Also grundsätzlich sagt man ja, wenn es keinen Verdacht gibt, dann sollte man röntgen wenn der Hund ausgewachsen ist. Sprich so mit 15/18 Monaten.
Hat man einen Verdacht, kann man auch wesentlich früher röntgen (es gibt auch das sogenannte Frühröntgen, da wird schon mit wenigen Wochen der Hund geröngt - hier kenne ich mich allerdings nicht aus).
Ich habe meinen großen Bub mit 8 Monaten einfach mal so mitröntgen lassen, weil er wegen einer Zahn-OP eh in Narkose lag (die Narkose ist insofern eig. wichtig, da der Hund nur in diesem Zusatnd schmerzfrei "stressgeröngt" werden kann. Leichte HD wird mit einer normalen Rö-Aufnahme sonst schnell übersehen, eine schwere HD erkennt man auch so, sprich das ginge bei einem sehr ruhigen Hund wohl auch ohne Vollnarkose). Ellebogen soweit ok.
Zurück zum Thema: Gordon zeigte weder einen unreinen Gang (tut er bis auf wenige Ausnahmen immer noch nicht) noch hatte er Beschwerden beim Treppensteigen, springen, aufstehen etc.
Das Ergebniss riss mich vom Hocker: schwere HD.
Innerlich sah ich meinen Jungund schon auf dem OP-Tisch...
Nach einem Gespräch mit einem Facharzt jedoch wurde diese Fantasie wieder verworfen. Muskelaufbau, das sei das wichtigste, sagte der Arzt. Auf keinen Fall nur an der Leine laufen lassen, sondern ihn bewegen lassen wie er mag klar, keien Run/Stop-Spiele). Die Muskeln untestützen die Hüfte, sie können sogar (laienhaft ausgedrückt) Teile der Funktion ersetzen (siehe Fermurkopfresektion). Und aufs Gewicht achten (ich muss sagen, mit ca. 26 Kilo (+/-) ist er unter den Labbis ein schlanker Vertreter - aber nicht dürr).
Gordon wird im Juni 3 Jahre alt und zeigt wie gesagt auch bisher keine Probleme.
Connor lahmte zB. mit 4.5 Monaten. Knochenentzündung, war die Diagnose. Nach 2 Wochen lahmte er immernoch...Röntgenbilder der Ellenbogen wurden angefertigt. Man sah nichts weltbewegendes. Auch ein Spezialist nicht.
Ich habe ein CT anfertigen lassen - auch hier sah man nichts. Erst während einer von mir gewünschten Arthroskopie (er ist ein Vollbruder zu Gordon und ich wusste seit kurzem, dass auch ED schon bei Wurfgeschwistern vorkam) kam zum Vorschein, dass er FCP hat mit beginnender Arthrose (nur anhand der RöBilder hätte man es in diesem Stadium nicht erkennen können, mit 15/18 Monaten - wobei ich ihn niemals so lange mit Schmerzen hätte laufen lassen können da hätte man dann massive Arthrosen erkennen können).
Ich bin daher der Meinung (für mich, jeder kann es halten wie man will): muss der Hund eh aus irgendnem Grund in Narkose: auch früher röntgen, zur Not wenn man unsicher ist, kann man dann im ausgewachsenen Zustand ja nochmal nachröntgen und schauen, ob sich doch noch was entwickelt hat.
Ansonsten wenn er ausgewachsen ist.
Gerade bei HD ist es so, dass man gewisse OP-Techniken nur anwenden kann, wenn noch keine Arthrosen bestehen.
Ich denke eine "richtige" Antwort wird dir niemand geben können. Jeder muss das für sich entscheiden, ob er seinen jungen Hund "mal eben" einer Narkose aussetzt um sicher zu sein, das bis dato noch nichts am anbrennen ist.
Die Kosten sind übrigens unterschiedlich. Je nach Narkosemittel und Anzahl der Bilder kann das variieren. So zwischen 150 und 250 € ist wohl der "Standart". Wichtig ist, dass du es bei einem Arzt machen lässt, der es auch kann. Die Lagerung des Hundes muss stimmen, sonst kann man schnell was übersehen (und das ist ja nicht Sinn der Sache).