Hallo Britta!
Also das ist natürlich aus der Ferne sehr schwer einzuschätzen und ein Hundeexperte bin ich auch nicht. Wir haben allerdings auch einen eher unsicheren bwz. ängstlichen Hund aus Spanien.
Zunächst würde ich mal beim Tierarzt abklären lassen, dass es nicht irgendwelche medizinischen Gründe für das Problem gibt, die einer Behandlung bedürfen.
Dann fällt mir hier auf:
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Ich habe immer versucht, das nicht zu unterstützen und bin dann, wenn es sich einrichten ließ, erst recht bei dem anderen Hund stehen geblieben oder habe das fremde Geräusch (z.B. zuschlagendes Fenster bei Wind) nochmal nachgemacht, um ihr zu zeigen, welche harmlose Ursache es hat.
Bisher war es dann immer so, dass sie sich mit der Zeit an "neue" Hundekumpels, Situationen etc. gewöhnt hat und sie für sie ganz normal waren.
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Da es vor einiger Zeit ja mal recht stürmisch war und sie auch im Büro auf die damit verbundenen Geräusche total hektisch und ängstlich reagierte (Ohren angelegt, geduckte Haltung, am liebsten in einer dunklen Ecke verkriechen, wenn man sie zu sich ruft, kommt sie in geduckter Haltung und mit beschwichtigendem Wedeln), habe ich das erst einmal darauf geschoben, denn auch in unserer Dachwohnung ist die Geräuschkulisse nicht ganz ohne, wenn es draußen stürmt und pfeift.
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Vor ca. 5 Wochen hatten wir beim Spaziergang mal eine Schrecksekunde, als einem vorbeifahrenden Baufahrzeug eine große Metallplatte von der Ladefläche auf die Straße knallte. Da habe auch ich mich wahnsinnig erschrocken, der Hund war kurz vorm durchdrehen!
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Komischerweise ist Schmittis Verhalten auf unseren Spaziergängen, wenn sie dann frei laufen darf, so wie immer. Dann wird die Umgebung erforscht, mit anderen Hunden getobt, gespielt etc.
Wenn ich diese vier Punkte lese, drängt sich mir die Frage auf, ob Schmitti - zumindest in der letzten Zeit - zu vielen für sie negativen Reizen ausgesetzt ist, so dass das Fass jetzt quasi einfach mal übergelaufen ist?
Ich weiß natürlich nicht, wie Du es tatsächlich handhabst und natürlich gehe ich auch nicht davon aus, dass Du Deinen Hund ständig bewußt diese Streßsituationen bewältigen läßt.
Ich setze aber an diesem Punkt hier an:
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Ich habe immer versucht, das nicht zu unterstützen und bin dann, wenn es sich einrichten ließ, erst recht bei dem anderen Hund stehen geblieben oder habe das fremde Geräusch (z.B. zuschlagendes Fenster bei Wind) nochmal nachgemacht, um ihr zu zeigen, welche harmlose Ursache es hat.
M.E muß man auch bei einem unsicheren/ängstlichen Hund nicht gleich jede Negativ-Situation "therapieren". Grundsätzlich meine ich damit, dass ein solcher Hund ruhig schreckhaft reagieren darf.
Es muß daher nicht immer angebracht sein, dem Hund den Schrecken in der Situation nehmen zu wollen; schon gar nicht durch aktives Herbeiführen der Situation. Denn hier besteht immer die Gefahr, dass ich die Reizschwelle für den Hund zu hoch setze und ihn damit unnötig streße.
Wir handhaben das z.B. so, dass wir Finn auch einfach mal nur passiv Sicherheit geben, indem wir die Angst in dem Moment einfach mal akzeptieren ohne auf sie in irgendeiner Form einzugehen.
Das ist ein wenig schwierig zu erklären und auch immer eine Situationsfrage.
Natürlich will ich auch überhaupt nicht sagen, dass das bei Euch jetzt das Problem sein muß. Anhand Deines bisher Geschriebenen ist das aber einfach mal eine Frage, die ich aufwerfen möchte.
Es hatte für mich bis jetzt ein wenig den Eindruck, als läuft bei Euch in vielen Situationen - nicht in allen - so ein "Angst-Bewältigungs-Masterplan" an. Wenn das so wäre, dann könnte das zu einer Reizüberflutung führen, durch die ich mir das momentane Unwohlsein in Deiner Nähe erklären könnte.
Vielleicht habe ich Deine Aussagen aber auch fehlinterpretiert.
Gruß,
Martin