Ich würde den Hund auch nicht nehmen!
Wenn er nur Haus und Garten kennen gelernt hat mit 11 Monaten, kann es sein, dass er sich lebenslang in der Stadt bzw. in Umgebungen mit mehr Reizen unwohl bis überfordert fühlt.
Da ist die Stubenreinheit noch das kleinste Problem.
Der Hund sollte in ähnliche Haltungsbedingungen, wie er jetzt lebt. Dass er ein guter Begleithund wird, wie du es dir wünscht, dafür stehen die Chancen sehr schlecht.
Leider hab ich das schon mehrfach gehört, dass ältere Hunde (vs Welpen) von Züchtern mangelhaft sozialisiert sind und nicht angemessen umweltsicher - DAS ist aber in meinen Augen das Wichtigste, wenn man einen Hund als Begleiter wünscht (und keinen Hund, der letztlich ähnlich einer Katze gehalten wird).
Hundezucht ist ein sehr spezielles Gebiet. Damit ist man nicht automatisch ein Allround-Hundeexperte! Sondern bestenfalls einer für das Thema Zucht. Die Haltungsbedingungen von Zuchthunden stehen unter dem Zuchtvorzeichen - das ist ein ganz anderer Blickwinkel als der, den ein "normaler" Hundehalter hat. Natürlich gibt es Unterschiede unter Züchtern (und Hundehaltern), deshalb muss man sich genau umschauen, um einen Züchter zu finden, der mit den eigenen Ansichten der Hundehaltung an die Zucht herangeht.
Als Anti-Bespiel, wie verblendet Züchter sein können, kann man sog. Qualzuchtrassen heranziehen - nur mal so als Denkanstoß, damit du merkst, dass Züchter auch keine Variante von Allwissenden sind, genauso wenig wie Ärzte - die ein ähnlicher Nimbus umgibt.
Ich hab mich auch für die Rasse interessiert; sie war in meiner engeren Auswahl bei der Hundeanschaffung vor 7 J. Ich habe damals Abstand von der Rasse genommen, weil sie mir insgesamt, vor allem vom Wesen her, "zu zerbrechlich" erschien. Auf den Ausstellungen zB waren unglaublich viele, die eingeschüchtert wirkten und zitterten - mehr als bei anderen Rassen. Und zB kein Vergleich zum Selbstbewusstsein zB eines Zwergpinschers.
Ich finde deshalb, dass sich ein Windspiel besonders gut für die Zweithundhaltung oder Rudelhaltung eignet. Windhunde ja eh, aber diese kleinen kapriziösen Windspiele erst recht.
Von daher würde ich kein Rasseexemplar aufnehmen, dass aufzuchtbedingt nicht optimal auf die Umwelt vorbereitet würde - wie bei der Gartenhaltung dieser Züchterin.
Deine grundsätzlichen Haltungsbedingungen finde ich gute Voraussetzungen, um einen Hund aufzunehmen!
Nur halt diesen nicht - außer, du möchtest als Ersthund gleich einen "psychischen Pflegefall" aufnehmen. Denn davon muss man angesichts diese Aufzucht (zumal in Kombi mit der Rassedisposition) leider ausgehen.
Aber es gibt sicher gute Orte, an die der kleine Mann, vielleicht auch zusammen mit seinem Bruder, kommen kann. Bitte handele nicht aus Mitleid, das ist ein ganz schlechter Ratgeber, zumal für einen Partner, der über ein Jahrzehnt an deiner Seite sein wird/soll. Da gilt: Für jeden Topf der richtige Deckel - der findet sich auch für dich und den kleinen Mann - wenn auch nicht zusammen.