Beiträge von Finnchen

    Hallo!


    Ich bin zwar auch kein Jurist, habe das aber mal einige Semester studiert und kenne daher die juristische Denkweise - die für Laien nicht immer nachvollziehbar ist.


    Wie es in Östereich ist, kann ich nicht sagen, aber so verschieden sind nach meiner Erinnerung die eigentumsrechtlichen Fragen da auch nicht.


    Tamala hat Recht!


    Vertrag 1 ist ein - meines Wissens - durchaus üblicher Vertrag, wie er gerne von Tierheimen durchaus aber auch von Züchtern benutzt wird.


    Es geht darum, eine Handhabe zu haben, falls der Hund mißhandelt würde, die man sonst eben nicht hätte. Das ist also eine rein rechtliche Absicherung.


    In der Praxis habe ich noch nicht davon gehört, dass Hunde einfach wieder so zurückgeholt werden.


    Ich würde es so sehen:


    Ein Verein oder auch ein Züchter, der Dir einen solchen Vertrag vorlegt handelt juristisch verantwortungsvoll. Und das zeigt mal ganz grundsätzlich, dass ihm etwas am Wohl der Tiere liegt. Das sehe ich als Plus!


    Ich hätte kein Problem damit, Vertrag 1 zu unterschreiben.


    Im übrigen ist sowas ja auch Verhandlungssache, d.h. man kann ja mal nachfragen, ob das Eigentum nach einer gewissen Zeit nicht doch übergehen könnte - sofern einem das wichtig ist.


    Für mich wäre das Vertragskriterium bei der Hundewahl nebenrangig.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Nicola!


    Willkommen im Club der freudigen - am liebsten mit Matschpfoten - an liebgewonnen Menschen Hochhüpfer. :prost:


    Du hast mein vollstes Bedauern, denn genau dieses Problem ist bei uns auch das schwerwiegendenste.


    Scherbensterns Beitrag dazu trifft den Nagel voll auf den Kopf! Allerdings kann ich Dir schon jetzt sagen, dass sich das nur sehr schwer umsetzen läßt, da man auf die anderen angewiesen ist.


    Naja, bei uns kommt noch verschärfend hinzu, dass Finn Fremden gegenüber nur schwer Vertrauen fast. Also sind die dann froh, wenn sie es endlich haben. Und click... setzt der Verstand aus. :x


    Außerdem ist er ein absoluter Herzensbrecher. Außer Hundehassern verliebt sich fast gleich jeder in ihn.


    Ich drück Euch die Daumen!


    Gruß,
    Martin


    ps: Wir machen es im wesentlichen so, dass wir die Begrüßung auf den Boden verlagern und die Begrüßung auch erst dann erfolgt, wenn Finn sich beruhigt hat.


    Das Hauptproblem ist aber eben, dass sich nicht jeder daran hält. :explodieren:

    Hallo!


    Also ich würde die Kommandos auch noch mal einzeln neu aufbauen und erst mal nicht in Verkettung üben.


    Für die normale Praxis braucht man diese Verkettungen ja sowieso kaum.


    Braucht man die Verkettung, dann sollte man ausreichend Zeit zwischen den Einzelkommandos vergehen lassen.


    Wir waren am Anfang auch mal der Meinung - eigentlich grundlos - mal austesten zu müßen, wie schnell Finn die Positionen wechselt, weil wir uns einbildeten, dass uns das zeigen würde wie gut er das schon zu unterscheiden weiß. :irre:

    Das entwickelte sich dann sehr schnell in die Richtung, dass Finn auf ein Kommando teilweise die Verkettung abspulte. Da uns das sehr schnell aufgefallen ist, konnten wir das aber auch schnell wieder umprägen.


    Ich denke auch, dass der Fehler oft darin liegt, dass man erst Sitz und dann Platz machen läßt, wobei man häufig dann nur am Ende für das Platz belohnt.


    Irgendwie haben wir uns auch dabei ertappt, dass man Sitz sehr schnell, als Gegeben hinnimmt, und das meist am wenigsten belohnt obwohl es noch gar nicht perfekt überall und ständig klappt.


    Auf jeden Fall im Zweifel immer Kommandos sauber neuaufbauen, anstatt ewig daran rumzumurksen.


    Wenn man sich etwas nicht so recht erklären kann, würde ich mal zu einer Videoaufzeichnung raten. Da können einem auch ganz schön die Lichter aufgehen, warum Hund einen nicht oder nicht so wie erwartet versteht.


    Ist aber alles kein Drama! Das wird schon wieder! :gut:


    Gruß,
    Martin

    Hallo Britta!


    Das ist doch schon mal ein gute Nachricht! :gut:


    Ich glaube zwar nicht, dass das Problem damit schon endgültig durch ist, aber es zeigt doch, dass es so extrem schlimm dann doch nicht ist und das ein total lockerer Umgang mit der Situation beruhigend auf Bonny wirkt, denn Tigger weiß ja von der ganzen Angelegenheit nichts und konnte somit den Zaun als das behandeln, was ein Zaun nunmal ist... nämlich ein Zaun! :D


    Und das ganze hat Bonny mit Sicherheit wieder ein Schritt in Richtung mehr Vertrauen gebracht.


    Also, am besten Du stellst Dich jetzt vor jedem Spaziergang ein Stunde in den Eisschrank, um annähernd an Triggers Coolness-Ausstrahlung heranzureichen! ;)


    Ich drück Euch weiter die Daumen! Das ist doch schon mal was! :applaus:


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Naja, es kommt immer darauf an, wie der Hundehalter selbst mit seiner "Tat" umgeht.


    Hallo Jana!


    Das sehe ich auch genauso. Dazu sollte man dann aber auch die Gesamtumstände berücksichtigen. Das macht man ja beim Hund auch so.


    Und ich kann hier unter Berücksichtigung der Gesamtumstände nicht erkennen, dass Trixmix stolz auf Ihr Verhalten ist.


    Ich möchte mal wissen, wie Ihr hier schreiben würdet, wenn Ihr gerade die Treppe hinuntergefallen seid und Schmerzen habt - da kann man sich schließlich auch den Hals bei brechen mal nebenbei bemerkt. Da muß man sicherlich nicht gleich jedes Wort auf die Goldwaage legen.


    Eben gerade in diesem speziellen Fall finde ich "selber Schuld" und "schlag Dir mit der Zeitung auf den Kopf" in der platten Form absolut unpassend.


    Natürlich wird scheinbar auch gleich noch davon ausgegangen, dass der Hund mit dem Handtuch wild verprügelt wurde.


    Sorry, ich find das in diesem Fall immer noch voll daneben.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Trixmix!


    Erst mal gute Besserung für Deinen Rücken!!!


    Ansonsten:
    Ich schließe mich weitestgehend Jörg an. Nicht, dass man sich am Hund abreagieren dürfte, aber irgendwie kann ich Trixmix hier verstehen.


    Man muß sie ja jetzt nicht gleich für die Tat beglückwünschen, aber das "Da-kann-der-Hund-ja-gar-nichts-für-da-bist-Du-selber-schuld-Moral-Gerede" kann man sich anhand eines Sturzes die Treppe hinunter dann ruhig auch mal sparen. Und dann auch noch "selber schuld"???


    Ich würd mal eher sagen "dumm gelaufen", aber nicht gerade "selber schuld".


    Dem Hund gegenüber soll man gefälligst immer höchst sensibel und einfühlsam begegnen und dem HH - praktischerweise sind das ja auch immer die anderen - poliert man dann moralisch völlig unverfroren und grobmotorisch über das Mundwerk.


    Sorry, so muß es nun auch nicht sein. Einfühlsam gegenüber Hunden, ja immer, aber gegenüber Menschen bitte auch!


    Gruß,
    Martin

    Zitat


    Ich würde eher sagen, Leute, die sich mit Hunden auskennen, richten sich nach dem Verhalten und dem Ausdruck des Hundes, natürlich auch nach Größe und Gewicht. So ist ein steifbeiniger Jack Russel sicherlich nicht so furchterregend wie ein steifbeiniger Rottweiler. Würde ich mich jedoch entscheiden müssen, ob ich es lieber mit einem angespannten Border Collie oder einem relaxten Dobermann mit Spielgesicht aufnehmen will, dann würde ich mich ganz sicher für den Dobermann entscheiden :D


    ...


    Hallo Jana!


    Du hast natürlich vollkommen Recht, wenn man denn die Situation dann einschätzen kann. Ich hatte die Frage aber auch so verstanden, wie so die äußere Erscheinung wirkt. Und da habe ich halt auch schon von HH gehört, dass da große Hunde grundsätzlich respekt einflösender sind bzw. im Zweifel - wenn das Verhalten sich nicht so schnell deuten läßt seien sie das.


    Klar ein Rottweiler, der im Schmusetrab daher getappst kommt, wird einem erfahrenen HH nicht gerade Schweißperlen auf die Stirn treiben. :D


    Ich hatte jetzt mal grundsätzlich nur die Gestalt beurteilt.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Thera!


    "Meine" Strategie ist erstens eine Garantie für rein gar nichts und so möchte ich sie auch nicht verstanden wissen. Sie ist schlicht eine mögliche Strategie unter mehreren und von uns auch schon - wenn auch nicht für Zäune - praktisch erprobt.


    Desensibilisierung, wie Du sie beschreibst ist auch eine mögliche Strategie. Mir geht es daher im folgenden nicht darum, etwas gegen Deinen Vorschlag zu schreiben. Ich möchte aber doch auf ein paar Dinge eingehen:


    Zitat

    Müsste es dann nicht schon besser geworden sein, wenn diese Strategie funktionieren würde? Anscheinend überträgt Bonnie seine Ängste auch auf andere zaunähnliche Sachen. Ich würde nicht danebenstehen und zuschauen, wie mein Hund seine Ängste immer weiter generalisiert. Das wäre mir zu heikel.


    Erstens kann ich von hier schlecht beurteilen, ob sich das Verhalten schon gebessert oder verschlechtert hat.


    Ich kann auch nicht beurteilen, wie Britta sich tatsächlich in den Situationen verhält, ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass das Verhalten zunächst meist ein anderes ist als gewöhnlich. Solange man sich aber als HH nicht wie gewöhnlich verhält, so lange darf man auch noch nicht unbedingt auf Besserung hoffen.


    Das Bonny etwas weiter generalisiert, kann ich so aus Brittas Beiträgen nicht herauslesen.


    Daher ist also schon mal schwer zu beurteilen, ob und wie weit sich das Verhalten schon gebessert haben müßte. Ich sehe da aber grundsätzlich keine Zeitgrenze. Vielmehr hängt das vom Charakter des Hundes ab und Bonny ist ja sensibel. Da würde ich einen größeren Zeitrahmen veranschlagen.


    Im übrigen dauert es mit dem "Nichtstun" in der Regel länger, als wenn ich bewußt aktiv desensibilisiere.


    Zitat

    Wie soll Bonnie Vertrauen in seine Umgebung bekommen, wenn jede Begegnung mit Zäunen für ihn anscheinend zum Schockerlebnis wird? D.h. jedesmal, wenn Bonnie einen Zaun sieht, ist sein negatives Erlebnis wieder präsent und 'gräbt sich immer tiefer' in sein Gehirn ein.


    Diese Theorie muß so keinesfalls die Regel sein. Ich kann sie bei uns zumindest nicht praktisch bestätigen.


    Vorkommen kann es aber schon. Dann sollte Bonnie allerdings auch dauerhaft keine Besserung zeigen. Das kann ich jetzt so eindeutig hier nicht erkennen.


    Wenn es so wäre, dann würde ich allerdings auch aktiv desensibilisieren, was ich mir aber auf alle Fälle von einem auf Angstverhalten spezialisierten Trainer zeigen lassen würde.


    Weil so einfach ist es eben praktisch nicht, dass man ein Leckerchen gibt, wenn der Hund entspannt ist usw..


    Das der Hund im Moment eine - teilweise - denn auf manche Zäune trifft es ja zu - Fehlverknüpfung hat, ist schon richtig.


    Trotzdem kann man beim Desensibilisieren sehr wohl zu weiteren Fehlverknüpfungen verleiten. Ich habe ja nicht geschrieben, dass es so sein muß, aber das Risiko besteht schon.


    Daher halte ich das passive Verhalten - oder auch Ignorieren - für das zunächst mal einfacher praktizierbare Verfahren.


    Nicht mehr und nicht weniger.


    Im übrigen bin ich ja nicht derjenige, der der Auffassung ist, man könne über das Forum schlecht Tipps geben und solle lieber zu einem Spezialisten gehen.
    ABER: Im Fall der Desensibilisierung rate ich das auf alle Fälle an, denn das ist wirklich zu heikel für ein paar pauschale Tips nach dem Motto "probier's mal mit Leckerchen".


    Was für mich aber auch wichtig ist:
    Bonny hat ja die Angst nun mal ganz nachvollziehbar aus eigener Erfahrung heraus bezogen. Ich bin der Ansicht, dass ich meinen Hund immer erst mal die Gelegenheit geben sollte, "alleine" zu erfahren, dass er die Angst auch wieder loswerden kann und dazu nicht auf Herrchen oder Frauchen angewiesen ist. Ich bilde mir ein - wissenschaftlich belegen kann ich es nicht - dass dadurch die Selbstsicherheit des Hundes auch gesteigert wird. Zumindest halte ich das aber für einen völlig natürlichen Erfahrungswerdegang.


    Eingreifen würde ich daher aktiv nur dann, wenn es sich wirklich immer weiter verschlechtern würde.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    ...
    Und nö, ich halte dich nicht für ein Tüddelweibchen :D Ich denk aber, dass dir Bonnys Angst zu Herzen geht und das darf sie nicht, zumindest darfst du es ihm unter keinen Umständen zeigen. Ich sag ja, mach dich lieber lustig über ihn :D
    ...


    Genau so sehe ich das auch! Wenn man eine Situation beobachtet und sich Gedanken darüber macht, dann handelt man in dieser Situation nicht mehr so locker, wie gewöhnlich. Und schon diese kleine Unsicherheit überträgt sich dann auch auf Deinen Hund - insbesondere wenn er sensibel ist.


    Wenn Bonny einen Bogen gehen möchte, dann würd' ich ihn den gehen lassen und ich würde auch gar nicht beachten, wie er den Zaun bzw. die Situation passiert.


    Geht das nicht, weil er auf eine Straße ausweichen würde oder ähnliches, dann holst Du ihn zur Not halt ab oder noch besser Du behälst ihn zuvor schon in Deiner Nähe. Dann aber völlig emotionslos. Vor allem darfst Du dann kein Mitleid zeigen, wenn Du ihn abholst oder sonst ein Gefühl aufkommen lassen, dass seine Angst bestätigen könnte.


    Ich weiß aus eigener Erfahrung mit Finn, dass es nicht so leicht ist, diese ganzen Gedanken in der Situation auszuschalten - besonders die ersten paar mal. Aber es lohnt sich.


    Wenn Du Bonny mit Kommandos so führen würdest, wie Du Dir seinen Weg wünschen würdest, dann könnte - muß aber auch nicht unbedingt - es so sein, dass Du die Reizschwelle zu hoch für ihn setzt.


    Daher würde ich im Moment wirklich gar nichts besonderes machen.


    Konkret auf Deine beschriebene Situation angewendet heißt das:
    Ich würde Bonny in der Nähe von Zäunen keine besonderen Kommandos erteilen, lass ihn den Zaun so passieren wie er das halt im Moment machen will.


    Läuft er z.B. mehr oder weniger neben Dir am Zaun vorbei, dann würde ich möglichst viel Ruhe und Normalität ausstrahlen und auf ängstliches Verhalten nicht eingehen. Einfach im gehabten Tempo am Zaun vorbei... ferdisch.


    Hängt er mal zurück und Du bist am Zaun schon vorbei, dann würde ich immer im selben Tempo weitergehen und ihn folgen lassen und das möglichst nicht beachten - allerhöchstens aus den Augenwinkeln.


    Schießt er mal vor Dir am Zaun - im Bogen oder wie auch immer - vorbei und läuft mit erhöhten Tempo. Dann behalte Du Dein Tempo bei und folge ihm.


    Ist Dir danach oder ergibt es sich, dass Du mit einem Bekannten mal ein Schwätzchen in Höhe eines Zaunes hälst, dann lass' Dich davon nicht abbringen und schenke Bonny keinerlei Beachtung - außer eben das übliche aus den Augenwinkeln beobachten während eines Gesprächst.


    Wenn der Zaun für Dich das normalste auf der Welt bleibt - so wie er das ja sicherlich bisher auch immer war - dann wird er das für Bonny auch früher oder später wieder sein.


    Gruß,
    Martin