Ich hatte gerade gehört, wie schlimm es für einen Hund ist, wenn seine Prägephase den Bach runtergegangen ist bzw. total fehlt.
Dein Hund kommt von der Strasse, da waren Beute ergattern und verteidigen sein Überlebenstraining.
Klar das er sich so verhält. Über diesen Klaps will ich gar nicht diskutieren, klar war es nicht so toll, aber das weisst Du ja selber.
Schlagen ist etwas anderes.
Das Vertrauen zu Deinem Hund kannst Du aufbauen, indem Du Dich für ihn interessant machst. Nicht nur Spaziergänge, sondern einen Teamsport mit ihm machst, oder, bei Spaziergängen mal Leckerlies verstecken.
Über Bäume balancieren, Spass haben.
Mach einen Käsebaum, stecke ein paar Käsestücke an ein Gebüsch ohne das er es unbedingt mitbekommt.
gehe selber hin und mache ein Geräusch wie Uiii, was ist das denn.
Lass ihn suchen und finden.
Ein Stück hängt zu hoch, Frauchen hilft und biegt den Ast runter.
Klingt vielleicht alles albern, ist es aber nicht.
Hab Spass mit Deinem Hund.
ich hatte auch das Vergnügen, als Ersthundehalter einen schwierigen vorbelasteten Hund zu bekommen.
Da war Aufbauarbeit wichtig, Vertrauen finden und Bindungsaufbau.
da haben wir auf Feinheiten nicht geachtet.
Charly gibt auch nicht alles raus was er gefunden hat. Muss ich mit leben. bei diesem Hund ist Management angesagt.
Fremde ins Haus lassen können ? Jedenfalls nicht ohne ihn und die Fremden nicht im Auge zu behalten. Und ich muss ihn vorerst ins Wohnzimmer schicken, er geht dann hinein, dankbar der Kontrolle entlassen. Dann lasse ich den Besuch ankommen und hinsetzen, dann darf er Hallo sagen. Die Leute beachten ihn nicht auf meine bitte, und werfen erst nach einiger Zeit mal ein Leckerchen.
Bei Leuten die er kennt, ist es dann schon wesentlich entspannter
Trotzdem ist er ansonsten ein ruhiger freundlicher Hund geworden.
Allerdings brauche ich diese Regeln nicht, als erster durch die Tür, da darfst du schlafen u.s.w.
Er bekommt so viele Freiheiten wie ich ihm erlauben kann.
Ist er auf dem Sofa, setze ich mich auch gerne mal woanders hin.
Will ich aber jetzt auf das Sofa und er geht nicht, Hallo, dann wäre dieser Luxus erstmal Geschichte.
Aber das tut er nicht, das hat er gar nicht nötig
Sage ich ihm, geh mal zur Seite, dann macht er das auch.
Klar gibt es hier Regeln, aber nicht die Ich Boss- Du gar nichts Geschichten.
Und das macht die gute Bindung aus. Keiner muss etwas mit Gewalt durchsetzen.
Und alle die immer behaupten, ein Hund würde bei ihm so etwas nie wagen, na Hallo, die sind so einem Hund noch nicht begegnet.
Ein Hund mit Vorgeschichte kann man nicht immer komplett heilen, und das schon gar nicht mit normalen Erziehungsmethoden für gesunde Hunde
Man braucht da schon ein bischen mehr Feingefühl, auch mal umlenken ,viel Geduld und vor allem nicht dieses mit dem Kopf durch die Wand.
Und bitte lasst alle dieses Hunde gehen auch nicht miteinander sanft um.
Wir sind keine Hunde, und das wissen die ganz genau.
Das Wissen, das Hund einem vertraut, das kommt nicht so schnell.
Charly knurrt nicht mehr jeden an der nur nach der Uhrzeit fragt.
Er vertraut darauf, das ich alles im Griff habe.
Beim TA, Charly auf den Rücken legen !!! :erschreckt: und ein halbstündiges Ultraschall machen lassen.
Peter hält seinen Kopf und ich stehe daneben und zwinkere ihm beruhigend zu. Die ganze Zeit hat er mich im Auge und weiss, er kann uns vertrauen.
Oder als ich über einen blöden Hang musste und er sich nicht traute.
Er ist mir so gut wie in den Arm gesprungen, das ist Vetrauen.
Aber das kommt mit den Jahren
Mein Traumhund wäre auch, Leute im Haus ohne einen skeptischen Hund, ihm alles was er findet aus dem Maul nehmen.Ihn mal bei meinem Sohn parken um mal 3 Tage wegzufahren ( geht nicht er wurde ausgesetzt )
Aber dann sage ich mir wieder, was solls, ich habe meinen Traumhund. Er hat mir um Vielfaches zurückgegeben was ich an Nerven und Arbeit investiert habe.
Und dann vergisst man schnell mal, was man alles geschafft hat, wie toll er doch ansonsten ist und das alles andere doch nur Kleinigkeiten sind