Hallo,
dann will ich auch mal. Pauli hatte kürzlich leider in Zusammenarbeit mit Xenta (die immer an der Schleppe ist, in dem Moment war die Leine bis auf ca. 4 m aufgewickelt) Jagderfolg. War eine saublöde Situation, er hat ein direkt vor seiner Nase hockendes Karnickel aufgejagt, normalerweise wäre er 5 m hinterhergelaufen und hätte es dann für uninteressant befunden, dummerweise lief es geradewegs Xenta 'in die Pfoten', und letztendlich haben beide das Werk gemeinschaftlich beendet (es musste nicht leiden, was die Sache nicht besser macht und dazu führte, dass ich den ganzen Abend heulend wie ein Häufchen Elend zu Hause hockte). Ende vom Lied: kürzlich machte er sich im Wald selbstständig - einem Reh hinterher. Ich habe das sofort meiner Hundetrainerin erzählt. Dass ich Pauli nicht an die Schleppe nehmen kann, steht fest, denn mit zwei Hunden ist das unmöglich. Alternative: ständig an der kurzen Leine führen? Nee, da muss es eine andere Lösung geben! Wir sprachen also mehrere Varianten durch und kamen zu dem Schluß, ihn als ersten Schritt auf die Pfeife zu konditionieren. Wenn das nicht klappen sollte, empfahl sie mir als sozusagen letzten Ausweg die Discs, natürlich unter genauer Anleitung durch sie und wirklich so, dass der Hund es auf keinen Fall mit mir oder ihr in Verbindung bringen würde (es würde eine dritte, unbekannte Person, die er anschließend nie wieder sieht, dazukommen). Wir sind noch nicht bei den Discs gelandet, auch wenn die Pfeife noch nicht 'verinnerlicht' wurde (erstaunlicherweise reagiert Xenta perfekt darauf, obwohl ich es mit ihr gar nicht gezielt geübt habe). Aber für mich ist es eben ein Strohhalm, an dem ich mich festhalte, wenn es auf Dauer überhaupt nicht mit Pfeife funktionieren sollte.
Fazit: ich kann nur all denen zustimmen, die zugeben, dass auch der bestmeinende Hundehalter mal an Grenzen stoßen kann und dann eben auch mal zu Hilfsmitteln greift, die nicht für allgemeine Zustimmung sorgen. Wenn man es nicht völlig gedanken- und verantwortungslos macht und wirklich nur im Notfall bzw. als Ausnahme, dann halte ich es für legitim.
Das einzige, was mich persönlich dabei stören würde: ich hab eine riesengroße Tasche mit Leckerlie, Clickern, Pfeife, Spielzeugen, Kottüten, Kamera, Maulkorb für Xenta... dabei, dazu noch zwei normale und eine Schleppleine. Mit anderen Worten, ich renne jetzt schon rum wie ein voll ausgerüsteter Felsenkletterer. Wenn ich nun auch noch weiteren Krams mitschleppen und vor allem im Ernstfall sofort griffbereit haben muss, dann wirds hektisch.
Gruß, Kerstin