Ommmmmmmm
Wappnet euch mit viel Geduld, schraubt eure Frustrationsschwelle ganz ganz hoch.
Ihr habt da einen Jungspund, der anscheinend noch kein Benehmen gelernt hat. Das muss er nun nachholen, und das geht nun mal nicht von heute auf morgen.
Besprecht mit dem Trainer bzw. der Hundeschule, welche Baustellen die wichtigsten sind und macht einen Plan, wie ihr nach und nach "Grund in die Sache" kriegt. Am besten macht ihr für euch vor dem Gespräch mal eine Prioritätenliste. Was ist für euch das grösste Problem? Habt ihr schon beobachtet, wie euer neuer Hausgenosse lernt? Mag er Leckerli, tut er für Futter alles, wird er eher durch Spielzeug motiviert? Wann (in welchen Situationen) zeigt er welches Verhalten? Der Trainer sollte ihn unbedingt in seinem eigenen Umfeld sehen, nicht nur auf dem Trainingsplatz.
Und dann hilft nur Konsequenz, Konsequenz, nochmal Konsequenz. Euer neuer Hausgenosse muss lernen, dass er sich nicht alles herausnehmen darf, sondern dass ihr das Sagen habt. Ihr seid die Besitzer des Futters, des Spielzeugs, des Sofas, des Gartens - und ihr bestimmt, wann er was haben darf.
Die Körpersprache des Hundes muss man nach und nach lesen lernen - Knurren und Grummeln kann unterschiedliche Bedeutungen haben, Bellen gibt es in den verschiedensten Tonlagen.... Körperhaltungen sagen auch sehr viel aus - aber es dauert halt, bis man das alles einigermassen versteht.
Versucht auch, möglichst immer ruhig zu bleiben, mittels aufrechter Körperhaltung und entschlossener Bewegungen Souveränität zu vermitteln. Wenn ihr selbst hektisch, angespannt, nervös seid, überträgt sich das auf den Hund - ich spreche da aus eigener Erfahrung......
Ich habe selbst einen Gebrauchthund mit 4 Jahren übernommen. Leika kannte auch nichts und ist nun seit über 4 Jahren bei uns. Wir arbeiten aber immer noch an verschiedenen Baustellen. Ich denke, da habt ihr mit eurem Jungspund doch noch bessere Voraussetzungen, ihn zum angenehmen Hausgenossen zu machen.
Gruss
Gudrun