens zugeführt. die rechte vorkammer wird von der rechten hauptkammer (ventrikel) durch die trikuspidalklappe getrennt. das komplette rechte herz (vor-und hauptkammer) vom linken durch die scheidewand (septum). von der rechten vorkammer strömt das O2-arme blut dann in die rechte hauptkammer, von dort aus wird es dann in die lungenarterien gepumpt (durch die pulmonalklappe hindurch), um in den lungen schließlich sein CO2 loszuwerden und neues O2 zu tanken. über die lungenvenen gelangt das nun wieder "frische" blut in den linken vorhof, von wo aus es durch die mitralklappe in die linke hauptkammer strömt. bei kontraktion dieser wird es (durch die aortenklappe) in die aorta und von da aus in die verschiedenen aortenbögen gepumpt, um schließlich in die verschiedenen körperregionen zu gelangen und diese zu versorgen. es gibt also so gesehen 2 kreisläufe, den über die lunge zur "regeneration" des blutes, und den über den körper zur versorgung der zellen.
die kontraktion der herzmuskulatur wird nicht, wie es bei den anderen muskeln des körpers ist, durch eintreffende nervenimpulse ausgelöst. das herz selbst hat bestimmte regionen, in denen spezialisierte zellen angehäuft sind, die einen impuls eigenständig generieren können, der dann auf die arbeitsmuskulatur der verschiedenen herzbereiche weitergeleitet wird und zur kontraktion führt (kontraktion, auswurf des blutes = systole; entspannung, füllung mit blut = diastole). unter diesen regionen gibt es den sog. sinusknoten, der sich im bereich der rechten vorkammer befindet, sowie den atrioventrikularknoten (AV-knoten) ganz unten zwischen beiden vorkammern. im normalfall wird der impuls vom sinusknoten generiert, breitet sich über die beiden vorhöfe aus, erreicht dann den AV-knoten und wird über diesen an die hauptkammern weiter geleitet. die kammern sind gegenüber den vorhöfen elektrisch isoliert, die weiterleitung ist nur über den AV-knoten möglich! fällt der sinusknoten aus, kann auch der AV-knoten die aufgabe der impulsgenerierung übernehmen, allerdings mit einer niedrigeren frequenz. jedenfalls, durch die weiterleitung über den AV-knoten tritt die kontraktion der hauptkammern zeitverzögert ein, was ja durchaus sehr gut ist, da eine vorherige kontraktion der vorkammern die hauptkammern erst richtig gut mit blut füllt.
jetzt aber mal zu dem bericht:
im EKG wurde herausgefunden, dass die p-wellen unregelmäßig sind. die p-welle entspricht quasi der erregung der vorkammern, d.h. diese fällt unregelmäßig, und vor allem, unregelmäßig in relation zur nachfolgenden hauptkammererregung (QRS) aus. dann scheint es hin und wieder zu passieren, dass die erregungsweiterleitung der impulse von den vorkammern auf die hauptkammern über den AV-knoten nicht richtig funktioniert. passiert das, OHNE dass allerdings die erregungsleitungszeit (zwischen P und QRS) verlängert ist, spricht man vom morbitz-block. dafür, dass der AV-knoten nicht richtig funktioniert, spricht auch die sehr niedrige herzfrequenz.
beim ultraschall wurde so wie ich es verstehe eine anatomische anomalie der trikuspidalklappe fest gestellt. die innere klappenhälfte scheint über sehnige fäden mit der herzscheidewand verbunden zu sein. die andere hälfte der klappe, ach segel heißt das seh ich gerade, ist länger als üblich. dadurch funktioniert die trikuspidalklappe vermutlich nicht richtig. wenn klappen nicht richtig funktionieren, ist das immer ungünstig, weil so nicht das gleiche volumen von der hauptkammer gepumpt werden kann, da es immer einen rückfluss zur vorkammer gibt. ansonsten sehen die rechte vor- sowie auch hauptkammer gut aus, es gibt keine kammererweiterung etc...
das ist so das, was ich verstanden und mir mithilfe meiner logik zusammengereimt habe, aber alle angaben ohne gewähr.. 
insgesamt schätze ich die momentane situation so ein, dass chaps herz nicht so leistungsfähig ist wie es sein sollte. es pumpt weniger oft, und vermutlich weniger viel blut. darauf solltet ihr, was seine körperliche belastungen betrifft, also vllt schon rücksicht nehmen. haben die ärzte euch dahingehend nichts gesagt?
der morbitz-block kann irgendwann dazu führen, dass die weiterleitung über den AV-knoten zu den hauptkammern ganz ausfällt. das wäre der worst case, denn dann würden die ventrikel nicht mehr pumpen können, das wäre ein herzstillstand. ich glaube, in der humanmedizin würde man BEVOR dieser fall eintritt einen schrittmacher einsetzen, ob das in der tiermedizin möglich ist, weiß ich nicht..
jedenfalls wünsche ich euch alles gute, berichte doch mal weiter!