Hallo,
ich versuch jetzt mal ein paar Fragen zu beantworten und auch ein paar Sachen wieder da hin zu rücken wo sie meiner Meinung nach hingehören.
Leinenimpuls/ruck, wie auch immer:
klar ist es nicht schön wenn der Hund 50 Mal geruckt wird, aber dann war das der falsche Weg. Dem Hund wurde keine Alternative gezeigt, er hat nicht verstanden dass er an lockerer Leine laufen soll. Er wurde einfach nicht abgeholt nach der Korrektur.
Da geb ich euch vollkommen recht. So sollte es auch nicht sein.
Birgit
Ich habe nirgendwo gesagt, dass seine Methoden etwas für unsichere Hundehalter (ich sagte lediglich man muss auch die Hundehalter sehen und mit einbeziehen)sind. Auch bin ich nicht nur auf seine Methoden eingegangen sondern habe verschiedene Methoden aufgezeigt.
Wegen des Stromhalsbandes mit dem Schäfer:
Ich habe mich dazu genauso negativ geäußert wie ihr. Hab klar gestellt, dass dies so nicht richtig ist und ich es absolut nicht gut finde und so auch niemals arbeiten würde.
Nirgendwo hab ich geschrieben dass es gut war.
Auch habe ich geschrieben, dass ich es so sehe, dass der Hund es wieder probieren wird irgendwann und dann das Prinzip der variablen Bestrafung (entgegen der variablen Belohnung) eintritt.
"Heute kann ich sie nicht beissen, aber vielleicht morgen?"
So ist das aber auch mit allen Hilfsmitteln (Schellen, Wasserspritze, Schläuche und was sonst noch alles). Arbeite ich damit, dann muss ich sie immer dabei haben (im Idealfall auch nach Jahren), denn sonst funktioniert das ganze nicht. Daher ist es für mich immer noch am besten mit dem zu arbeiten was ich selbst habe. Meinen Körper und meine Stimme.
Bezüglich des Huskys:
diesen Film habe ich nicht gesehen. Wohl aber andere bei denen die Hunde versucht haben ihn zu beissen und er sie mit der Leine von sich weghielt.
Ja, was macht man mit einem bissigen Hund der einem an die Wäsche will und auch weiss wie das geht weil er es schon 100 Mal erfolgreich gezeigt hat?
Was macht ihr dann mit nur einer Leine in der Hand?
Jeder normale Mensch versucht den Hund von sich zu halten und sich zu schützen.
Auch konnte ich sehen, dass er immer wieder versucht hat die Leine zu lockern und nur wieder anzog wenn der Hund angegriffen hat.
Blieb der Hund locker, blieb auch die Leine locker.
Hier kann der Hund nur so lernen:
Menschen angreifen tut weh, Menschen nicht angreifen tut nicht weh. Das geht dann auch noch besser wenn man dem Hund zeigt was er stattdessen (beissen) tun soll. Da muss aber der Hund auch so drauf sein dass er das verstehen kann.
Wo hab ich geschrieben, dass die Hunde konzentriert sind?
Bezüglich wir sind keine Hunde:
Ich hab schon immer so mit Hunden im Spiel agiert, denn ich gehöre zu den Menschen, die mit ihren Hunden auch körperlich spielen und das als sehr wichtig erachten.
Tut man das, dann ist die Beisshemmung bald kein Thema mehr, denn der Hund lernt im Spiel wie fest er beissen darf und wann es mir weh tut. Komischerweise lernen die Hunde das sehr schnell, da ich dann zwar das Spiel kurz unterbreche, aber sofort wenn er nachlässt weiterspiele. Für einen Hund ist das wesentlich schneller zu begreifen als wenn ich aufstehe und den Raum verlasse. Klar, auch das geht, dauert aber denn der Hund braucht einige Wiederholungen um zu verstehen warum wir den Raum verlassen und ihn im Regen stehen lassen. Zudem lernt der Hund bei mir dabei auch ein Abbruchkommando und das spielerisch.
Wenn ich dann später mit meinem erwachsenen Hund spiele, kann ich das Spiel jederzeit unterbrechen und zwar positiv. Gleichzeitig lernt er auch mit Frust umzugehen und das mit Spaß.
Aber das körperliche Spiel ist ja heute auch ein NoGo.
@all
Und jetzt kommt meine Frage:
Wir sollen nicht so agieren wie Hunde weil wir keine sind. Warum sollen wir dann quitschen und aufstehen wenn uns ein Hund weh tut? Menschen quitschen im Normalfall nicht wenn sie sich weh tun, je nach Gemüt schreien, heulen oder lachen sie.
Warum verhalten sich Forscher unter Wildtieren (z.B. Affen, Wölfe) wie diese? Warum werden dort die Verhaltensweisen nachgeahmt um sich zu verständigen und geduldet zu werden? (mir ist das klar)
Ich bin bei ganz vielen Sachen bei euch und ich gebe euch völlig recht, dass es auch anders geht. Bei ganz vielen Hunden (der Mehrzahl) geht es anders. Es gibt aber auch den winzigen Prozentsatz bei dem es nicht anders geht, oder die Alternative das Einschläfern wäre.
Ich halte keine Methode für das Non plus Ultra und in jeder Situation anwendbar. Ich kenne verschiedene Methoden, alte wie auch neue und nicht alles was früher gut war ist heute schlecht, genau so wenig wie alles was heute gut sein soll, es auch wirklich ist.
Die Mischung und der gesunde Menschenverstand macht es.
Meine Erfahrungen zeigen jedoch:
einer schreibt was und erklärt das als Non plus Ultra und alle springen mit auf.
Das geht so lange bis ein anderer was anderes schreibt und überzeugend ist und dann springen alle da mit auf.
Warum handelt man nicht nach seinem eigenen Bauchgefühl und seinen eigenen Erfahrungen?
Haben wir das verloren und brauchen immer etwas an dem wir uns festhalten können und nur das ist dann DER Weg?
Das ist aber nicht nur in der Hundehaltung so, sondern in allen Bereichen des Menschen.
Ich vertrete hier keinerlei Meinung, sondern nur meine eigene.
Auch möchte ich niemanden angreifen, denn das liegt mir völlig fern. Leben und leben lassen!
Liebe Grüße
Steffi