Beiträge von BigJoy

    Ich glaube, dass kein Züchter verhaltensauffällige Hunde züchten will. Sondern er will Hunde mit bestimmten Eigenschaften züchten. Und die können dann von anderen als verhaltensauffällig erlebt oder eingeschätzt werden - i.d.R. nicht vom Züchter, für den sind das ja gewollte Eigenschaften.

    Ich erlebe hier in der Diskussion ähnliche blinde Flecke wie bei den Qualzuchtdiskussionen.
    Das scheint wohl irgendwie nicht anders zu gehen, als dass man als gefühlter Interner andere Blickwinkel - inklusive totem Winkel - entwickelt als die, die extern draufgucken.
    Und dann lässt man sich als Interner nix von Externen sagen, dann kommt auch noch eine "Inzucht der Ansichten" zustande, weil man sich nur noch untereinander "richtig" unterhält/unterhalten kann.

    Ein anderer Punkt ist die breite Auslegungsmöglichkeit von Alltagstauglichkeit. Man groovt sich doch auf den eigenen Alltag mit dem Hund ein. Dann merkt man, manches geht, manches vielleicht nicht. Dann ist die Frage: Arbeitet man an dem, was nicht geht - oder akzeptiert man es und arrangiert den Alltag drumrum? Kann ich den Hund zB auch alleine zu Hause lassen, wenn er sich in der Stadt nicht wohlfühlt - oder muss/soll er mit, mich begleiten? Und wenn ich ein Arrangement finde, ist dieser Hund für meinen Alltag tauglich - nicht aber unbedingt für den eines anderen. - Wie zieht man da dann ein Maß für Normalität, welcher Alltag ist die Norm?

    Ich würde mir wünschen, dass man sich mehr austauscht und weniger nach einer Norm ruft, weniger diese Richtig-falsch-Brille aufhat. Sondern mehr interessiert nachfragt, wie andere Meinungen zustande kommen.
    Purer Meinungsaustausch langweilt mich, Erfahrungsaustausch hingegen finde ich hochspannend. (In diesem Thread hier gibt es beides.)

    Ich würde das auch mit der Züchterin besprechen, welcher Typ Hund, welches Temperament, gut zu deinem Rüden passt. Erfahrene Züchter können dir dann einen Welpen vorschlagen. Denn schon bei den Welpen merkt man charakterliche Unterschiede.
    Beim Spielen geht es ja nicht nur um Größenverhältnisse, sondern auch um die Art, wie gespielt wird - und das ist auch eine Temperaments-/Wesensfrage.
    Auch innerhalb einer Rasse gibt es große charakterliche Unterschiede (zB "Wildfänge", ruhigere Vertreter).

    2 Rüden, auch umkastrierte, sind eine Konstellation, gegen die erst mal nichts spricht.

    Ein deutlicher Altersunterschied erleichtert Hunden meistens, sich gegenseitig angemessen zu behandeln (zB lässt sich ein junger Hund meist besser von einem älteren in die Schranken weisen als umgekehrt oder ein älterer Hund lässt dem jungen eine gewisse Narrenfreiheit - was er bei einem gleichaltrigen Hund ggf. "ahnden" würde).
    Insofern ist es leichter für dich (und die Hunde), wenn der Ersthund selbst schon ausgereift ist, zB 2-3 J alt ist, mit entsprechend guter Erziehung und ausgereifter Persönlichkeit. Ist der Hund jünger als 1,5 J und es kommt ein Welpe hinzu, wäre mir der Ersthund nicht ausgereift genug.

    2 Hunde entwickeln eine eigene Dynamik, untereinander aber auch im Umgang mit Fremdhunden. Ich glaube, dass sich weniger in deinem häuslichen Umgang (kuscheln usw) ändert, sondern mehr draußen.
    Es kann sein, dass sich die beiden Hunde gegenseitig genug sind und weniger mit Fremdhunden spielen.
    Es kann sein, dass sie anderen Hunden gegenüber als Team auftreten und eher stänkern und mobben als dein jetziger Einzelhund.

    Bitte lies dich in die Mehrhundhaltung ein, denn es kommt im Gegensatz zur Einzelhundhaltung der Faktor Gruppendynamik hinzu.
    Du solltest dir vorher schon eine Meinung dazu gebildet haben, wie du mit beiden Hunden umgehst, welche Hausregeln herrschen, wann du eingreifen willst, was die Hunde untereinander klären dürfen/sollen, was nicht usw. Dazu musst du deine Hunde auch lesen können, verstehen, wie sie kommunizieren.

    Zur Rassefrage: Meine subjektive Beobachtung ist, dass Hunde der gleichen Rasse am besten miteinander klar kommen, auch beim Spielen. - Mich wundert das nicht, denn sie kennen die Ausdrucksweise der eigenen Rasse ja vom 1. Atemzug an. (Auch Hunde müssen lernen, sich gegenseitig zu lesen und zu verstehen, zB dass ein grunzender Mops nicht knurrt, sondern "nur röchelt".)
    Dennoch halte ich ZP und Chi für vergesellschaftbar. Ich denke, dass Hunde, die in einem Haushalt leben, sich eingrooven aufeinander, auch beim Spielen. Die wissen dann, wie sie sich zu nehmen haben.

    Ob sie kuscheln oder nicht, liegt weniger an der Rasse, noch am Geschlecht, sondern an den Vorlieben des Hundes. Manche mögen es, andere nicht. Da machst du selbst nichts dran, das entscheiden die Hunde selbst bzw. untereinander. Erzwingen kann man da nichts.

    PS
    Ich halte es für unnötig, den Hund vor dem Flug irgendwie auszulasten! Der Flug an sich ist eine außergewöhnliche Situation für den Hund (außer er fliegt wöchentlich ;) ), da ist er gefordert, egal, was vorher war.
    Anders gesagt: Der Hund wird in der Kiste pennen oder gucken, was gerade passiert, beobachten. Völlig egal, was vorher war. Der sitzt keinesfalls Pfötchen drehend gelangweilt in der Box!
    Ich habe das Vorher inzwischen rein aufs Sich-Lösen eingegrenzt, das sollte vorher noch mal möglich sein, möglichst nah vorher. Aber mei, wenn dann doch 2 Std. mehr draus werden, weil der Hund früher abgegeben werden muss - das überlebt er (und sein Frauchchen) auch!
    Ich glaube, die beste Flugvorbereitung ist, dass der Hund die Kiste gut kennt und gewohnt ist, darin zu entspannen!

    Ich bin bisher nur innereuropäisch geflogen mit dem Hund im Frachtraum.

    Wann der Hund eingecheckt wird, vor allem bis wann maximal, war dabei sehr unterschiedlich. Ich hab das jedes Mal vor Ort am Flughafen geklärt bzw. erfahren - das waren teils auch andere Angaben als es vorab am Telefon von der Fluggesellschaft gab. Von Hund gleich beim Einchecken einkassieren bis 10 Minuten vor unserer Check-In-Ende war alles dabei.
    Insofern: Es kann am Flughafen überraschend kommen, wann der Hund abgegeben werden muss.
    (Ich lasse sie deshalb sich noch mal lösen, bevor wir ins Flughafengebäude gehen. Wenn es gut läuft, gehen wir nach Bezahlen und Einchecken noch mal raus, aber falls es nicht dazu kommt, hat man die letzte Möglichkeit genutzt.)

    Wir mussten bisher immer den Hund beim Einchecken bezahlen, das ging nicht wie die Flugtickets für uns vorab. Das braucht Zeit, teils sehr lange, weil man an verschiedene Schalter muss. Das Krasse daran: Der Flug wartet nicht. Auch wenn es nicht in der eigenen Hand liegt, man schlicht an den Schaltern warten muss (zB dass das Computerprogramm hochfährt). Wir haben in Hamburg fast den Flieger verpasst, weil das Bezahlen des Hundes so lange gedauert hat, wurden 3x ausgerufen, das war sehr unangenehm (nervlich).
    Und das, obwohl wir 2 Std. vor unserer Boardingtime vor Ort waren...
    Im Gegensatz zu Menschen gab es für den Hund bisher keine Online-Eincheckmöglichkeit (was ja uns Menschen echt Zeit und Nerven spart, sich vorher einzuchecken).
    Meine Lehre daraus ist: Ich spare, egal wann der Flug ist, keine Zeit vorher, sondern bin sehr rechtzeitig und zur empfohlenen Zeit am Flughafen. Lieber warten als den Flieger hinterher zu hetzen oder gar zu verpassen.

    Wir hatten den Hund immer im Vorfeld als Frachtgepäck angemeldet - nur ging Bezahlen halt erst vor Ort und dadurch kam es zu den zeitlichen Verzögerungen.

    Nur mal so als kleine Vorwarnung (ich hätte von meiner ordentlichen Vorbereitung her nicht gedacht, dass es zu einer solchen zeitlichen Hetzerei und "Nervkram" kommen kann, dachte, ich hätte alles erledigt bzw. gut auf den Weg gebracht).

    Zur Frage, ob der Hund auch mit an Bord ist:
    Ich habe Joy sehr oft in ihrer Kiste auf dem Flugfeld gesehen, beim Ein- und Ausladen. Denn Tiere werden zuletzt eingeladen und zuerst wieder ausgeladen, sprich man sitzt selbst dann im Flieger und kann das mit Chance aus dem Fenster sehen. Ich hab das auch von (fremden) Mitreisenden gehört, als ich selbst nicht am Fenster saß: "Och, guck mal, da wird ein Hund verladen". Ich bin auch schon beim Aussteigen aus dem Flieger über das Flugfeld hin zur Hundekiste - das ist natürlich voll verboten :roll: Oder ich hab mit Handzeichen (Daumen nach oben und fragendes Kopfnicken) das Personal auf dem Flugfeld, das mit der Kiste zugange war, angesprochen. Danach war ich immer beruhigter, hatte praktisch ein Lebenszeichen vom Hund ;)

    Was das Wiederbekommen des Hundes angeht:
    Auch das hat sich letztlich immer erst vor Ort ergeben, wo genau der Hund abgeholt wird bzw. einem rausgegeben wird. "Eigentlich" heißt es immer beim Sondergepäckschalter. Aber dann kann man vor Ort erfahren, dass es einen Sonderausgabe für Tiere gibt, man dort hin muss.
    Parallel dazu kommen die eigenen Koffer an - (meist) woanders. Da ist es gut, wenn man nicht alleine ist und sich aufteilen kann: Einer wartet auf den Hund, der/die andere/n holt die eigenen Koffer.

    Ich hab meine Joy immer schon gleich nach der Rückgabe aus der Kiste geholt, also noch im geschlossenen Flughafenbereich - war nie ein Problem! Trinken wollte sie dann nicht, dazu war sie zu aufgeregt, uns wiederzusehen.

    Dass dein Hund die Kiste schon kennt, ist super! Das Schlimmste, was in meinen Augen passieren kann, ist dass der Hund an der Tür kratzt und sich da reinsteigert und dann stundenlang kratzt, sich ggf. dabei verletzt. Aber das passiert nicht, wenn der Hund die Kiste kennt und gewohnt ist, sich darin zu entspannen.

    Guten Flug euch allen! Und ein schönes Wiedersehen nach der Landung!

    Ich glaube auch, dass Fertigbaff von einem vertrauenswürdigen Anbieter besser ist als die meisten industriell hergestellten Futtersorten; insofern ist für mich Fertigbarf sehr hochwertiges Futter.

    Rein preislich kannst du wohl viel sparen, wenn du selbst zusammen stellst; die Bart-fertigmischungen sind im Verhältnis teuer.

    Du könntest dich auch mit einzelnen Mahlzeiten rantasten. Ich würde das nicht so heilig sehen ;) Der Hund muss über den Monat gesehen (nicht über den Tag!) auf seine Nährstoffe kommen, da schlagen einzelne Mahlzeiten nicht so ins Gewicht.
    Ich hab mich gegen Barfen entschieden, und gebe aber 1x/Woche Frischfleischknochen wie Suppenfleisch, Beinscheibe, Putenoberschenkel usw. und die anderen Tage Trofu und Nassfutter im Wechsel - und mache mir keinen Kopp, dass der Hund schlecht oder unterversorgt sein könnte ;)
    Du könntest auch ganz pragmatisch schauen, welches Fleisch/Fleischknochen du gut bei einem Schlachter deines Vertrauens bekommen kannst und das dann selbst einkaufen und den Rest per Fertigbarf - zB.

    Zitat

    Ich würde die Sache der Versicherung übergeben, die schmettern unberechtigte Forderungen sofort ab. Wo ist da das Problem, warum sich damit rumärgern?


    So seh ich das auch.
    Ich glaube, anders als bei der Kfz-Versicherung, gibt es bei der Hundehaftpflicht auch kein Hochgestuftwerden nach Schadensfall.
    Sie kann ja auch erstmal mit der Versicherungsfrau reden und dann entscheiden, wie sie vorgeht - je nachdem, was die Frau sagt, welche Konsequenzen das hat.

    Ist deine Frau denn Allergikerin, gibt es bekannte Allergien?
    - Weil Allergiker ja häufig auf mehrere Auslöser reagieren, sprich die Wahrscheinlichkeit ist wohl höher als bei einem Nichtallergiker, auf einen Hund zu reagieren.
    Und Allergiker können ihre Symptome oft besser einschätzen, also ob's Allergie ist oder ein Infekt anklopft, zB.

    Habt ihr von Hunderassen gehört, die für Allergiker geeigneter sein sollen?
    Das ist natürlich keine Garantie, dass man auf die nicht reagiert, aber sie sind wohl viel seltener Auslöser als andere Hunde. Das hat was mit der Fellstruktur zu tun, der Pudel zB hat eigentlich Haare und kein Fell (das ist wahr und keine Wortklauberei ;) )
    Auch anderen Rassen sagt man das nach, dass sie "Allergiker geeigneter" sein sollen, u.a. weil sie keine/wenig Unterwolle haben.

    Und noch für die "private Empirie": Der Mann meiner besten Freundin reagiert auf meinen Hund allergisch - und der letztens frisch gemachte Test auf Hund war trotzdem negativ.