Beiträge von SavoirVivre

    um mal auf die situation im eröffnungsbeitrag zurück zu kommen. diese empfinde ich persönlich als verantwortungslos. es ist eine sache seinen hund für einen kurzen einkauf draussen anzubinden, aber man sollte als hundehalter doch schon bemüht sein tempotechnisch "seinen arsch in wallung zu bekommen" um den hund nicht länger als notwendig draussen stehen zu haben.

    grundsätzlich finde ich es aber völlig ok wenn hundehalter für sich und ihren hund entscheiden diesen, bei entsprechender eignung, überall mit hinnehmen zu WOLLEN und mit allen alltagssituationen, wozu auch ein einkauf gehört, bekannt zu machen.

    ich nehme meinen kleinen auch gerne mit zum bäcker und binde ihn vor der tür an. ich habe ihn jederzeit im blickfeld, und anschliessend trägt er mir die zeitung oder brötchentüte zurück. allerdings würde ihn nirgends anbinden, wo der blick auf ihn für mehr als 30 sek. nicht vorhanden ist.

    bei meinem grossen ist das nochmal anders. ihn binde ich fast überall an, weil ich weiss dass er sich nicht mitnehmen lassen würde ohne aufmerksamkeit zu erregen. zwar lässt er sich von jeden anfassen, auch angebunden, aber mitgehen würde er nur unter gewaltanwendung. einen 70cm/40kg schäferhund bekommt man aber nicht ohne weiteres gegen seinen willen vom fleck bewegt. zudem ich nicht glaube, dass man sich bei seinem anblick unbedingt auf ein kräftemessen einlassen möchte. klar bleibt hier ein restrisiko, aber ich bin nicht bereit meine hunde in watte zu packen. das abwägen bleibt mir überlassen und da lasse ich mir auch ungerne mit dem erhobenen zeigefinger reinreden. zudem trage ich sorge dafür, dass er nie lange irgendwo angebunden, ausserhalb meines blickfeldes steht. da ist der zeitrahmen einer längeren supermarktschlange das maximum.

    im gegensatz zu euch bin ich ja geradezu laaaangweilig mit meinem "blessürchen". kann bestenfalls kaum erwähnenswerte kratzer und winzige blaue flecke vorweisen :ops:

    ich tobe oft mit blossen händen, armen & beinen mit meinen beiden rackern. dies mache ich bewusst um ihnen zu zeigen wie grob sie maximal sein dürfen, auch beim ausgelassenen toben. von unserem kleinen habe ich höchstens mal paar oberflächliche kratzer, vom grossen maximal kleine blaue flecken von seinen eckzähnen. die beiden wissen inzwischen genau, sobald sie zu grob werden, wird das spiel abrupt beendet. da ich zu anfang die schmerzgrenze seeeeehr niedrig angesetzt habe, sind sie auch beim toben ausgesprochen zärtlich mit mir :D

    weiterhin würde unser grosser nicht auf die idee kommen meine individualdistanz rabiat zu unterschreiten, es sei denn ich fordere ihn aktiv dazu auf. wenn er sich mir näher als 10cm nährt, tut er dies recht vorsichtig und langsam, weil er sonst "ärger" kriegt. wenn er aber sanft dabei ist, darf er natürlich jederzeit den engen körperkontakt zu mir suchen - heisst ja nicht dass ich darauf eingehe, da ich der :kg: bin.
    will damit nur verhindern, dass er mich irgendwann mal versehentlich enrsthaft verletzt. ich hab diverse hundefreunde, deren grossen hunde sie mal mit schwung umgeworfen haben - mit schmerzhaften resultaten.

    ich selbst bin nur 158 bei einem kampfgewicht von 47kg - unser grosser hat eine schulterhöhe von 71cm und wiegt 42kg. daher ist es ungemein wichtig, dass er vorsichtig im umgang mit mir ist.

    oh, ein thema das mir noch immer die tränen in die augen treibt :|

    unsere schäferhündin hat uns gute 13,5 gemeinsame jahre mit ihr geschenkt - und ist gerade erst im april von uns gegangen.

    sie war bis ins hohe alter verhältnismässig fit. ging noch mit 11 jahren grössere, langsame runden mit uns. der altersprozess jedoch ist uns mit 10jahren das erste mal bewusst aufgefallen.
    ihre beweglichkeit liess erst mit ca. 10jahren merklich nach. heisst, sie kam nicht mehr in bruchteilen von sekunden aus dem sitz/platz hochgeschossen, sondern erhob sich zunehmend langsamer.
    seit ihrem 10lebensjahr hat sie dann gleichmässig und langsam weiter an agilität abgebaut, wobei sie aber bis wenige wochen vor ihrem tod komplett eigenständig "mobil" war.

    die letzten wochen jedoch waren schrecklich - wir mussten ihr hochhelfen und in der letzten woche, wo wir so sehr um ihr leben gekämpft haben, hat sie sogar im liegen ihr geschäft verrichtet. sie gehen zu lassen war so unglaublich schmerzhaft, dass ich heute noch losheulen könnte bei der blossen erinnerung daran, aber für sie ein geschenk - der letzte liebesbeweis von uns an sie.

    rückblickend würde ich ihr leben in vier phasen aufteilen:

    1-3 lebensjahr war sie ein kaum auszulastender temperamentsbolzen und junger hund

    4-8 lebensjahr war war sie uns ein zuverlässiger gebrauchs- und familienhund. zwar nicht im sinne von arbeitseinsatz, aber im täglichen alltagseinsatz mit uns.

    9-10 lebensjahr haben wir das training, tempo und die bewegungseinheiten mit ihr nach und nach gedrosselt, um ihre gelenke zu schonen und möglichst lange was von ihr zu haben. in diesen beiden jahren wurde sie merklich ruhiger und gelassener. in dieser lebensphase hatte sie ihre erste schwere krankheit - eine eitrige gebärmutterentzündung, an der sie fast eingegangen wäre, aber letztendlich überstanden und sich rasend schnell erholt hat.

    11-12 lebensjahr war sie ein älterer hund der zunehmend ruhe einforderte und von sämtlichen aufgaben befreit werden wollte, was wir ihr auch zugestanden haben. ihr gehör wurde rapide schlechter, oder sie hörte nur noch das was sie hören wollte *g*. sie hatte in dieser lebensphase auch ihre erste und einzige OP gehabt. ein nach aussen gewachsenes geschwür am gesäuge. so schnell wie sie aus der narkose erwachte und wieder auf dem beinen stand, wollte uns der TA ihr alter nicht glauben. gott, was waren wir stolz auf sie *snief*.

    12 -13,5 lebensjahr war sie ein alter hund der meinte in seinem leben genug getan zu haben und jetzt keine pfote mehr auf kommando rühren zu müssen :D . sie lag viel rum, war aber bis zu ihrem tod aufmerksam und interessiert an neuigkeiten in ihrem revier/direkten umfeld.

    es gibt eine verhältnismässig grosse, eingezäunte waldfläche im ranzauer forst.

    gefiel mir auf dem ersten blick ganz gut, auf dem zweiten blick jedoch zu "waldig/bäumig" und zu wenig flächig. ich mag grosse überschaubare flächen lieber, wo die hundies sich gut aus dem weg gehen können wenn sie sich nicht riechen können.

    Zitat

    Hallo, ich hatte gelesen das ihr mal was von einer feldmark in geesthacht geschriegen habt,ich wohne seit 3 monaten in geesthacht und habe schon verzweifelt gesucht, wo ist denn das ich lande immer wieder im wald,
    hoffe ich bekomm ne antwort,
    wäre super lieb
    LG Tanja

    ansonsten kann ich dir in geesthacht auch wärmstens den stover strand (bei der rennbahn) empfehlen. am sonntag 14uhr treffen sich dort (u.a. ich) eine kleine gruppe hundehalter aus einem anderen hundeforum mit ihren sehr verträglichen hunden zum gemeinsamen gassi gehen.

    vielleicht hast du ja lust mitzukommen. ist diesmal ein kleiner welpe dabei, deswegen wäre es schön wenn dein hund welpenfreundlich ist.

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    Hi,
    wir haben 4 Hunde. Betty bekamen wir letzten Weihnachten, sie kommt aus Italien und ca. 3 Jahre alt. Laut dem Tierheim ist sie ein "reinrassiger itlalienischer Jagdhund". Ihr Jagdinstinkt war wahrlich sehr ausgeprägt. Innerhalb weniger Wochen wurde Betty zur einer absoluten gehorsamen Hundedame geworden. Der Jagdinstinkt ist wie weggeblasen - ohne Hundeschule, ohne Leckerli, ohne Laut werden oder andere Hilfsmittel. Ich habe ihr gezeigt, dass ein Spaziergang auf eine andere Weise interessant sein kann. Betty hab ich ständig beim Spazierengehen beobachet und sobald das Anzeichen fürs Jagen da war, wurde sie abgelenkt. Und sei es nur mit einem Tennisball, ein Stöcken oder anderweilig beschäftigen.

    sei froh dass du eine so weichen hund hast - hat längst nicht jeder.

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    Klar gibt es so triebstarke Hunde. Aber das sind doch wirklich extreme Ausnahmen!

    Ein Hund, der immer an der Leine läuft, der niemals seinem starken Jagdtrieb nachgehen darf, der ist nicht glücklich!

    Wenn man so einen Ausnahmehund hat, dann muss man ihm regelmäßig ermöglichen, auf sicher eingezäunten Flächen frei herumzulaufen.
    Alles andere ist Tierquälerei.

    Ich denke auch, dass viele Leute viel zu früh resignieren und aufgeben. Ich habe fast 5 Jahre mit meinem Hund gebraucht, bis ich ihn einigermaßen sicher frei laufen lassen konnte.


    ich kann unter menschlichen aspekt gesehen auch hundehalter verstehen, die nach 2-3 jahren intensiven trainings resignieren. würde ich auch, wenn ich meinem hund anderweitig beschäftigen und auslasten kann, und diese möglichkeit gibt es fast immer (z.b. eingezäunte hundefreilaufflächen).

    wie gesagt, ich halte es grundsätzlich für falsch von sich und seinem hund auf andere und deren hunde zu schliessen.

    schade dass hier einige wieder meinen von sich (und ihren hunden) auf andere schliessen zu müssen.

    ich denke schon dass es durchaus hunde gibt, die trotz konsequentesten trainings nie zuverlässig ohne leine laufen können. hab ich persönlich zwar noch nie erlebt, aber dennoch würde ich keinen hundehalter dafür be- oder verurteilen wenn er sagt dass es bei seinem hund so ist. im gegenteil, ich finde das sehr rücksichtsvoll. sie wissen dass ihre hunde bei entsprechender witterung nicht mehr zuverlässig abrufbar (womöglich trotz intensivsten trainings) sind und gehen aus rücksicht auf andere kein risiko ein. was soll daran falsch sein? meines erachtens nichts!

    die einzige konstallation die ich ablehne ist die der bequemlichkeit. mein hund hört nicht > ich bin zu faul zu trainieren > hund bleibt dauerhaft an der leine. dies würde ich aber keinem hundehalter unterstellen (schon gar nicht in einem forum), wenn ich es nicht genau wüsste.

    eine freundin von mir hat einen malloca-rüden (deutsch drahthaar mix), der sein halbes leben lang strassenhund gewesen ist - also lange zeit komplett selbstständig und eigenverantwortlich gelebt hat. sie hat ihn unter umständen zu sich genommen und lebt jetzt seit 3,5jahren mit ihm zusammen. die beiden sind heute noch 2x wöchentlich im hundeverein (davor 2 jahre hundeschule + parallel 0,5 jahr einzelunterricht bei hundetrainerin) und haben die selbständigkeit des hundes + jagttrieb nicht in den griff bekommen. der hund läuft grundsätzlich nur an leine & schleppleine, und ausschliesslich in eingezäunten hundefreilauffläche gänzlich leinenlos.

    wenn jetzt hier jemand aufschreit und sagt die personen die sich mit dem training beschäftigt haben waren nicht kompetent genug, dem kann ich in der tat nur anmassung vorwerfen.

    hallo,

    ich würde auch zu lösungsvorschlag nr. 3 tendieren.

    meine beiden jungs reiten nicht auf und werden auch nicht bestiegen, aber da ich ein grosser fan der hundebeobachtung bin, besuchen öfters mal hundewiesen auf denen sich viele hunde auf einem haufen tummeln.

    es gibt halt so paar exemplare, die dominanzgehabentechnisch gerne mal aufreiten - an dieser stelle würde ich als halter auch noch nicht eingreifen. entweder der aufreitende hund bekommt auf den deckel wenn er an ein dominanteres tier gerät (=selbst schuld), oder aber ihm wird das aufreiten gewährt bis er wieder ablässt. beides wäre normales hundeverhalten und ein eingreifen eher kontraproduktiv.

    wenn das aufreiten aber in richtung mobbing/unterdrückung kippt, würde ich als halter sehr strikt eingreifen. gerade wenn der andere hund ein eher ängstliches wesen hat, würde ich als halter meine schützende hand drüber halten.

    meine beiden jungs sind kastriert, dadurch sind sie sexuell wohl recht uninteressant für andere. der kleine ist zu flink um dominanztechnisch bestiegen zu werden und der grosse ist zu mächtig & imposant um "opfer" zu sein. ich warte ja noch auf das erste mal das er bestiegen wird - keine ahnung wie er dann reagieren würde. er ist sehr souverän und nachsichtig, lässt sich durchaus von anderen hunden anzicken, aber wirklich dominieren lässt er sich nur von noch souveräneren, selbstbewussteren hunden als er selbst es ist (zu 90% ohne rauferei - das ganze findet über mimik und gestik statt). ich nehme an er würde im falle des besteigen werdens deutlich und lange warnen, da er grundsätzlich viel über mimik und gestik macht, und wenn dies nicht wirkt, würde es ordentlich aber angemessen knallen.