Bei 17 Tieren wiesen die Forscher den Parasit nach. Dies entspricht einer Befallsrate von 30,9 Prozent
Demgegenüber war die Befallsrate im Märkischen Kreis mit 41 Prozent auffällig hoch. Bei 7 von 17 untersuchten Füchsen wurde Bandwurmbefall nachgewiesen. Im Jahr 2004/2005 lag die Quote im Märkischen Kreis bei 34,3 Prozent, im Jahr 2001 bei 24 Prozent und im Jahr 2000 bei 19,5 Prozent der untersuchten Tiere. Auch wenn die Zahlen auf Grund der geringen Zahl von untersuchten Füchsen statistisch nicht aussagekräftig sind, ist für die Veterinäre des Märkischen Kreises die Tendenz zur weitern Verbreitung des Fuchsbandwurms in den heimischen Wäldern deutlich erkennbar.
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der nicht nur den Fuchs befällt. Neben Kleinnagern, die immer in die Infektionskette einbezogen sind, können auch Katzen und Hunde betroffen sein.
Der geschlechtsreife, nur wenige Millimeter lange Bandwurm lebt im Dünndarm seines Wirtes. Wie alle Bandwürmer braucht er einen Zwischenwirt, in dem sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne vollzieht. Der Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms spielt sich hauptsächlich in einem Kreislauf unter Wildtieren ab. Der Fuchs als Endwirt beherbergt den geschlechtsreifen Wurm und scheidet mit seinem Kot Bandwurmeier aus. Mäuse und Bisamratten nehmen die Eier mit ihrer Pflanzennahrung auf und werden dadurch zu infizierten Zwischenwirten. In den inneren Organen dieser Zwischenwirte vollzieht sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne. Die Kleinnager wiederum werden vom Fuchs als Hauptbeutetiere gefressen. So gelangt die Bandwurmfinne in den Endwirt, in dessen Darm sie sich zum geschlechtsreifen Bandwurm entwickelt.
Auch Hunde und Katzen können infizierte Mäuse fressen. Sie werden dann genau wie der Fuchs zu Endwirten, in deren Dünndarm der Fuchsbandwurm parasitiert. Äußerlich erkennbare Krankheitserscheinungen treten dabei im Allgemeinen nicht auf. Die Tiere werden zu Aus- scheidern von Bandwurmeiern und ihr Kot kann - ebenso wie der des Fuchses – eine Ansteckungsquelle für den Menschen sein
Der Mensch muss Bandwurmeier über den Mund aufnehmen, um sich zu infizieren. Die Anzahl der Übertragungen auf den Menschen ist aber offensichtlich sehr gering. Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms ist er ein Fehlzwischenwirt, weil er die Infektion nicht an einen Endwirt weitergeben kann. In seinen Organen findet aber - wie bei echten Zwischenwirten - eine Finnenentwicklung statt. Vornehmlich Leber und Lunge werden befallen. Dabei entsteht ein Netzwerk von Schläuchen, das diese Organe weitgehend zerstört. Für den Zwischenwirt Mensch ist die FuchsbandwurmInfektion daher sehr gefährlich. Eine Heilung ist kaum möglich.
Insgesamt 16 Erkrankungsfälle wurden 2004 in die Statistik des Bundesamts für Risikobewertung aufgenommen; die Fälle betrafen Patienten aus 5 Bundesländern: 8 aus Baden-Württemberg, 5 aus Bayern und jeweils einen Patienten aus Brandenburg,
Nordrhein-Westfalen und Sachsen.
Die Vermeidung von Infektionsrisiken ist besonders wichtig
Bodennah wachsende Früchte wie Beeren und Pilze können mit Bandwurmeiern behaftet sein und können eine Ansteckungsquelle für den Menschen sein. Sie sollten niemals ungewaschen gegessen werden.
Im Umgang mit vierbeinigen Mäusefängern ist Hygiene der beste Infektionsschutz für den Menschen. Hände, die das Fell in der Afterregion berührt haben, dürfen nicht ungewaschen zum Mund geführt werden. Hunde und Katzen, die Mäuse fangen, sollen regelmäßig mit einem gegen den Fuchsbandwurm wirksamen Mittel entwurmt werden.
Quelle: My-sauerland.de