Meiner Meinung nach, SOLLTE es keine allgemein gültige Abstufungen und Einschätzungen geben. Allerdings legt da jeder (naja, sagen wir mal viele) seine Messlatte auf eine andere Höhe und erwartet dann von der Allgemeinheit dies so zu akzeptieren.
Aber jeder Hund hat sein individuelles Lerntempo. Jeder Hundehalter hat sein individuelles Lerntempo. Daraus ergibt sich dann das für das Hund-Mensch-Gespann richtige Lerntempo.
Und dann spielen neben den individuellen Fähigkeiten ja auch noch äußere Einflüsse eine Rolle. Ein Hund, der ein behütetes Welpendasein beim Züchter geführt hat und dort gut sozialisiert wurde und nun zu gut ausgewählten Besitzern kommt ist was Grundgehorsam angeht anders zu beurteilen, als der Hund der den größten Teil seines Lebens in einer Tötungsstation verbracht hat. - Mal ein sehr krasses Beispiel.
Ein weniger krasses Beispiel:
Ich habe Roxy nun einen Monat. Sie ist etwa 7-8 Monate alt. Sie kommt aus dem Tierschutz. Anhand des Alters kann ich nicht sagen: Dieser Hund sollte jetzt Grundgehorsam zeigen. Woher sollte es denn kommen? Von den vier Wochen, die sie hier ist? Nun, in den vier Wochen hat sie Sitz und Platz gelernt, sie hat Autofahren gelernt obwohl sie vorher nichtmal in die Nähe des offenen Autos gegangen ist, sie hat ihre Angst vor anderen Hunden verloren, sie kommt relativ gut im Freilauf, sie kennt das Clickern und weiß, as es bedeutet. Das ist doch schon sehr viel, für vier Wochen. Und trotzdem würde ich nicht von Grundgehorsam sprechen, denn vieles überhört sie auch gerne noch oder es funktioniert nur mit eindeutiger Leckerchen-Bestechung. Ein Hund der im gleichen Alter schon vier oder fünf Monate bei seinen Besitzern lebt KANN schon viel mehr können. MUSS aber nicht.
Man kann sowas einfach nicht allgemeingültig formulieren. Es hängt immer von den äußeren Umständen ab, von den persönlichen Fähigkeiten und der Motivation des Besitzers und auch von dem Wesen und den Erfahrungen des Hundes.