Ich glaube, Hinlege-Hunde machen das aus 2 Gründen:
A) Sie sind eher unsicher und wollen den Überraschungseffekt auf ihrer Seite haben. Sie warten ab, bis sie den strategisch richtigen Moment meinen erwischt zu haben, der den anderen Hund kurzfristig festnagelt und dann kann der Hinlege-Sprint-Hund den geschockten Hund besser taxieren und sich vom Leib halten.
Das sind Hunde, wo das Ganze dann auch in einer Spielaktion münden kann, wenn sie beim Taxieren des festgenagelten Hund merken, dass der doch ganz ok ist und keine Gefahr von ihm ausgeht. Oder es wird sich ruhig abgeschnüffelt und weitergegangen - aber der Hinlege-Sprinthund hat die Situation halt für sich kontrolliert und darum geht's ihm.
B) Es ist ein Arschlochhund, der will dem anderen einen Schreck verpassen und da kommt es auch zu Hetzszenen, wenn sie merken, dass es funktioniert und der andere Hund sich "verjagt". Dann setzen sie dem noch nach.
Ich glaube, das Verhalten ist selbstverstärkend, deshalb ist es für die HH schwer (aber sicher nicht unmöglich), dem beizukommen.
Meine Taktik:
Ich störe den Wunschablauf des Hinlege-Sprinthundes, vermassele ihm die Taktik.
Ich bleibe zB auch stehen, Joy bleibt dann auch stehen. Der andere HH geht normalerweise weiter und dann steht der Hund irgendwann auf und trottelt oder rennt seinem HH hinterher.
Oder es bleiben alle stehen und dann ist es dem Liegehund irgendwann auch zu blöd und er steht auf oder er lässt uns ohne Sprint passieren.
Oder ich gehe frontal auf den Hund zu - und Joy kommt so unbehelligt an ihm vorbei.
Mitunter sprech ich den Hund auch an oder streichle ihn, wenn er Kontakt aufnimmt. Dann lieber mit mir als mit Joy
Auch wenn Joy nah bei mir ist (Fuß läuft oder hinter mir "Gänsemarsch"), hilft das oft - weil der andere Hund meist nicht in mich reinbrettern will. Spätestens, wenn der Hund angeschossen kommt, bleibe ich stehen und halte Joy bei mir! Das Wichtigste ist, dass Joy nicht in den Sprint des Hundes einsteigt und dann selbst (weg)rennt - denn beim Typ Arschlochhund macht sie sich dann selbst zum Hasen und wird schlimmstenfalls gejagt. Aber ein stehendes Objekt eben nicht, das entzieht sich der Hetze.
Deshalb trainiere ich Joy, dass sie sich nicht so "verjagt". Wenn es sich ergibt, soll sie ruhig an dem Hund auch schnüffeln und ihn als Hund erkennen - und eben nicht als unangenehmes Geschoss abspeichern.
Ich arbeite daran, dass es ihr egal ist, sie die Hunde durchschaut, dass es Effekthascher sind und sie die selbst ins Leere schießen lässt.
Ich nenn das "Projekt souveräner Althund"
Wenn sich Joy wunschgemäß nicht verunsichert und ignorant verhält: dickes Lob, Leckerli ![]()