Hm, ich probiers gerne - wenn weiterhin was unklar ist, einfach weiter fragen 
Ich fang mal von weiter vorn an, vielleicht wird es dadurch etwas deutlicher, ok?
Ich hoffe es verwirrt dich nicht noch mehr.
Kleiner Exkurs:
Also, erstmal gibt es sowieso mal VIELE Wege nach Rom.
Genau wie in der menschlichen Erziehung/Pädagogik gibt es natürlich langsam auch in der Erziehung von Hunden (man könnte es auch Canegogik nennen) viele Theorien die Methoden rechtfertigen und als Grundsatz HINTER allem Handeln stehen.
Wir haben also Übergeordnet die Fachtheorien die das Handeln begründen und Methoden erklären, beschreiben und eben ihnen auch den Raum geben.
Methode ist also z.B. der einsatz von Wurfschellen oder Ablenken und Umlenken.
Und als Grundsatz, als Hintergrund und Theorie (theoretisches Konstrukt) steht z.B. Rudelhirarchie und Dominanztheorie.
Von diesen Grundsätzen gibt es ja viele verschiedene und nochmal x-Tausen methoden die sich auch unter verschiedenen Theorien ansiedeln können. So kann man z.B. die Methode "Wurfschelle" aus dem Hintergrund der Dominanztheorie benutzen und auch aus dem Hintergrund von, ich nenne es jetzt mal "Antidominanztheorie" oder "Antiautoritäre Erziehung".
ABER wenn man "erzieht" also als Fachpersonal HAT man ja eigentlich den fachlich-theoretischen Hintergrund und begründet damit sein Handeln und auch wieso das Individuum (der "Zögling") so und so reagiert/agiert und wieso man diese oder jene Handlung/Hethode einsetzt.
So gibt es also fachpersonal in der menschlcihen Erziehung bzw. Einrichtungen die nach einer Theorie oder einer gekoppelten Theorie (aus verschiedenen eins zusammen gebastelt) arbeiten und andere nach anderen Grundkonstrukten.
Wie z.B. ein Montessori Kindergarten nach der Montesoripädagogik arbeitet und ein Waldorfkindergarten nach Woldorf.
Und genau so, fängt es auch langsam in der Erziehung von Hunden an.
Eintwickelt hat sich das ganze aus verschiedenen Perspektiven bzw. auch "Alten" und traditionsreichen Theorien, sowie aus "alten Weltbildern" entwickelt und eben aus neueren Erkentnissen und Theorien, auch Forschungen etc. Das ganze ist also ständig in Bewegung.
Sowie in der Pädagogik als auch langsam in der "Canegogik" (dieser Begriff ist NICHT fest ich fände ihn nur passend für diese "wissenschaftliche Disziplin").
Das ist also das "Grundkonstrukt" wie es sein sollte, bei jemandem der als "Profi" und Fachpersonal Individuuen erzieht bzw. bildet!
Bzw. eben wie sowas entsteht, wie es ungefähr funktioniert.
Und nun zu meinem Posting:
Also, ich bin ein "Gegner" der Dominanz und Rudelhirarchietheorien, weiß aber das die angewandeten Methoden funktionieren und wieso, das erkläre ich anhand von nem Beispiel.
Trainerin A sagt z.B. Hund "Fritzchen" ist dominant, weil er seine Leute nicht mehr aufs Sofa lässt und er sein Fressen auch nicht wegnehmen lässt. Fritzchen stürmt auch aus der Haustür wenn es losgeht und wirft seine Leute immer fast um.
Sie gibt also die Anweisung: Fritzchen kommt NICHT mehr aufs Sofa, Fritzchen darf NICHT mehr als erster aus der Tür, Fritzchen kriegt sein Futter NUR wenn die Leute zu erst gegessen haben und Fritzchen übt extrem Leinen gehen.
Der Trainer weiß in der Regeln NICHT was so daheim alles abgeht udn WIESO es dazu kam das Fritzchen so reagiert! Er sagt NUR Fritzchen ist dominant und seine Leute müssen SO mit ihm arbeiten.
Und in der Regel interessiert es auch keinen WAS das ausgelöst hat und WORAN es liegt das der Hund so reagiert. Tatsache, er reagiert so, die Diagnose ist Dominanzproblem und Abhilfe sollen diese Regeln schaffen.
Jetzt fängt Fritzchens Familie an, sie haben REGELN für Fritzchen bekommen und diese Regeln, gelten ja "unbewusst" auch für die Menschen! denn sie müssen sie durchsetzen!
Anmerkung: Aus meinen Erfahrungen und aus meienr Sicht, sowie auch von ein paar anderen Hunde"experten", Trainern und Hundemenschen liegen Probleme, welche Häufig als Dominanzproblem deklariert werden, z.B. an folgenden Punkten:
- keine Konsequenz (Ausnahmen)
- keine festen Strukturen und regeln (geben halt und Sicherheit)
-> oft willkürliches Verhalten des Menschen, derHund weis NICHT was folgt, was er zu erwarten hat
- fehlende oder ungenügende Bindung (keine Beziehung, ich meine Bindung)
- damit zusammenhängt auch die Vertrauensbeziehung/Vertrauensbasis
- schlechte, falsche und ungenügende Kommunikations bzw. ein erhebliches Kommunikationsproblem
das sind so die meisten.
So fängt also die Familie an Fritzchen diese Dinge zu verbieten und hält sich penibel und konsequent an diese Vorgaben und Regeln.
Sie reagieren wie es der Trainer gesagt hat IMMER mit einem NEIN und dem wegschicken und sie arbeiten auch ganz intensiv an der Leinenführigkeit mit dem Hund.
Was hat sich also verändert?
Die Menschen sind somit KONSEQUENT geworden, sie haben REGELN und feste Strukturen eingeführt. Sie reagieren kaum noch willkürlich, weil sie eben ganz genau gesagt bekommen haben WIE sie handeln und reagieren sollen WENN der Hund so und so agiert/reagiert.
Sie handeln also für den Hund NICHT mehr Willkürlich wenn er erstmal gemerkt hat das sie wenn er SO reagiert/agiert seine Menschen SO und SO reagieren! Er hat gelernt WAS auf ihn zu kommt...
Und Sie arbeiten ganz intensiv MIT dem Hund an der Leinenführigkeit!
Natürlich kommt es auch IMMER auf die Methoden an und es gibt sehr rabiate, die funktionieren z.B. durch das Konstrukt der Meidemotivation bzw. durch vegative Verstärkung).
Aber viele Hundeschulen, die noch den Hintergrund der Dominanztheorie haben, arbeiten aber langsam auch durch positive Verstärkung, Clicker, beim Leinenführigkeitsproblem mit Wendungen, stehenbleiben etc.
Was natürlich viel besser ist, wir gehen in unserem Beispiel mal von den Wendungen und der Methode des Stehenbleibens und zu sich zuirück orientierens aus.
Fritzchen arbeitet also mit seinen leuten ganz intensiv daran, mit Leckerlis. Was passiert da? KEIN Leinengerucke mehr, die leute reden direkt und kommunikativ-offen mit fritzchen, sie motivieren und belohnen ihn extrem und beschäftigen sich intensiver und stärken somit auch die Beziehung und Bindung und natürlich baut sich durch alles zusammen langsam mehr vertrauen auf.
Das bedeutet natürlich AUCH das sich langsam die Situation daheim entspannt. Er darf nicht mehr aufs Sofa und somit umgeht man auch die prikäre Situation, man isst VOR dem Hund und durch die bessere vertrauensbasis und das langsame ÜBEN des Futter wegnehmens merkt der Hund auch: "Die nehmen es mir nicht komplett weg, ich kriegs wieder oder ich HAB da was vonn wenn ichs hergebe und die wollen meins gar nicht", er verteidigt sein Futter also nicht mehr.
Das Leinengehen wurde trainiert und klappt wunderbar und der Hund darf auch nicht mehr VOR den Leuten raus und hat gelernt zu warten bis er kommen darf und rennt somit auch niemanden mehr um.
Die Probleme sind beseitigt, aber doch nicht weil der Hund ein Dominanzproblem hatte, sondern weil er gelernt hat und sich viele Dinge ind er Familie geändert haben, man geht anders miteinander um, Vertrauen und Bindung, keine Willkür und durchsicht für den Hund, Struktur und Halt sind entstanden und die kommunikation hat sich verbessert.
Äußerlich haben also die Leute das "Dominanzproblem" des Hundes in den Griff bekommen und so sagt man: Dominanzproblem war es und durch diese und jene Methoden kriegt man das in den Griff.
Das es im Eigentlichen Sinne gar nicht daran liegt/lag, wird gar nicht wirklich Klar.
Und außerdem FUNKTIONIERT es doch, also wieso sollte der Trainer etwas ändern?
Es funktioniert doch und wurde immer so gemacht! Wieso also Mühe reinstecken und es ändern? Wieso weiter lernen und weiterbilden?
Wenn es doch funktioniert?
Und darauf kommt es den "Kunden" doch auch an! Die interessiert es doch nicht WIESO und WARUM der Hund so reagiert, die wollen nur das er so tickt wie sie es wünschen und das zügig und mit Möglichst wenig Aufwand und Möglichst wenig geld ausgeben (ist ja eh alles so teuer geworden) und gut ist!
Und es HAT ja schließlich auch funktioniert...also muss man da ja auch nicht HINTER gucken.
Das wäre so mal ganz Grob einer der Gründe wieso sich diese Theorien und vorallem diese Methoden so gut halten!
Im übrigen hat es auch Jahrzente gedauert bis sich die menschlcihe Pädagogik langsam mal etwas weiter entwickelt hat, wenn ihr wüsstet was für haarsträubende Theorien und Konstrukte oder Welt bzw. Menschenbilder man früher so hatte
:irre:
Von daher...
Und meine Aussage: Erziehungsarbeit heißt IMMER auch Arbeit an sich selbst und auseinandersetzen mit SICH selbst! - ist klar oder? Ich seh das jedenfalls so 
Ich hoffe es wurde ein bissel deutlicher?
Grüße
Nina