Beiträge von Finnchen

    Naja, ich würde mir jetzt nicht anmaßen zu behaupten, in der Angelegenheit wäre alles gesagt. Mir fehlt da jetzt noch ein bisschen weiter der Ausblick, was HH in ihrem Verantwortungsbereich noch tun könnten, um Beißvorfälle zu verhindern.


    Da wurde bisher glaub' ich mal nur kurz der Hundeführerschein in die Diskussion geworfen. Wenn's das dann an Selbsterkenntnis war, sehe ich nicht gerade ein besseres Ansehen der HH in Zukunft in der Öffentlichkeit.


    Aber ich möchte auch niemanden eine Diskussion aufzwingen. ;)


    Gruß,
    Martin

    Catie:


    Die Urangst eines Nicht-Hundehalters ist, dass er oder sein Kind von einem Hund gebissen werden. Deswegen kann man das m.E. nicht losgelöst voneinander betrachten.


    Gruß,
    Martin


    ps: Ich sehe hier auch niemanden der "Hass sähen" würde. Das darkshadow emotional betroffener reagiert, ist ja wohl mehr als verständlich. Und ansonsten wird weitesgehend sachlich darüber gesprochen.


    Alleine deswegen, weil man das Töten eines Hundes in Erwägung zieht, von "Hass sähen" zu sprechen, finde ich dann auch übertrieben.

    Hallo Andrea!


    Ich habe immer Probleme damit, wenn man auf Vorfälle von der einen Seite - das war hier im Eingangs-Thread der Beißvorfall, bei dem ein Kind erheblich verletzt wurde - damit argumentiert, dass es auf der Gegenseite auch Fehlverhalten gibt. Was bringt das? :ka:


    Ich denke, wir könnten das ganze Forum damit sprengen, indem man nun Fälle aufzählt in denen HH und ihre Hunde kopflos auf der einen Seite und dann Hunde von ahnungslosen Menschen auf der anderen Seite provoziert wurden.


    Die Quintessenz solcher Schlagabtausche ist dann, dass die jeweilige andere Seite besser aufpassen müßte.


    Das geht aber wiederum davon aus, dass man ständig alles unter Kontrolle haben soll/will.


    Meine Lebenserfahrung sagt mir aber, dass insbesondere dort wo Kinder im Spiel sind, es zu völlig unvorhergesehenen Ereignissen kommen kann, oder besser ausgedrückt es gibt Situationen in denen Dir die Kontrolle schneller aus der Hand gleitet, als Du überhaupt zu gucken in der Lage bist.


    Das Problem bei (Klein)Kinder-Hunde-Begegnung ist doch schon mal, dass bei allen Erziehungsdefiziten auf der einen oder anderen Seite, vom Hund im Falle eines Bisses eine erhebliche Gefährdung für das Kind ausgeht.


    Nehmen wir doch mal annias Beispiel:
    Für mich ist das eine typische Situation in der man sich zwar Kontrolle irgendwie einreden kann, aber im Prinzip bestand hier keine Kontrolle mehr. Was hätte z.B. annia anderes machen sollen?


    Klar jetzt kann man auf der "unmöglichen" Erzieherin (ich nehme mal an es waren zwei) rumhacken. Naja, aber mal ganz erhlich: Wenn Du mit einer Gruppe Kindergartenkinder durch die Stadt gehst, dann ist Deine aller erste Konzentration darauf gerichtet, dass keines der Kinder auf die Straße läuft oder verloren geht.


    Das Kind braucht den Hund ja noch nicht mal mit Stöckchen zu provozieren, es könnte viel banaler sein: Kind guckt in der Luft rum und stolpert vor annias Hund. Der erschreckt und schnappt vor Schreck zu. Im schlimmsten Fall, ist da der Arm des Kindes ab oder es kommt zu einer anderen erheblichen Verletzung.


    Soll da annia dran Schuld sein? Klar, sie hat die Verantwortung für Ihren Hund... aber ich würde Ihr da nichts vorwerfen. Sollen da jetzt die Kindergärtnerinnen dran schuld sein? Die haben die Aufsichtspflicht für die Kinder... aber 15 Kinder gleichzeitig am Stolpern hindern, wie soll das praktisch gehen.


    Ich weiß, dass wir in einer solchen Situation immer nach einem Verantwortlichen suchen und den würde man sich dann auch zurechtkonstruieren. Aber wenn man mal ehrlich ist, ist das so eine Kontrolverlustsituation, die es praktisch einfach geben kann an der eigentlich keiner so richtig Schuld hätte.


    Ich denke das verdeutlicht einfach, wie gefährlich Hunde für Kinder sein können - ohne das ich da jetzt Panik verbreiten will - aber es ist so.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Andrea!


    Sorry, mir lag es fern Dich zu beleidigen, auch wenn ich zugebe, dass das dem Beitrag nicht zu entnehmen ist. Aber in der Reihe der ganzen bisherigen Beiträge ist mir eben mal wirklich die Hutschnur geplatzt.


    Klar ist es grundsätzlich sinnvoll Kindern den Umgang mit Tieren zu ermöglichen. Allerdings sollte man sich auch nicht vormachen, dass diese Kinder - insbesonder in jungen Alter - dann vor solchen Übergriffen geschützt sind. Das wäre dann wiederum fahrlässig.


    Es liegt beim HH dafür zu sorgen, dass Kinder vom Hund im Zweifel fern bleiben. Ich weiß, dass kann praktisch durchaus sehr schwierig sein. Aber das bleibt er mal das Grundprinzip. Alles andere kommt dann erst mal danach.


    Gruß,
    Martin

    Wer hat hier eigentlich möderische Gelüste gegenüber Hunden? Wer hat hier davon gesprochen Hunde wahrlos hinzurichten?


    Es war stets die Rede von einem ERHEBLICHEN Beißvorfall nachdem ZWEIFEL bestehen, dass das nicht wieder vorkommt.


    Und da bleibe ich bei meiner Meinung, dass es besser ist den Hund im ZWEIFEL einzuschläfern.


    Und von einem Vierjährigen oder Fünfjährigen zu verlangen, dass er sich ständig gegenüber Hunden so verhält, dass ein Hund ihn nicht beißen wird, kann nur jemand sagen, der von Kindern keine Ahnung hat.


    Nein, damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass Eltern nicht auch auf Ihre Kinder aufpassen möchten.


    Aber in erster Linie hat der HH die Verantwortung dafür, seinen Hund vor so etwas zu schützen. Dass das auch nicht immer praktisch geht, würde ich niemanden vorwerfen.


    Mag sein, dass der Hund dafür im Zweifel nichts kann, aber er ist nun mal der der beist. Nicht der HH.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Den nur weil ich den Hund nicht im griff habe, heißt es noch lange nicht, dass erfahrene Hände das nicht können.


    Natürlich besteht da ein Unterschied, aber wer beurteilt denn bitteschön den neuen Halter auf seine Hundeerfahrenheit und Geeignetheit, mit so einem Hund umzugehen? Und nach welchen Kriterien?


    Und selbst wenn ein erfahrener HH den Hund hat, schließt das einen erneuten Vorfall nicht aus. Es mag das Risiko ganz erheblich mildern, aber auszuschließen ist es nicht (immer).


    Zusammengenommen sind mir da zu viele Einschätzungen notwendig, die in sich selbst falsch sein können.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    ...
    Ich sage ja nicht, das es NIE Sinn macht einen Hund einzuschläfern, weil er jmd angefallen hat. Ich meine nur sowas sollte ordentlich abgewägt werden.


    Zumindest ich für meinen Teil habe nicht davon gesprochen, dass es keine Abwägung und Gesamtbetrachtung geben soll. Ich habe geschrieben "im Zweifel".



    Gruß,
    Martin

    Zitat


    Theoretisch kann auch jeder Hund, der noch nie gebissen hat einen Menschen beißen. Das Fazit daraus wäre, das wir gar keine Hunde halten sollten und alle einschläfern.


    Das Fazit ist mir nicht klar. Warum sollte ich einen Hund einschläfern der Verantwortungsvoll geführt wird und noch nicht "auffällig" geworden ist.


    Zitat


    Das selbe gilt natürlich auch für Vögel, Katzen ... ach ja und da war ja auch mal ein Bär in Deutschland.


    Gibt es solche Fälle?


    Zitat


    Stellt sich dann nur die Frage, warum wir so konsequent bei Tieren/Hunden sind, aber bei Menschen dann auf einmal kleinlich werden wenn es um sowas wie Hand abschlagen oder Todesstrafe geht....


    1. Weil Mensch nicht gleich Hund
    2. Weil wir im Grundgesetz sowas wie Menschenwürde verankert haben.
    3. Weil unser Strafrecht auf dem Resozialisierungsprinzip gegründet ist.


    Das wären dann schon mal drei Gründe zur Auswahl.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Natürlich gibt es dann auch die Kehrseite.
    Aber wieviele Hunde würden dann umsonst eingeschläfert, weil Kind Schuld war- weil Mensch Aufsichtspflicht verletzt hat.


    Da würde ich mir zunächst mal Gedanken machen, warum es denn so viele Beißvorfälle gibt und dem entgegenarbeiten. Im übrigen gehe ich hier schon - so war es ja wohl auch im Ausgangsfall - von heftigen Beißen mit erheblichen Verletzungen aus.


    Zitat

    Das wäre als würde ich als Vorsorgemaßnahme alle Männer zu Eunuchen machen, damit keine Sexualverbrechen geschehen


    Nein, das wäre so als würdest Du alle Männer die eine Sexualstraftat begangen haben zu Eunuchen machen. Das ist schon noch mal ein Unterschied.


    Gruß,
    Martin

    Ich habe geschrieben im "Zweifel ja".


    Wenn Du das mit Deinen Hunden so konsequent handhabst, ok. Trotzdem bleibt da meiner Meinung nach ein Restrisiko.


    Keiner gibt uns irgendwelche Rechte, diese hat sich der Mensch selbst geschaffen. Ich behaupte nicht, dass man darüber nicht streiten kann, aber ich habe eben meine Meinung dazu.


    Mich betrifft es auf jeden Fall mehr, dass etliche Hunde unter äußerst fragwürdigen Verordnung zu leiden haben, die letztlich aufgrund von Beißvorfällen geschaffen wurden.


    Das ist meiner Meinung nach eben auch eine Seite der Medaille.


    Gruß,
    Martin