Hallo Jana,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Wuffel. Ist ja noch nicht wirklich lange bei Euch - das Wichtigste ist also Geduld, Geduld und nochmal Geduld.
Bei statischen Kommandos wie Sitz, Platz oder Steh trainiert man erstmal die Ausführung an sich.
Also Kommando SITZ + Handzeichen, wenn er sich setzt mit Leckerchen belohnen. Das Handzeichen entwickelt sich meist daraus, das man den Hund mit einem Leckerchen zwischen den Fingern in die richtige Position "führt".
Erst wenn das richtig gut klappt, geht man einen Schritt weiter und verlängert die Zeit, in der der Hund sitzen bleiben soll. Dazu kann man ein zusätzliches Kommando BLEIB + Handzeichen (meist die entgegengestreckte flache Hand) einführen - muss aber nicht. Es hilft ehr den Menschen besser zu unterscheiden.
Trainieren geht über die Zeit, bis das Leckerchen kommt - also Hund sitzt und muss immer etwas länger warten, bis die Belohnung kommt.
Wichtig ist dann ein Auflösungskommando (z.B. Lauf) - sofort mit dem Leckerchen kommt das Signal - das wars, wir sind fertig. Dazu muss die Körpersprache entsprechend sein - Mensch richtet sich auf und dreht sich etwas weg vom Hund.
Der dritte Schritt wäre dann, sich vom Hund weg zu bewegen - das trainiert man auch in Minischritten, man stellt erstmal nur einen Fuß nach hinten, dann verlagert man nur das Gewicht auf den hinteren Fuß. Nur langsam steigern.
Wenn bei diesem Training eine Übung nicht klappt, war man zu schnell und muss nochmal ein paar Schritte vorher wieder neu einsteigen.
Wenn dies in der Wohnung - also ohne Ablenkung - gut klappt, geht man nach draußen und such einen ruhigen Platz, zum Schluß sollte es auch funktionieren, wenn viel Ablenkung (Menschen, Hunde etc.) drumherum ist.
Man kann nicht ein Kommando verlangen, welches nicht vorher gründlich erlernt wurde. Wenn er also nicht Platz macht, bitte an die eigene Nase fassen....und das Kommando schrittweise aufbauen.
Richtig, man sollte das Kommando immer nur einmal sagen - sonst lernt Hund, das er nicht zuhören muss, kommt ja eh noch ein paarmal.
Während des Trainings gibt man Hilfestellung indem man z.B. mittels Leckerchen in die richtige Richtung führt.
Korriegieren kann man nur ein bekanntes Kommando, ich sag dann immer "MmMm" behalte dabei das Handzeichen und warte auf die richtige Ausführung, dann erst kommt das Lob.
Wenn mein Hund im Platz bleiben soll und ich gehe, er mir dann aber nachläuft - bring ich ihn an seinen Platz zurück, wiederhole dann das Kommando Platz - fange die Übung also quasi nochmal neu an. Dabei ist mir wichtig, das er lernt, das ein einmal gegebenes Kommando immer zu befolgen ist - notfalls mach ich das also so oft, bis es klappt (er weiss ja was ich von ihm will, er mag dann nur nicht)
Dein Freund sollte versuchen die Bindung zum Hund zu verstärken, indem er mehr mit ihm macht - spielen, kuscheln, füttern, - also nicht einfach von der Tür wegrufen, sondern ihm dann ne tolle Alternative anbieten.
Wobei es normal ist das Straßenhunde sich erstmal extrem an eine Bezugsperson binden - das kann ne Weile dauern, bis das Vertrauen genug gewachsen ist.
Das erwünschte Verhalten - also z.B. ruhig im Korb liegen wenn Du gehst - sollte belohnt werden; das nicht erwünschte Verhalten - also z.B. an der Türe kratzen - ignoriert werden (kein NEIN rufen). Stattdessen den Hund rufen, sein kommen belohnen, und ihn beschäftigen (kleines Spiel).
Beim Gassi-gehen nicht den Hund rumziehen - sonst lernt der Hund, ziehen ist ok.
Wenn der Hund zieht, stehenbleiben - sobald Hund zu einem guckt, laut loben, wenn er kommt gibts Leckerlies.
Selber so lustig und spannend wie möglich sein - mal was auf dem Boden "finden" - hüpfen, jauchzen, jubeln - bis Hund denkt, er verpaßt was wenn er nicht hinläuft.... :^^: - mal schnell, mal langsam gehen, zick-zack oder im Kreis laufen - für Hund unberechenbar bleiben.
Jede Aufmerksamkeit belohnen - wenn der Hund Anschluß sucht also gut nebenher läuft, belohnen.
Und zum Abschluss des Gassi-Gangs mit langer Leine (10-15 Meter Schleppleine) auf ne ruhige Hundewiese, wo er schnüffeln und machen kann, was er will. (Die Leine dient zu Eurer Sicherheit - wenn Ihr keine Angst habt, ob er wegläuft - gehts auch ohne) Achja - wichtiger als Sitz, Platz und Bleib ist das Abrufkommando (Komm oder Hier) - klappt das schon? Zuverlässig?
Übertreibt es nicht mit dem Trainieren - lass den Hund erstmal richtig ankommen. Auch wenn ich Dir jetzt viel über Trainingsmöglichkeiten geschrieben hab - wichtiger ist das eine gute Bindung aufbaut. Gemeinsame Such- und Apportierspiele sind dafür gut, und natürlich Fellpflege und schmusen (das braucht man aber keinem Hundefreund zu schreiben)