Beiträge von Finnchen

    Hallo nadja!


    Habe ich das richtig verstanden, dass die Situation der "erweiterten Freiheit" eine relativ neue ist?


    Wenn dem so wäre, dann muß der Abruf in dieser Situation mehr oder weniger wieder von neuem geübt werden. Und dann solltest Du auch schon relativ kleine Erfolge ordentlich belohnen.


    So wie ich verstanden habe ist Dein Hund ja doch noch relativ zügig zu Dir zurückgekehrt. Das ist für mich ein dickes Lob wert.


    Überhaupt bauen wir im Zusammenhang mit dem Abruf das Loben kaum ab. Die Kunst beim Abruf im Freilauf besteht in der Trainingspahse darin, die Situation für den Hund immer so zu gestalten, dass er den Abruf noch relativ zügig befolgen kann, so dass man dann auch guten Gewissens loben kann.


    Was aber ganz wichtig ist:
    Lass' Deinen Hund grundsätzlich nicht aus Sichtweite. Also wir lassen Finn soweit gar nicht weg. Wenn wir merken, dass er sich weiter entfernen will - was am Anfang eines Spaziergangs eher vorkommt als am Ende - dann rennen wir z.B. sofort in die andere Richtung - ohne Abrufkommando.


    Die Kehrtwende kommt bei uns so rechtzeitig, dass Finn auch die Möglichkeit hat, das noch mitzubekommen. Hat man das Gefühl, dass die Kehrtwende alleine nichts bringt, dann kommt noch ein Jiiiipppie dazu, es wird freudig mit den Armen gefuchtelt und Ordentlich Spaß rübergebracht oder was auch immer den Hund mit Sicherheit aufmerksam werden läßt.


    Aber aus Deinem Sichtbereich darf der Hund nicht raus - gut vielleicht mal kurz hinter einer Kurve zurückbleiben - aber eigentlich ist das nicht erlaubt. Denn wenn Du Deinen Hund nicht siehst, dann weißt Du auch nicht ob und wie schnell er auf ein Kommando reagiert - mal abgesehen von den ganzen übrigen Gefahren, die sich daraus ergeben könnten.


    Wir bieten Finn am Anfang des Spaziergangs sehr häufig ein abwechslungsreiches Kurzprogramm, so dass er gleich wieder erinnert wird, dass die größte Party immer noch bei uns gefeiert wird.


    Dann ist mir noch was aufgefallen:


    Zitat

    dann der erste hier ruf....nix....dann bin ich einfach weiter, habe also ignoriert, das er nicht gekommen ist...


    Ignorieren darfst Du es nicht! Im Extremfall mußt Du Deinen Hund völlig emotionslos an die Stelle abholen, von der Du ihn gerufen hast. Vorher machst Du nach dem HIER - wenn Du merkst es regt sich nichts noch das hier:


    Zitat

    ok...dann habe ich erstmal die trickkiste geöffnet (dogforum sei dank!!!)......spass gehabt....gelacht....leckerchen gefunden!!!!!.....
    .zack stand mein hundi auf der matte...gut soweit


    Wenn Dein Hund darauf reagiert... ist das nicht nur "gut soweit" sondern schon spitze - gemessen an der Tatsache, dass die Situation noch relativ neu ist.


    Kommt er auch auf das Theater hin nicht, dann holst Du ihn ab. Das geht natürlich nur, wenn Du weißt, wo Dein Hund ist und das nicht zu einer Jagd ausartet.


    Dein Grundproblem war also bei dem Spaziergang, dass Du nicht wußtest, wo Dein Hund genau ist. Umgekehrt ist es ja dann auch für den Hund schwieriger, etwas von der Party mitzubekommen, die Du veranstaltest um auf Dich aufmerksam zu machen.


    Wenn Du Deinen Hund abrufst, wenn Du nicht mehr weißt wo er ist, dann muß Dir klar sein, dass das ein sehr schwere Situation für Deinen Hund ist.


    Das sollen aber keine Vorwürfe sein!


    Gruß,
    Martin

    Hallo darkshadow!


    Falls Du meinen Beitrag so verstanden hast, dann ist Dein Fazit falsch! Ich wollte die Schuld nicht bei Dir suchen, allerdings kann jeder hier nur schwerlich beurteilen, wie Du genau mit der SL trainiert hast.


    Zitat

    Wenn er mit der sl losrast, is die leine genauso schnell am ende und weg, wie der hund.....und behalte ich sie in der hand, gibt es keine möglichkeit mehr für mich, meinen hund zu stoppen, weil ich nen megasatz nach vorne mache.


    Jein! Natürlich muß man mit SL eher noch konzentrierter sein als ohne SL sein, da man ja nicht nur auf Hund und Situation achten muß, sondern auch noch auf das Leinenhandling - das aber zugegebner Maßen nicht ohne Probleme ist.


    Wir haben uns aufgrund des nicht ungefährlichen Handlings letztlich auch gegen die SL entschieden, weil meine Schwiegermutter dabei schon auf die Nase gefallen ist und sie nicht so reaktionsschnell ist. Letztlich war es das uns nicht wert.


    Beim Antijagdtraining müßen wir sie aber benutzen und da machen wir es so, dass wir die SL in einer Hand haben und immer so handln, dass noch genug Leine schleift, so dass wir auf die Leine treten und damit abbremsen können.


    Das ist zugegebner Weise bei Überraschungssituationen nicht immer gerade so leicht in die Praxis umzusetzen und erfordert auch eine gewisse Übung.


    Ob die SL für Euch etwas ist oder nicht bzw. ob sie immer für jeden Hund etwas ist, kann ich nicht beurteilen, weil ich bisher nur mit unserem eigenen Hund an der SL gearbeitet habe.


    Vorstellen kann ich mir aber schon, dass es Hunde gibt, bei denen es nichts bringt. Aber das ist mehr so theoretisch gedacht. Praktisch bestätigte Erfahrung habe ich dazu nicht, außer dass Finn die SL grundsätzlich auch bemerkt.


    Zitat

    Deshalb baut man die SL auch langsam ab. Man verkürzt die SL langsam aber stetig.


    Das ist aber m.E. keine Garantie dafür, dass der Hund den Unterschied nicht trotzdem bemerken kann.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    ...Ich werde mal versuchen ihn nur zu rufen wenn er wieder Aufblickt und nicht wenn er gerade mitten dabei ist etwas auseinander zu nehmen.
    Weil sobald er läuft oder keine Beute hat kommt er zuverlässig. Das zeigt mir eben das die Bindung stimmt.


    Also erstens zeigt Dir das, dass Du auf dem richtigen Weg zu einer guten Bindung bist. Mehr erst mal nocht nicht. Die Bindung stimmt, wenn - wie Angelika schon gesagt hat - der Hund sich in jeder Situation an Dir orientiert.


    Allerdings ist es dafür im Moment noch zu früh.


    Mach auf jeden Fall so weiter, dass Du den Abruf unter weniger Ablenkung noch weiter festigst. Da Du schon mit der Schleppleine trainiert hast, auch immer weiter mit der Schleppleine.


    Mein Beitrag war bitte nicht "gegen" die Schleppleine zu verstehen. Ich wollte nur klarstellen, dass sie von alleine nichts macht außer den Hund im Radius einzuschrenken.


    In den vergangenen Wochen hat Dich beim Abruf auch der Welpenfolgetrieb unterstützt, der jetzt wegfällt. Daher mußt Du am Abruf jetzt auch wieder verstärkt arbeiten. Denn jetzt herrscht für Dich und Deinen Hund wieder eine neue Situation. Und in jeder neuen Situation fängt man mit dem Hund mehr oder weniger wieder bei Null an.


    Zitat


    Das mit dem alles fressen ist wirklich ein Problem.
    ...


    Also bei uns haben da zweierlei Dinge geholfen:


    1. Wie bei Angelika die Arbeit an Aufmerksamkeit und Bindung. Da Finn auch so ein Staubsauger war und gut über Fressen erzogen werden kann, war das besondere Spiel für diesen Fall - neben anderen - dass wir haben eine Hand voll Leckerchen fallen lassen, so dass es Finn nicht gemerkt hat, dann haben wir die Leckerchen mit großem Aufsehen gefunden, ohne Finn speziell heranzurufen. Das erledigte seine Neugier!


    Daneben haben wir solche Spiele veranstaltet, wie Verstecken - teils mit teils ohne Heranrufen, mit dem Hund Zerrspiel veranstalten, um Bäume rennen usw.


    Was auch noch in Extremfällen hilft, wenn der Hund den Eindruck hat, dass er zu hause alles geboten bekommt und draußen dann anderen Dingen machen kann:


    Einfach zuhause nicht mehr oder nicht so häufig spielen und das stattdessen mehr in die Auslaufrunden verlagern.


    Im Moment ist Dein Hund draußen in der Phase, dass da alles unheimlich interessant ist. Da mußt Du ihm schon was bieten.


    Schließlich stellt sich eine erhöhte Bindung auch mit der Zeit ein. Von jetzt auf gleich kann man das mit keiner Methode erzwingen.


    2. Und ein mal haben wir Finn richtig energisch angeblafft, den Spaziergang abgebrochen und ihn eine ganze Weile ignoriert. Das hatten wir in der Schärfe zuvor so bei ihm noch nicht gemacht. Und es zeigte Wirkung.


    Ersteres unterstützt auf jeden Fall, zweiteres ist mit sicherheit kein Patentrezept und hängt auch vom Charakter des Hundes ab und wie man so mit ihm umgeht.


    Richtig energische und auch laute Kommandos gibt es bei uns ganz selten und sind auch so gut wie niemals nötig. Das ist sicherlich auch ein Grund warum es dann in dieser Situation eine Wirkung gezeigt hat.


    Gruß,
    Martin

    Hallo darkshadow!


    Also grundsätzlich gebe ich Dir mal Recht, dass der Hund die hinterherschleifende Leine bemerkt. Neben dem Gewicht ist das ja schon akkustisch wahrzunehmen.


    Ob daraus nun aber die generelle Sinnlosigkeit der SL folgt, hängt m.E. schon auch davon ab, wie man mit der SL trainiert. D.h. jetzt aber wiederum nicht, dass ich annheme Du hättest falsch damit trainiert.


    Im Ursprungsthread, der diese Diskussion ausgelöt hat, hat Angelika (Terry) folgendes geschrieben:


    Zitat

    Eine Vereinskollegin (und Trainerin) hat ihren kleinen Flitzer gleich nach Übernahme an die SL gelegt und diese ca. ein Jahr dran gelassen (auch in der Wohnung). Nach dem Jahr konnte das Teil weggelassen werden und ich sehe den kleinen Kerl nur ohne Leine laufen.


    Bei dieser Vorgehensweise kann ich mir z.B. sehr gut vorstellen, dass der Hund die SL zwar merkt, mit der Zeit aber wirklich davon ausgeht sie sei immer dran ist - insbesondere wenn die Leine dann am Ende immer weiter verkürzt wird.


    Das hängt aber sicherlich auch vom Hund ab.


    Für sinnlos halte ich die SL - generell - nicht. Wir benutzen sie z.B. im Rahmen des Anitjagdtrainings, um Finn ein Hinterherhetzen nicht zu ermöglichen, was ja alleine schon selbstbelohend wäre. In diesem Fall verhindert die SL nämlich wirklich unmittelbar ein Fehlverhalten.


    Bei anderen Trainingsformen - und dazu zähle ich auch den Abruf - verhindert sie das unmittelbar nicht. Hier hilft sie nur, dass sich der Hund dem HH nicht weiter entziehen kann. Beispiel: Ich rufe den Hund ab und er legt sich daraufhin an der SL hin.


    Deshalb liest man ja auch häufig die Frage, wie man reagieren solle, wenn der Hund nicht das und das machen würde. Diese Frage gilt natürlich immer für Training mit SL und ohne SL gleichermaßen. Sie zeigt aber für das SL-Training, dass die SL von alleine nichts macht, also auch nicht - unbedingt - das Verhindern von Fehlverhalten.


    Zitat

    Wenn ich meine Meinung dann hier im Forum kundtat, hieß es, ich hätte dann nicht lang genug mit der SL gearbeitet, aber liegt es wirklich daran?


    Ich würde diese Frage mit Jein beantworten. Natürlich darf man mit der SL nicht nur mal eben kurz trainieren, denn es dauert ja eine Weile bis der Hund das Gefühl hat sich kein Fehlverhalten leisten zu können.


    Allerdings kann ich mir schon gut vorstellen, dass es auch Hunde gibt, die trotz allen sorgsamen Training am Ende dann doch merken, ob sie nun an der SL hängen oder nicht.


    Das finde ich aber eigentlich auch gar nicht so entscheidend. Entscheidend ist, wann ich dem Hund zutrauen kann, dass das jetzt auch ohne SL funktioniert bzw. dass es sicher in jeder Situation funktioniert. Diesen Zeitpunkt zu erkennen ist sicherlich nicht so einfach.


    Wenn der Hund allerdings einen grundlegenden Verhaltensunterschied mit und ohne SL zeigt, dann hat man möglicherweise auch falsch mit der SL trainiert - ohne dass das jetzt vorwurfsvoll gemeint sein soll. Was dann im einzelnen schief gelaufen sein könnte, läßt sich pauschal sicher nicht so leicht sagen.


    Trotz alle dem möchte ich nicht behaupten, dass es nicht auch Hunde gibt, die für die SL "zu clever" sind.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Nassi!


    Die Situation ist auf Entfernung schwer zu beurteilen, aber auf den ersten Blick wirkt es so, als wolle Dein Hund seine Grenzen austesten.


    Wenn das so wäre, dann solltest Du Deine Kommandos souverän und konsequent durchsetzen. D.h. Du wartest so lange, bis Dein Hund von der falschen Ausführung zur richtigen Ausführung gewechselt ist.


    Das sieht praktisch so aus:
    Du gibst Hör- und Sichtzeichen. Dabei hälst Du das Sichtzeichen so lange, bis Dein Hund in die richtige Position gewechselt ist. Je unemotionaler Dir das gelingt, um so besser ist es.


    ABER:
    Du mußt natürlich auch aufpassen, dass sich Dein Hund aus der ganzen Situation kein Spiel mit Dir macht.


    Wie gesagt, wichtig ist dabei m.E., dass Du völlig emotionslos auf das falsche Ausführen reagierst. Behälst Du nämlich einfach Deinen Kurs ruhig bei, dann wird das für den Hund auf Dauer langweilig. Reagierst Du irgendwie anders, dann kann das für Dein Hund schon ein Spielchen sein bzw. ein Signal, dass er Dich aus der Ruhe bringen kann.


    Allerdings ist das jetzt auch keine Patentanweisung!


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    ... Muss mein 4 Monate alter Labi sofort reagieren oder ist es schon ein Erfolg wenn er immer kommt auch wenn er sich zeit lässt.


    Nein, er muß nicht sofort reagieren. Auch wenn er etwas Zeit braucht, mußt Du ihn für das Kommen immer belohnen. Wobei Du natürlich euphorischer lobst, wenn er wie Rakete kommt.


    Im übrigen sehe ich das Problem im Moment eher darin, dass Dein Hund unaufgefordert alles frißt.


    Zitat


    Und ich will diesen Mut den er gerade bekommt seine Gegend zu erkunden und dabei auch mal weiter von uns weg zu gehen nicht unterstützen. Ich würde sagen er ist sehr auf uns fixiert und auch bei einer Übung in der Welpenschule (Frauchen steht in einem Kreis umgeben von Menschen und der Hund muss durch den Kreis zum Frauchen. Rings herum sind Hunde und Bäche und Wald) ist er sofort zu mir gerannt egal wer ihn gerufen und abgelenkt hat. Aber er sieht mich auf diesem weiten Feld und er ist nunmal alles andere als ängstlich. Er ist sehr neugierig und erkundungsfreudig. Ich glaube er weiß das er mich auch später noch einholt und ich mich nicht in Luft auflöse wenn er noch n bisschen bummelt.


    LG Michelle


    Also wenn sich Dein Hund tatsächlich so sicher fühlt, dann solltest Du ihn mehr überraschen. Ich würde mal weglaufen und mich verstecken. Mal sehen ob er Dich dann findet.


    Überrasch ihn mehr. Noch mehr Richtungswechsel. Beschäftige ihn. Wenn alles andere immer interessanter ist als Frauchen, dann muß Frauchen eben noch interessanter werden.


    Allerdings finde ich auch, dass ein 17 Wochen alter Hund ruhig noch neugierig sein darf. Zu groß sollten seine Kreise um Dich allerdings nicht werden.


    Egal ob nun Training an der SL oder ohne SL im Moment kannst Du von Deinem Hund noch nicht erwarten, dass er sofort auf Dein Abrufkommando reagiert - schon gar nicht, wenn er gerade Beute gefunden hat.


    In einer solchen Situation bleibt Dir ohne SL einfach nur die Möglichkeit, das Abrufkommando noch nicht zu geben, weil Du ihm andernfalls ja die Gelegenheit gibst es zu mißachten. Das darf aber keinesfall passieren - schon gar nicht bei einem kleveren selbstbewußten Kerlchen.


    Parallel dazu mußt Du es unter weniger Ablenkung erst noch weiter festigen.


    Gruß,
    Martin

    Also zunächst solltest Du mal feststellen, wie das genau abläuft. Also geschieht das aus Unsicherheit oder anderen Beweggründen?


    Grundsätzlich würde ich auch dazu raten die Situation von einem "Experten" beurteilen zu lassen, weil wir das hier aus der Ferne sehr schlecht beurteilen können und die Situation doch brisant ist.


    Wie geht denn Nelly grundsätzlich mit Begegnungen um und wie hat sie das in der Vergangenheit gemacht?


    Schnappt sie im Vorbeigehen oder erst wenn die Leute vorbei sind hinterher oder geht sie direkt auf die Leute zu?


    Wie reagierst Du denn, wenn sie nach Leuten schnappt? Beherrscht Nelly ein Abbruchkommando?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Martina!


    Anhand Deiner ausführlichen Erklärung muß ich feststellen, dass wir im Prinzip der gleichen Auffassung sind.


    Volker hat aber m.E. insofern Recht, dass hier die SL zu oft gerade im Rahmen von Anfängerfragen zu lapidar ins Spiel gebracht wird.


    Gerade beim HIER bin ich der Auffassung, dass man das einem Hund wunderbar ohne SL beibringen kann - Spezialprobleme wie Abruf bei Jadgtrieb mal ausgenommen und zwar indem man es grundsätzlich so macht:


    Zitat

    Oder man richtet das Leben des Auszubildenden möglichst so ein, dass Fehlverhalten erst gar nicht vorkommt - so daß man sich auf Belohnen von Erwünschtem Verhalten beschränken kann, zumindest größtenteils. Man ist ja selber auch keine perfekt funktionierende Maschine.


    Das klingt erst mal dramatischer als es ist. Was ich aber viel wichtiger dabei finde: HH muß ein Gespür dafür entwickeln, seinem Hund noch nicht zu viel abzuverlangen. Das ist am Anfang sicher ein gewisser Streß, aber auch eine sehr lehrreiche Erfahrung.


    ABER:
    Das kann man auch nur so machen, wenn man die Gelegenheit hat, draußen mit wenig Abelnkung trainieren zu könne. In der Großstadt läßt sich so sicher so gut wie unmöglich verfahren.


    UND:
    Das soll bitte nicht als Gegensatz zu Deinen sehr ausführlichen Erklärungen verstanden werden, sondern als Ergänzung.


    Ach ja, dass was wir ohne SL gelernt haben, also die enorme Konzentration auf unseren Hund, das bessere Lesen des Hundes und das bessere Lesen von Situationen, kann man natürlich auch mit SL lernen - bzw. das ist ja der eigentliche Sinn.


    Macht man es aber ohne SL ist man dazu gezwungen und das ganze wird einem viel bewußter als mit SL. Arbeitet man mit SL kann - muß natürlich nicht - es so sein, dass einem das eben gerade nicht bewußt wird.


    Hinzu kommt, dass im Zusammenhang mit der SL sehr viel davon gesprochen wird, die Aufmerksamkeit des Hundes durch die SL zu erhöhen. Allerdings kommt dabei - für einen Anfänger - nicht gerade deutlich hervor, dass er sich diese Aufmerksamkeit erst hart erarbeiten muß.


    Auch ich hatte z.B. am Anfang geglaubt, die Aufmerksamkeit käme durch das Rucken in die Leine. Und ich habe wirklich relativ viel zur SL gelesen.


    Gruß,
    Martin

    Snoop:


    Genauso sehe ich das auch!


    Gruß,
    Martin


    Stella:
    Auf jeden Fall solltest Du das mit dem Helfen wollen am Anfang des Gesprächs nicht durchklingen lassen. Sondern einfach nur die Situation noch mal mit Deiner Kollegin durchsprechen.


    Also lieber noch mal darstellen, was Du gefühlt hast bezüglich Deines Hundes. Also dass Du schon Angst hattest usw.. Alles was man als Vorwurf auffassen könnte, würde ich erst mal nicht ansprechen.


    Aus dem Gesprächsverlauf wirst Du dann schon ablesen können, ob Sie dankbar für Hilfe wäre oder dann vielleicht doch unbelehrbar.

    Also ich lass' mich dadurch gar nicht erst aus der Ruhe bringen. Das erreiche ich dadurch, dass ich Finn nicht rufe, wenn ich weiß, dass es kein Zweck haben würde. Mit der Zeit bekommt dafür ein Gespür.


    Will ich Finn wo weg haben, weiß aber, dass mein Abruf (noch) nicht funktionieren würde, dann hole ich ihn einfach völlig emotionslos ab.


    Entscheidend ist m.E., dass Du ein Gefühl dafür bekommst wann der Abruf noch funktioniert und wann nicht. Daneben halt immer schön Schritt für Schritt weiterüben.


    Gruß,
    Martin