Nach den Kindern schnappen ist ein NoGo, klar. Von daher würde ich für den Übergang ein Türgitter fürs Kinderzimmer überlegen (damit du nicht in eine Daueranspannung gerätst, ob das mit dem Hund gut geht).
Dass sie seit 2 Wochen anders ist:
Kann an der vollzogenen Eingewöhnung bei euch liegen, das wurde ja schon in einem Post erwähnt.
Oder kann es sein, dass etwas passiert ist, was ihr das Gefühl gegeben hat, sich besser verteidigen zu müssen? Haben die Kinder (oder Freunde der Kinder) zB ein "Spiel" mit ihr gespielt, was sie nicht mochte? Sie irgendwie geärgert? Macht ihr jemand anders jetzt die Pfoten sauber, oder hat es gemacht, und das war etwas gröber?
Hat sie irgendetwas "überfallen", etwas, was es ihr schwer macht, Menschen einzuschätzen in ihrem Tun? (Diese Nichteinschätzbarkeit ist für Hunde ein großes Problem, auch Willkür im Verhalten.)
- Das gilt es abzuklären, genauer: abzustellen.
Damit sie keine Schnapperin wird:
Eskalationen vermeiden. ABER: Trotzdem alles machen, was du machen willst mit dem Hund. Nur eben so, dass sie es auch mitmachen kann, ohne sich verteidigen zu müssen.
Beim Pfotenabtrocknen zB könntest du ein Leckerli in Sichtnähe legen, was sie bekommt, wenn sie fertig ist.
Und mache Ansagen, wie bei einem Kind, was du tust: "nächste Pfote", "Bauch" usw., damit sie "vorgewarnt" ist, dass sich gleich wo/woanders angefasst wird. Immer die gleiche Reihenfolge beim Abtrocknen einzuhalten hilft unsicheren Hunden auch.
Du kannst sie auch stimmlich motivieren ("jaa, wie toll, hey, das Handtuch"), damit sie nicht in die Anspannung rutscht.
Sobald sie sich anspannt: Situation kurz verändern und neu angehen (wie bei einem Pferd, das verweigert.)
Meinen Hund beruhigt es auch, wenn ich eine Hand auf ihr ruhen lassen und nur die andere Hand bewege (beim Bürsten). Mir scheint, sie hat dann weniger Sorge, wo die 2. Hand plötzlich auftauchen könnte.
Insgesamt empfiehlt sich ein ruhiger, aber selbstsicherer, souveräner Umgang mit dem Hund. Das hilft ihm, dir zu vertrauen, zu merken, dass er sich auf dich verlassen kann.
Und noch als ein kleiner Denkanstoß:
Das Maß von Führung und Laufenlassen, von Aufmerksamkeit und Mitlaufen. Es kann sein, dass euer Hund mehr Führung braucht und überfordert ist von zu viel Selbstentscheidenmüssen (dann würde man ihn zB mehr Ruhepausen verordnen, statt dass er selbst schaut, wie/wann/wo er pennt).
Es könnte auch sein, dass sich zu viel um den Hund dreht und er dadurch in eine Dauererwartungshaltung kommt, dass gleich was passiert. Im Extrem: Es gibt Hundehalter, die jede Bewegung ihres Hundes registrieren, kommentieren, darauf reagieren - das kann einen Hund verrückt machen, weil er davon ausgehen muss, dass er der Nabel der Welt ist - dafür sind Hunde aber nicht ausgelegt, sie sind in vielem "Gruppenmitläufer".
Insgesamt habe ich bei euch aber ein gutes Gefühl, dass ihr das hinbekommt
Auch weil du dir frühzeitig Rat holst, aber nicht überstürzt wirkst, nicht so nach "jetzt muss das SOFORT weg sein" und weil du in die Hundeschule gehst (unabhängig von der Hundeschule, ob die nun gut ist oder nicht).