Ich kann Nightstalcer da nur beipflichten. Und leider sind es nun mal die Negativbeispiele die auffallen. Wobei ich sagen muss, dass ich mich immer wieder auch freuen kann, wenn ich "normale" Kinder sehe, die z. B. auch mal bitte und danke sagen können, die fragen, ob sie an einer engen Stelle vorbei dürfen und sich nicht einfach vorbeidrängeln und dabei womöglich noch ihr Eis an der Kleidung des "Hindernisses" hinterlassen. Normale Kinder, denen es Spass macht, zu spielen und die dafür keine Playstation, Wii oder sonstige Dinge brauchen sieht man leider nicht mehr so oft.
Wenn ich ADS oder ADHS höre, stellen sich mir die Nackenhaare. Diese Diagnose hat doch scheinbar heute jedes zweite Kind. Da machen es sich die Eltern und Ärzte sehr leicht. Klar gibt es Störungen, aber nicht jedes Kind, das den Klassenclown macht ist gleich hochbegabt oder hat ADHS.... Das sind für mich oft Auswirkungen der Reizüberflutung. Kinder kennen oft keine Ruhephasen mehr. Sie müssen immer beschäftigt, bespasst werden. Und wenn es dann heisst, sie sollen mal ruhig sitzen bleiben oder sich alleine beschäftigen, können sie das nicht - weil sie es nie gelernt haben.
Die "fehlende Intelligenz in den Einzelhandelsklassen" ist leider kein Einzel(handels)fall. Die Schüler, die heute die Schulen verlassen, haben zwar die Möglichkeit gehabt, sich ein gewisses Wissen anzueignen, diese Möglichkeit aber oft nicht genutzt. Und das laste ich definitiv nicht den Lehrern an. Es mag welche geben, die resigniert haben und einfach ihren Stiefel durchziehen, aber so sind nicht alle. Und die Chance, dass eine Klasse nur solche resignierten LehrerInnen hatte ist doch wohl eher gering.
Klar, die Situation mit den verhaltensgestörten Kindern aus dem 14. Stock Plattenbau, die durch ihren Galgo-Mix aus dem Tierschutz schon ganz verändert sind ist überzeichnet. Aber ich glaube auch kaum, dass diese Familie sich den Hund für die Kinder als "naturnahes Erziehungsmittel" angeschafft hat.
Zurück zum Startthema: Tiere und Kinder sind ein unerschöpfliches Thema. Und es ist erwiesen, dass manches verhaltensgestörte Kind mithilfe von Tieren "normaler" wird. Aber es ist natürlich kein Allheilmittel.
Ich fände es schön, wenn die "heutigen Kinder" einen respektvollen, freundlichen Umgang mit Tieren lernen würden. Leider ist aber das Gegenteil oft der Fall und ich beobachte in vielen Fällen, dass die Angst und/oder die Abscheu vor Tieren von Erziehungsberechtigten gefördert wird. Schade - denn das macht das Leben für uns Hundehalter nicht einfacher.
Ein Hund (oder anderes Haustier) ist sicher kein Allheilmittel. Aber Kontakt mit Tieren und der Natur kann keinem Menschen schaden, sondern nur Nutzen bringen.
Gruss
Gudrun