Beiträge von Gaara

    Es hat eher mit Lernverhalten und Bestätigung zu tun, dass ein Hund, der einmal positives erfahren hat durch "Beute" heranschleppen, dies immer wieder versucht, als mit menschlich gesehenem "Besitzverhalten".


    Ein Hund welcher sein Spielzeug heranschleppt wird in der Tat beim ersten Mal beachtet und vielleicht wird darauf eingegangen. Der Hund verknüpft: Spieli heranschleppen=positive Beachtung. Also wird er es beim nächsten Mal vielleicht noch einmal versuchen, schließlich hat es ihm ja was gebracht.
    Was sich bewährt, wird wieder ausprobiert. Das hat nichts mit provozieren und Macht austesten zu tun, sondern einfach mit Versuch und Irrtum, dem Lernverhalten der Hunde.
    Wenn der Mensch dann auf einmal denkt, weil er das mal irgendwo gehört hat, der Hund ist dominant, man darf darauf nicht eingehen und von nun an den Hund in seinen Bemühen positive Bestärkung zu erlangen ignoriert, so wird er es natürlich erstmal heftiger und unbeirrter versuchen die Aufmerksamkeit des Halters zu erlangen. Es hat ja bisher geklappt.
    Allerdings ist er dann keineswegs frecher oder dreister, sondern es ist einfach normal, das ein bereits positiv bestärktes Verhalten (ob gewollt oder ungewollt) zunächst einmal verstärkt und heftiger auftritt, bevor es gänzlich verschwindet. Das ist der Löschungstrotz.


    Manche Hunde können in der Tat nicht mit zu viel Zuwendung und Aufmerksamkeit umgehen. Diese Hunde haben einfach eine zu niedrige Reizschwelle was Frust angeht. Oder sie haben nie gelernt auch mal zurückstecken zu müssen und mit Frust umzugehen.
    Wenn sie bisher immer positiv bestätigt wurden, kann es sein das sie eine plötzliche Ablehnung des Halters, so sehr aus der Bahn wirft, das sie diese (aus menschlicher Sicht) völlig banale Situation extrem frustet und sie mit aller Macht versuchen diese positive Bestärkung einzufordern.
    Mitunter sogar mit Knurren o.ä. Verhaltensweisen, welche meistens als dominantes Verhalten missdeutet wird.
    Dabei haben sie nur nie gelernt auch mal ein Nein zu akzeptieren, oder sie sind von Natur aus mit einer sehr niedrigen Frustrations und Reizschwelle ausgestattet und natürlich ist es sinnvoll solchen Hunden nicht immer nachzugeben und auf Aufforderungen einzugehen.


    Aber das alles hat nichts mit Dominanzverhalten, Macht ausüben, rosarote Brille absetzen etc. zu tun.

    Sop dann will ich auch nochmal zu furchtbar später Stunde. Hoffe kriege das noch einigermaßen auf die Reihe.


    Ich vertrete die Ansicht das Hunde, wie alle hochentwickelten Säugetiere, durchaus nur aus purer Lebensfreude spielen. Warum sollte zu so etwas nur der Mensch in der Lage sein? Wenn sich die Evolution durch etwas beweist, dann durch Kontinuität. Etwas das funktioniert setzt sich durch und zieht sich in der gesamten Entwicklungsgeschichte durch alle Klassen von Lebewesen.
    So ist das auch mit den Gefühlen. Gerade Lebensfreude ist ein sehr wichtiges Gefühl. Was treibt einen Organismus an am Leben zu bleiben?
    Behavoristisch gesehen könnte man jetzt sagen " Es ist nur der Trieb, der einen Triebgerichteten und somit nicht selbsständig handelnden Organismus antreibt am Leben zu bleiben"
    Aber damit könnten wir Hunde gleich zu Zombies degradieren.


    Sind es nicht eher die positiven Gefühle und Empfindungen, die durch Kleinigkeiten im alltäglichen Leben ausgelöst werden, welche jeden höheren Organismus antreiben am Leben zu bleiben und sich fortzupflanzen?
    Ich glaube Freude spürt der Hund bei jeder Tätigkeit die er gerne macht.
    Wenn er seine angezüchteten Fähigkeiten auslebt (Apportieren, Vorstehen, Hüten etc.) und dadurch Glückshormone ausgeschüttet werden, oder wenn er einfach aus Lebensfreude und Zufriedenheit spielt.


    Die Neurochemischen Grundlagen im Gehirn sind bei Mensch und Hund unglaublich ähnlich. dazu muss man sich nur mal moderne Bücher mit aktuellen Forschungsergebnissen durchlesen (z.B. Das Gefühlsleben der Tiere von Marc Bekoff)


    Allerdings stimme ich zu, das nicht alles was nach Spiel bzw. Spielverhalten aussieht, auch eben dieses ist.
    Bei Chad ist es so, das ich bei ihm eher von Stresssymptomen sprechen würde, als von Spielverhalten. Er rennt rum, verhält sich albern, düst durch die Gegend.
    Aber das alles geschieht bei ihm, im Zusammentreffen mit anderen Hunden, vor allem aus Unsicherheit. Gerade dieses vorgetäuschte welpische Benehmen ist eher ein Beschwichtungsverhalten. Und eine angedeutete Spielaufforderung mit darauffolgenden Ausweichen setzt er vor allem ein, um dem anderen Hund aus dem Weg zu gehen bzw. den Stress, der durch eine Begegnung mit einem fremden Hund entsteht abzubauen.
    Er spielt nur sehr selten richtig ausgelassen mit anderen Hunden und noch seltener mit gänzlich Fremden.
    Allerdings hab ich auch schon beobachten können, wenn die Chemie stimmt, hat er sich seinem Spielpartner völlig ohne Hintergedanken hingegeben nur aus purer Freude. Das Spiel blieb dann friedlich und entspannt, trotz einiger Situationen in denen ich bei einem anderen Hund schon eingegriffen hätte, weil es sonst eskaliert wäre.


    Man muss schon ganz genau hinsehen. Aber Tieren ein Gefühl wie Lebensfreude abzusprechen finde ich typisch menschlich überheblich.


    Übrigens hat auch das verteufelte Vermenschlichen einen evolutionären Sinn. Als wir noch zu den Jägern und Sammlern gehörten gab es noch keine schlauen Bücher und keine Forscher. Die Menschen mussten um zu überleben, die Tiere in ihrer Umwelt sehr genau beobachten. Und einige Verhaltensweisen interpretierten sie eben mit den Gefühlen ihrer eigenen Stimmungen und Erfahrungen. Die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen und ein Gefühl zu teilen oder eben auf den anderen zu übertragen, half dabei die Gewohnheiten der Wildtiere zu verstehen und zu durchschauen.
    Vermenschlichen ist natürlich, es hilft uns dabei eine völlig fremde Spezies zu verstehen. In Maßen als gesundes Bauchgefühl ist es denke ich, weniger schädlich als viele glauben.


    Und das:


    Zitat


    Die Hunde haben so einen Weg gefunden miteinder auszukommen, ansonsten würden Sie übereinander her fallen, bis nur einer übrig bleibt wenn Ihm die Flucht nicht mehr gelingt.


    trifft wohl eher auf das Tier Mensch zu, dessen Gesellschaft ohne Regeln und feste Institutionen zusammenbrechen würde in eine pure Anarchie wo das Recht des Stärkeren gilt.
    Der Mensch ist das gefährlichste Raubtier von allen, welches sich durch selbstauferlegte Strukturen und Gesetze zügeln muss, weil wir uns sonst alle hilflos ausgeliefert wären. Wer sonst definiert sich durch Krieg und verfällt im Ausnahmezustand rasend schnell seinen ursprünglichen Instinkten? Ist nix anderes...

    Hmm sehe da kein runterziehen. Man soll doch laut Massa seine Meinung äußern und ich würde nunmal nicht so viele fremde Hunde um Beute streiten lassen. :ka:


    Und das der Post schon mal genauso irgendwo stand, er ihn einfach nochmal abtippt aber drunter stehen lässt, das er eben geschrieben wurde, dabei fühl ich mich halt ein bisschen veräppelt. :???:

    Hast du das nicht schon mal in einem anderen Forum vor längerer Zeit gepostet? Ich mein nur weil du schreibst das du es gerade eben niedergeschrieben hättest. Das stimmt aber nicht.
    Du hättest es ja wenigsten ein bisschen abwandeln können :breit:


    Ansonsten hätte ich vielleicht nicht eine zusammengewürfelte Hundemeute um ein einziges Spielzeug rangeln lassen. Aber es ist ja gut ausgegangen...

    Ich setz auch mal mein Lesezeichen. =)


    Impulskontrollübungen sind nicht nur gut um den Jagdtrieb des Hundes in gemeinschaftliche Bahnen zu lenken, sondern auch damit er lernt mit Frust umzugehen. Nämlich der Frust, das er dem Beuteobjekt nicht direkt hinterherdarf, sondern erst abwarten muss.
    Ein gewisses Maß an Frust zu kennen, zu ertragen und damit umgehen zu können ist in allen Alltagssituationen mit Hund hilfreich.

    Die Sattel bei den K9 oder auch bei den Dox-Geschirren, stören die beim Rennen oder Toben?
    Ich brauch nämlich ein schönes Geschirr für Agility, nur es soll eben nicht stören bei den Bewegungen,aber trotzdem irgendwas zum halten haben. Also wo ich den Hund mal kurz dranfesthalten kann.
    So einen Griff haben ja die meisten Sattelgeschirre, nur hört sich das so an als würden die z.T. die Bewegungsfreiheit einschränken. Das wäre nicht gut.