Beiträge von Tanzbaerin

    Als ich die Story gelesen habe, dachte ich: Die schreiben meine Erlebnisse auf....

    Wir haben Leika zwar aus äusserst zweifelhaften privaten Verhältnissen, die Probleme sind aber sehr sehr ähnlich.

    Leika kam recht spontan zu uns - wir haben sie angeschaut, uns in sie verliebt (und sie sich wohl auch in uns) - und dann haben wir sie am gleichen Tag "auf Probe" mitgenommen.

    Wir hatten null Hundeerfahrung, allerdings auch keinerlei Angst. Leika zeigte sich in den ersten Tagen von ihrer besten Seite. Sie war lieb, ruhig, neugierig, verspielt.... Ok, es kam wie es kommen musste: Wir haben sie endgültig übernommen.

    Nach und nach kamen dann die Probleme.

    Als wir den Impfpass bekamen, stellten wir fest, dass sie gerade mal im ersten Jahr Impfungen bekommen hatte (sie war vier).
    Sie war nicht wirklich leinenführig, weil sie Spaziergänge gar nicht kannte.
    Sie ging alles an, was sich bewegte - Menschen, Hunde, Mülleimer, Bäume - alles war gefährlich und musste heftigste verbellt werden.

    Wir haben dann recht schnell begonnen, mit einer Trainerin zu arbeiten. Leider kam mein Mann mit der Art der Frau überhaupt nicht klar. Grundaussage war: Vermittelt der Hündin Sicherheit, strahlt Souveränität aus. Klar, aber wie?????

    Nun, wir hatten Leika die ersten drei Monate fast nur an der Leine, weil wir nicht wussten, ob sie wirklich zu uns gehört und zurück kommt. Über Schleppleinentraining hat uns niemand etwas gesagt.

    Zuhause war Leika das Engelchen, draussen war sie ein anderer Hund.

    Während der ersten drei Monate wurden dann alle Impfungen erledigt, wir arbeiteten am Grundgehorsam, stellten das Futter, liessen sie kastrieren, gewöhnten uns an das Leben mit Hund.

    Irgendwann bin ich dann auf dieses Forum gestossen und habe einige Leute hier aus der Gegend kennengelernt (die Rhein-Main-Foris). Schon beim ersten Treffen liessen wir Leika von der Leine, sie verstand sich auf Anhieb mit Mensch und Tier - war ein ganz anderer Hund. Am Ende dieses ersten Treffens zeigte sie allerdings die bekannten Verhaltensweisen: Anbellen von Mensch und Tier - übrigens schwanzwedelnd. Inzwischen weiss ich das als reines Zeichen der Erregung zu deuten. Mit Freundlichkeit hat Schwanzwedeln nämlich nichts zu tun.

    Über die Foris haben wir auch eine andere Trainerin kennengelernt, mit der wir immer noch sporadisch arbeiten und die uns sehr sehr viele Tipps gegeben hat, wie wir mit Leika umgehen sollen. Wir haben viel gelesen und gelernt, auf Leikas Körpersprache zu achten.

    Inzwischen ist sie seit zwei Jahren bei uns und noch lange kein einfacher Hund. Sie bellt immer noch den einen oder anderen an, mag nicht jeden Hund und nicht jeden Menschen. Ins Geschäft kann ich sie nicht mitnehmen, weil sie sehr stressanfällig ist, aber sie bleibt problemlos zuhause alleine. Wir haben mehr Sicherheit im Umgang mit ihr gelernt, weil wir ihr Verhalten proaktiv lesen können. Ich ahne schon, wenn es einen "trifft" und habe meistens Zeit genug, sie aus der "Gefahrenzone" zu nehmen und abzulenken. Auf jeden Fall habe ich Zeit genug, sie anzuleinen, so dass niemand zu Schaden kommen kann.

    Es ist ein langer Weg, und wir wissen, dass er noch lange nicht zu Ende ist. Mit Leikas Stressanfälligkeit werden wir wohl immer leben müssen.

    Ich wollte diese Geschichte nur erzählen, um euch Mut zu machen. Ich konnte am Anfang auch nicht glauben, dass meine Anspannung/Unsicherheit sich so gravierend auf den Hund auswirkt und musste mich in der Praxis eines Besseren belehren lassen.

    Und bitte - behandelt eure Kleine nicht als "armes Tierheimhundchen" - das ist sie nämlich nicht. Sie hat nun euch als neue Familie und muss bei euch eingewöhnen. Klar, ihr müsst euch auch an das Leben mit Hund gewöhnen, aber in erster Linie muss der Hund sich bei euch einfügen. Und das dauert einfach seine Zeit. Lasst sie ihr.... lest ein paar der empfohlenen Bücher und sucht euch einen guten Trainer, der euch und dem Hund sympathisch ist.

    Liebe Grüsse
    Gudrun

    Ich muss jetzt hier mal was loslassen.....

    Gerade in der letzten Zeit fällt mir auf, dass "bemerkenswerte Sätze" (bzw. Gegebenheiten), die hier gepostet wurden, von anderen Usern in oberlehrerhafter Art kritisiert werden.

    Lasst doch bitte den Thread als das stehen, als was er gemeint war: Eine Sammlung von Begebenheiten/Bemerkungen, die der Poster lustig oder bemerkenswert findet. Eine Anekdotensammlung - nichts mehr und nicht weniger.

    Wenn jemand etwas hier einstellt, ist er nicht darauf aus, irgendwelche Kommentare dazu zu erhalten oder sogar - wahrscheinlich gut gemeinte - Erziehungstipps. Dazu gibt es die "ernsten" Rubriken.

    Ich fände es schön, wenn wir hier wieder zur reinen Anekdotensammlung zurück fänden.

    Liebe Grüsse
    Gudrun

    Wir kommen auch zum Gundhof, werden aber bei den zu erwartenden Temperaturen wohl nicht mit in den Biergarten gehen (es sei denn, es wäre wider Erwarten leer und wir könnten ganz am Rand sitzen....)

    Ich hoffe, den beiden Kranken geht es bald wieder gut. Leika hatte den flotten Otto im April - ging auch nur mit Spritzen und Antibiotika weg. Sie hat dann das leckere Schonfutter (matschiger Reis mit Möhren und zunehmenden Mengen von Hühnchenfleisch) genossen. Als es das erste Mal wieder Trockenfutter gab, hat sie sich "angewidert" abgewandt.

    Ich bin schon ganz gespannt auf den Kleinen.....

    Und eine Kundin von mir holt heute ihr schwarzes Schäfi-Mädchen.... 10 Wochen alt. Auch da bin ich schon ganz hibbelig....

    Gruss
    Gudrun

    Ich bin absolut kein Beagle-Experte, aber bei uns in der Nachbarschaft gibt es leider das Musterbeispiel an falsch beschäftigem Beagle. Er wurde als Welpe angeschafft, man ging nur spazieren und spielen. Nun ist das Hundchen ein knappes Jahr alt, darf nicht mehr von der Leine, weil es jagt (es wurde kein Abruf trainiert) und entwickelt sich zum üblen Pöbler.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass diese negative Entwicklung nur daran liegt, dass man sich überhaupt keine Gedanken darüber gemacht hat, wie man einen Jagdhund beschäftigen kann und nur an den süssen Welpen für die (noch nicht schulpflichtigen) Kinder gedacht hat.

    Schade - Anton ist so ein hübscher Beagle....

    Gruss
    Gudrun

    Wenn bei euch das Wetter so war wie bei uns, kann es sein, dass Dein Hund einfach nur schlapp war - Leika hat bei dieser schwülen Witterung auch nicht viel Lust auf Aktivitäten und trottet von einem Platz zum anderen, in der Hoffnung, dass es dort kühler ist.

    Wenn dein Hund normal frisst und trinkt und seine Geschäfte verrichtet, würde ich mir nicht zu viele Sorgen machen.

    Gruss
    Gudrun