Hallo zusammen,
vor ca. 4 Monaten hatte Xenta verstärkten Husten. Sie hatte vorher schon immer ein wenig gehustet, was mal mit Antibiotika behandelt worden, aber nie ganz verschwunden war, so dass ich eine zeitlang vermutete, dass sie eine Schimmelallergie hat - wir haben zum damaligen Zeitpunkt ja noch in einer 'Pilzzuchtstation' gewohnt, die/der eine oder andere kennt unsere Geschichte vielleicht. Ausserdem fraß sie schlecht bzw. irgendwann gar nicht mehr und war lustlos. Die Tierärztin diagnostizierte nach dem Röntgen und Abhören einen Herzfehler mit daraus folgendem Lungenödem und verschrieb Herz- und Entwässerungstabletten. In den nächsten Tagen verschlechterte sich der Zustand rapide, wir hatten Angst, die Hexe stirbt uns weg. Die Herztabletten wurden durch andere ersetzt, danach ging es wieder aufwärts, und in den darauf folgenden Wochen war sie weitgehend fit. Nur der Husten ging nie ganz weg. Da das bei Herzproblemen ja normal ist, nahmen wir es als gegeben hin. Während der Hitze schonten wir sie, versuchten, ihr so viel wie möglich Kühlung zu verschaffen (im nahegelegenen Bächlein) usw., richteten uns also voll auf das Leben mit einem herzkranken Hund ein. Vergangene Woche ging es ihr wieder schlechter, sie fraß anfangs lustlos, später gar nicht mehr, und irgendwann latschte sie nur noch apathisch neben bzw. hinter uns her. Am Samstag war es so schlimm mit ihr, dass ich zur Tierärztin fuhr, die sie bis dahin behandelt hatte. Nach kurzem Abhören und Prüfen des Zahnfleisches empfahl sie mir, die Dosis des Entwässerungsmedikament zu erhöhen. Xenta ging es immer schlechter, so dass wir am Dienstag Abend in die Tierklinik fuhren. Dort wurde wieder geröntgt und als Erst-Diagnose ein extremes Lungenödem festgestellt. Sie musste dableiben, es sollte die Nacht über irgendwas zum Entwässern der Lunge gemacht werden. Gestern wurden dann ausgiebige Untersuchungen gemacht - immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass sie ja einen Herzfehler habe. Diagnose nach all den Untersuchungen: Xenta hat zwar eine minimale Undichtigkeit in einer Herzklappe, aber so geringfügig, dass sie nicht behandelt werden muss. Schon mal eine gute Nachricht. Der Hammer kommt jetzt: die eigentliche Ursache für ihren gesundheitlichen Einbruch ist wie auch schon beim ersten Mal eine hochgradige, über mehrere Monate verschleppte Lungenentzündung. Der rechte Lungenflügel war auf dem Röntgenbild nur noch als weiße Wolke zu sehen, also das Lungengewebe ist komplett entzündet/vereitert, so dass sie nur noch auf dem linken atmet. Das heißt. 1. wurde sie über Monate hinweg mit nicht gerade harmlosen bzw. nebenwirkungsfreien Medikamenten behandelt, und 2. wurde die Lungenentzündung nicht erkannt und dementsprechend nicht behandelt, so dass die Hexe sich über Monate hinweg damit gequält hat.
Wir sind nun natürlich stinkesauer und haben das auch gestern bei der Tierärztin (bzw. ihrer eigentlich an der Misere unschuldigen Assistenzärztin) kundgetan. Die Assistenzärztin redete sich um Kopf und Kragen, um ihre Chefin in Schutz zu nehmen. Man habe nun eben nicht so ein gutes Röntgengerät wie die Klinik und konnte es daher nicht so gut erkennen, und man habe eben auch kein Ultraschall-Gerät (aber dann muss man doch bitte schön dem Kunden zumindest ans Herz legen, das Tier in einer entsprechend ausgerüsteten Praxis untersuchen zu lassen, oder?). Und da die Medikamente ja anscheinend geholfen haben, hat man eben nicht weiter nach möglichen Ursachen geforscht blablabla das volle Rechtfertigungsprogramm.
Der Tierklinik-Spaß hat uns knapp 700 € gekostet. Nicht, dass uns die Kleine das nicht wert wäre, aber es war völlig unnötig, genau wie die Hunderten Euro, die wir der Tierärtin schon gelöhnt haben. Nun überlegen wir, ob wir rechtliche Schritte einleiten. Hat jemand von euch schon mal mit sowas Erfahrung gemacht? Wie sind die Erfolgsaussichten?
Im Nachhinein denke ich, dass auch Xentas Verhalten möglicherweise damit zusammen hängen könnte, dass sie sich einfach nicht wohlgefühlt hat. Wer weiß, wenn sie nun vielleicht wieder gesund wird (die Ärztin in der Klinik meinte, wir müssten mit ca. 1/2 Jahr Therapie rechnen, und ob an der Lunge bleibende Schäden zu erwarten sind, kann keiner vorhersagen), wird sie möglicherweise ausgeglichener, und viele der so mühsam therapierten Probleme verschwinden von selbst...
Sorry, dass es so lang geworden ist und Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, es zu lesen. Dampfablassen tut manchmal gut, und vielleicht hat ja auch jemand einen Tipp, ob und wie man gegen so eine Quacksalberin (anders kann ich das nicht nennen) vorgehen kann.
Gruß, Kerstin