Also, das soll jetzt bitte nicht als Vorwurf, sondern als Feststellung verstanden werfen:
Im Moment werfen hier Leute aus einem Lager - wie auch immer deren Tierschutz-Vorstellungen konkret aussehen mögen - Leuten aus anderen Lagern - auch hier kennt man die konkrete Tierschutz-Idee dahinter nicht - mangelnde Konsequenz vor.
Das mag zwar im Einzelfall richtig sein, aber was bringt das für die Diskussion? 
Ich denke mal, dass wir uns darüber einig sein dürften, dass man die Menschheit nicht dazu bewegen wird können - und ich persönlich würde das auch nicht wollen - sich ausschließlich vegan zu ernähren.
Daraus folgt nun, dass sich der Mensch Tiere zum Verzehr hält. Da nun mal nur noch die Minderheit, diese Tiere selbst aufzieht, muß man die Verantwortung für die Aufzucht, Haltung und Schlachtung dieser Tiere mindestens ein Stück weit abgeben.
Nun wird hier argumentiert, alle Tiere sollten gleich behandelt werden. Ich zweifle aber, dass das überhaupt möglich ist. Ich denke eben, dass die Tiere, die wir konsumieren - seien es wir selbst oder seien es unsere "Haustiere" - gegenüber den "Haustieren" benachteiligt sind. So lebt eine Kuh z.B. eben in der Regel nicht so lange, bis sie eines natürlichen Todes stirbt. Das ist ja schon mal ein nicht unerheblicher Unterschied.
Gleichwohl sollten wir natürlich bemüht sein, die "Nutztiere" so respektvoll wie möglich aufzuziehen, zu halten und zu schlachten. Nur wie sieht das in der Praxis aus?
Nun, am Anfang steht immer eine Regelung. Aber sind Regelungen die der Mensch für ein anderes Lebewesen trifft - und mögen sie unter den besten Vorsätzen getroffen sein - nicht zwangsläufig willkürlich? Ich meine, wie sieht denn beispielsweise ein glückliche Kuh aus?
Daraus soll nun nicht folgen, dass diese Regelungen sinnlos wären, aber ich meine eben, dass eine völlige Gleichstellung von Tieren untereinander - oder wie von radikalen Tierschützern gefordert von Menschen und Tieren - ins Reich der Utopie gehören.
Erst auf dieser Basis läßt sich m.E. sinnvoll über Tierschutz oder umgekehrt über Tierquälerei diskutieren, wobei dann bei weitem noch genug Raum für die unterschiedlichsten Ansichten bleibt.
Gruß,
Martin