Es hat eher mit Lernverhalten und Bestätigung zu tun, dass ein Hund, der einmal positives erfahren hat durch "Beute" heranschleppen, dies immer wieder versucht, als mit menschlich gesehenem "Besitzverhalten".
Ein Hund welcher sein Spielzeug heranschleppt wird in der Tat beim ersten Mal beachtet und vielleicht wird darauf eingegangen. Der Hund verknüpft: Spieli heranschleppen=positive Beachtung. Also wird er es beim nächsten Mal vielleicht noch einmal versuchen, schließlich hat es ihm ja was gebracht.
Was sich bewährt, wird wieder ausprobiert. Das hat nichts mit provozieren und Macht austesten zu tun, sondern einfach mit Versuch und Irrtum, dem Lernverhalten der Hunde.
Wenn der Mensch dann auf einmal denkt, weil er das mal irgendwo gehört hat, der Hund ist dominant, man darf darauf nicht eingehen und von nun an den Hund in seinen Bemühen positive Bestärkung zu erlangen ignoriert, so wird er es natürlich erstmal heftiger und unbeirrter versuchen die Aufmerksamkeit des Halters zu erlangen. Es hat ja bisher geklappt.
Allerdings ist er dann keineswegs frecher oder dreister, sondern es ist einfach normal, das ein bereits positiv bestärktes Verhalten (ob gewollt oder ungewollt) zunächst einmal verstärkt und heftiger auftritt, bevor es gänzlich verschwindet. Das ist der Löschungstrotz.
Manche Hunde können in der Tat nicht mit zu viel Zuwendung und Aufmerksamkeit umgehen. Diese Hunde haben einfach eine zu niedrige Reizschwelle was Frust angeht. Oder sie haben nie gelernt auch mal zurückstecken zu müssen und mit Frust umzugehen.
Wenn sie bisher immer positiv bestätigt wurden, kann es sein das sie eine plötzliche Ablehnung des Halters, so sehr aus der Bahn wirft, das sie diese (aus menschlicher Sicht) völlig banale Situation extrem frustet und sie mit aller Macht versuchen diese positive Bestärkung einzufordern.
Mitunter sogar mit Knurren o.ä. Verhaltensweisen, welche meistens als dominantes Verhalten missdeutet wird.
Dabei haben sie nur nie gelernt auch mal ein Nein zu akzeptieren, oder sie sind von Natur aus mit einer sehr niedrigen Frustrations und Reizschwelle ausgestattet und natürlich ist es sinnvoll solchen Hunden nicht immer nachzugeben und auf Aufforderungen einzugehen.
Aber das alles hat nichts mit Dominanzverhalten, Macht ausüben, rosarote Brille absetzen etc. zu tun.