Hm, ich glaub wir verstehen uns wirklich nicht, nein.
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Ich versteh nur den Sinn dahinter nicht, nur mit positver Konditionierung über Klicker o.ä. zu erziehen. Das auch zu verwenden und mit einzubeziehen finde ich sehr gut!
Hm, wieso man das nur machen sollte, auch wenn es mega Umständlich ist und mit Umweltkorrektur, Unterbrecher/Abbruchsignal oder Strafe zu erziehen?
Weil es fies ist, nur weil man keinen Bock hat sich länger mit etwas auseinander zusetzen, einfach nicht umdenken will und man das, was man bereits tut für DAS Non-Plus-Ultra hält und gar nichts anders machen wollen würde...
Ich muss sagen, ich mache so viel es geht über Positive Verstärkung. Und selbst bei den Kiddinx die ich so zu betreuen und zu erziehen habe versuche ich es soweit es geht eben Positiv und Bestärkend.
Weil ich einfach davon überzeugt bin das es GUT ist.
Und es fühlt sich richtig an.
Und ja, dann gehe ich eben Umwege, werde belächelt oder befragt... ;-)
Es ist mein Job und den mache ich im Sinne von diesen Kindern oder jetzt im Sinne von den Hunden.
Kann es Sinn sein ein Individuum dazu zudrängeln etwas zu Unterlassen, wenn ich einfach nur umdenken müsste um es ihm auf andere Weise begreiflich zu machen?
Mal ein Beispiel, unser Clou ist ein absoluter Ressourcenneider und vorallem Verteidiger.
Als unsere Welpette vor ein paar Wochen dazu kam war natürlich Highlife in allen Gassen. Der gute Junge hat vertedigt auf Teufel komm raus.
Was liegt näher als über den Gehorsam zu gehen, das abzubrechen und umzulenken?
Hat nicht geklappt, selbst der Abbruch war to much für ihn und er wurde nur noch wütender bis er nach ihr richtig böse geschnappt hat.
Dann hat er auch einmal richtig Ärger bekommen. So gehts ja nicht. und was war? Es wurde NOCH schlimmer.
Und dann hab ich umgesattelt. Ich hab jedes mal wenn er sie angesehen hat und sie in 1Meter Entfernung an ihm ohne was Vorbei gegangen ist geclickert und bestätigt und habe anstatt des Abbruchsignales ein Ruhesignal benutzt. Also wenn er geknurrt hat nicht mehr radikal abgerbrochen sondern beruhigt, geclickert wenn er liebt war und das schon auf Meterweise Entfernung. Futter habe ich so verteilt das wenn sie klauen wollte ich sie festgehalten habe und aus der Hand gefüttert habe so das Clou fressen konnte.
Nebenbei hab ich noch Yako und Amadeus beruhigt weil die das knurren und den Stress gar nicht abkonnten.
Und Voilá das Problem hatte sich innerhalb von 48h in Luft aufgelöst!
Und NUR durch positive Verstärkung und beruhigen...
Und auch Hier muss es ja klappen wenn ich nicht da bin um es zu kontrollieren.
Aber dadurch das Clou eben gelernt hat "umzudenken" und das die Kleene gar nicht so schlecht sein kann (Vorher war sie natürlich mega Scheiße, wels ärger gab und Stress wenn sie in der Nähe war).
Genauso mit dem Problem das Amadeus Stress an der Leine noch hat (beide Russellbuben sind mehrfache Beißopfer) - die Angstaggression haben wir bei Amadeus im Griff, Clou braucht noch nen bissel länger.
Beruhigen und mit dem Clicker Positiv bestärkt klappt das fantsatisch mit weiterem Druck oder Stress wird es zur Katastrophe. Da braucht nur die Leine zu Straff sein und der Druck zu viel.
Früher haben wir mit Abbruch und Schellen gearbeitet, mit Halti (bei nem Russell sowieso Mist, m.E.) hat es alles nur noch verschlimmert.
Fortschritte erst durch Positives Arbeiten und Verhaltensmodifikation über Veränderung der Situationen.
Das sind nun zwei extreme Beispiele, die nen größeren Stellenwert einnehmen als jetzt das Beispiel Bad oder Sofa.
Und ja, man muss ganz gehörig umdenken und von seinen bisherigen Denk und Handlungsmustern Abweichen. Das ist Schwierig und ich versteh auch wenn euch das alles nicht einleuchtet und nicht "Gut genug" vorkommt um es immer zu tun, weil es eben Anders ist, Anstrengender, Zeitraubender etc.
Wenn du den Clicker aber wirklich kennst, wie kommst du dann zur Aussage mit der "Dressur"? Das verstehe ich nicht.
Der Clicker ist lediglich das Markersignal, was man damit macht ist unerheblich...
Trcks beizubringen, auf Geheiß zu reagieren, DAS ist dabei Dressur. Nicht aber wenn ich dem Hund damit bestätige was er richtig macht...
Immerhin baut man das Teil ja auch wieder ab! ;-)
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Ich habe nirgends Erziehung mit Beziehung gleichgesetzt. Ich führe Erziehung auch nicht nur über Beziehung herbei.
Hast du aber geschrieben. (Erziehung über Beziehung)
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weil er mir vertraut und mir die Führung zutraut
Führung zutrauen? Also quasi wie: "die Alte hat sich bewährt, die ist der Chef vons ganze Gemächt?"
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Klar kann ich meinem Hund jetzt für jede dieser Situationen mittels Umweltkorrektur/indirekter Korrektur und Belohnung für jede dieser Situationen einzeln beibringen, dass er das nicht soll. Klar hab ich dann einen Hund, der den "Sinn" begreift (was ich für eine sehr seltsame Aussage halte, da der Hund ja nicht den Sinn begreift, den ich dahinter sehe, sondern die vermeintliche Reaktion meidet), aber ich habe auch einen Hund, dem ich immer wieder für irgendwelche Situationen beibringen muss, das es "unsinnvolles" Verhalten ist.
Genau für JEDE der Situationen. So kann er lernen das es in jeder Situation so und so läuft und es in Zukunft selbst tun.
Denn genau DAS will ich ja erreichen!
Mein begehr ist es dem Hund beizubringen wie er sich in der Spielplatzsituation Verhalten soll und wie er sich mit den Rollifahrern im Alten und Pflegeheim verhalten soll etc.pp.
Man kann es auch verallgemeinern: Wie hat man sich mit unbekannten Menschen zu verhalten, wie hat man sich im Straßenverkehr zu verhalten. Also übergreifend und dazu das Hund eben die Einzelnen Gefährte, Fortbewegungsarten von Menschen etc. kennen.
Und wieso MEIDET es der Hund nur?
Tut er ja gar nicht wenn er einfach gemerkt hat das ihn das gezeigte Verhalten nicht weiterbringt...? Dann meidet er die Situation ja nicht, sondern hat gelernt es macht keinen Sinn an der leine zu ziehen, es bringt mir nicht gewünschtes Ergebnis!
Da ist für mich kein "Psydosinn".
Was das Futter, über das Ekligschmecken, angeht, schon eher. Weils ja wiederlich ist, vermeidet er dann Möhren weil er gelernt hat die sind Wiederlich...
ABER: auch in diesem Fall hat Hund GELERNT das die doof schmecken und vermeidet sie eben deshalb.
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Über Beziehung vermittle ich meinem Hund "ich finde das gerade schlecht, was du da tust!" und der Hund sagt "Okay, alles klar, wenn du das nicht willst dann lass ich es".
Klar sagst du jetzt, dass das dummes Befolgen von Befehlen ohne "sinn" dahinter ist - aber ist es wirklich besser, dem Hund mit einem "Pseudo-Sinn" etwas vorzugaukeln? Finde ich sehr fragwürdig.
Hm, da kann ich nur zurückgeben. Ich finde es sehr Fragwürdig meinen Hund, nur weil ich vielleicht zu faul bin umzudenken, oder mir das alles zu kompliziert ist oder oder oder, den Hund lediglich zu einem Befehlsempfänger abzudegradieren.
Mal ein Beispiel: Du tust irgendwas und ich boxe dich in die seite und sage "lass das". Du tust es nochmal und nochmal weil du ertsmal überhaupt nicht verstehst was ch von dir will. Irgendwann hast du entweder herausgefunden was ich genau meine - denn wenn ich ein schlauer Erzieher bin, dann habe ich mir EINE Situation rausgepickt die ich erstmal so handhabe, bin ich es nicht (wie so ziemlich viele) mache ich es "willkürlich" (scheinbar für dich) immer so... und du weißt überhaupt nicht was genau.
Das ist für dich überhaupt nicht Tranzparent, NULL. Du weißt nur: irgendwann kann es kommen. Vielleicht hast du irgendwann einige Situationen herausgefiltert und kannst dir das überlegen.
ABER du wirst nie erfahren WAS genau du falsch machst bzw. was du denn von Vorneherein anders machen könntest weil du ja immer nur nen Rüffel kriegst wenn du was Falsch machst bzw. was unterlassen sollst.
Wenn ich nämlich ein Verhalten bei dauerhaft löschen will, effektiv löschen will, ohne in einen Kreislauf zu geraten bringt es mir rein gar nichts zu rüffeln und zu rüffeln und dein Leben lang dich zu rüffeln und abzubrechen ohne das du ne winzige Chance hast es anders zu amchen.
Weil es Situationen geben wird wo du einfach keine AHNUNG hast wie du anders reagieren sollst (Eingeschränkt im Handlungsrepertoire, guck dir delinquente Jugendliche an, hast du oft ein menschliches Beispiel dessen).
Und genau DAS ist der Punkt den ich so fies finde...
DU hast keine Chance da raus zu kommen wenn du es nicht schnallst - weil ich es dir ja auch nicht so wirklich zeige und dir eben nicht die Richtige Chance gebe es wirklich zu verstehen.
Und ich bin davon Abhängig immer da zu sein, weil du es nicht gelernt hast wie man es Selbstständig tut... (überspitzt gesagt)
Meines Erachtens ist ein Hund ein eigenständig Denkendes, Lernendes, handelndes, Fühlendes und Entscheidungtreffendes Wesen, was es verdient hat nicht bloss Befehlsempfänger zu sein, sondern die Welt verstehen und begreifen zu lernen - dazu sind Hunde nämlich, nach neusten Erkenntissen, absolut fähig.
Wir haben einfach ein absolut unterschiedliches Bild vom wesen Hund, von Bildung, Erziehung, etc. und allem Drum und Dran und wahrscheinlich sogar ne völlig andere Grundhaltung was Leben mit Tieren so bedeutet...
Von daher werden wir wohl nie auf einen grünen Zweig kommen.
Nina