Ich habe eher das Problem, wenn Leute ein paar Euro spenden, mit denen ein Hund aus der Tötung rauskommt, in eine Pension gesetzt wird und der Spender, der alles zuhause am PC nachverfolgt, schreibt - heut hab ich zwei Hunde mit meiner Spende gerettet. DAS ist kein Tierschutz für mich. Denn von diesem gerettenden Hund redet nach der vermeintlichen Rettung nämlich in der Regel keiner mehr, er ist ja nimmer in der Tötung. Der Hund hockt in einer teuren Pension in dem Land, das ihm an den Kragen will, aber ein neues, vor allem passendes und lebenslanges Zuhause hat er noch lange nicht. Was passiert denn mit diesen Hunden ? Die Pension ist vielleicht für einen Monat gesichert. Das schafft zwar Arbeitsplätze, aber fragt nochmal jemand nach, was aus dem Hund geworden ist ? Was passiert mit verhaltensauffälligen Hunden ? Wer übernimmt die Kosten der Unterkunft, wenn der Hund monatelang keine Interessenten hat ? Der Hund blockiert doch auch für andere, eventuell besser zu vermittelnde Hunde, einen vorübergehenden Platz, den man ja auch wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Wartezeit der Quarantäne benötigt. Ich bin für grenzüberschreitende Hilfe, aber ich bezeichne mich auch sehr kritisch und kann daher viele Gedankengänge Anti-Auslandstierschutz-Menschen verstehen/nachvollziehen.
Was heisst denn überhaupt retten ? Retten heisst vor allem für mich, vor Ort die Lebensbedingungen für alle Hunde zu verbessern. Das die Menschen einbezogen werden und der Umgang mit Hunden auch Arbeitsplätze bedeuten kann/sollte. Und da ist es auch völlig legitim, vereinzelnd Hunde auch zu importieren, um mit deren Schutzgebühr z.B. Projekte wie kostengünstige Kastrationen für Hundebesitzer anbieten zu können, Einfangen und Kastrieren von Strassenhunden zu finanzieren, Bedingungen allgemein von untergebrachten Tieren zu verbessern, günstige Tierarztpreise zu garantieren, Heime mit Futterlieferungen zu unterstützen u.s.w., ein Auto für ambulante Behandlungen zu finanzieren und vieles mehr.
Ich wiederhole mich gern - für mich gibt es keinen in- und ausländischen Tierschutz. Grosse Institutionen machen es uns vor. Der BMT ist im In- und Ausland tätig. Er kümmert sich um Hunde und Katzen aus ganz Europa. Ihm ist es unter anderem zu verdanken, dass es in Rumänien jetzt doch keine Säuberungsaktionen geben wird. Natürlich werden Gemeinden auch weiter unzählige Hunde vergiften, erschlagen, erschiessen. Aber nicht ausrotten. Sie müssen sich mit dem Tierschutz auseinander setzen, das erwartet Europa von einem seiner Mitgliedsstaaten ! Tierschutz hört nicht an der Grenze auf.
Aber man muss genau hinschauen. Alle Orgas und Vereine als Hundehändler, die sich am Elend der Tiere bereichern, über den Kamm zu scheren finde ich persönlich eine Frechheit. Denn es gibt auch verantwortungsvolle Organisationen. Jeder Mensch hat heutzutage die Möglichkeit, sich Unmengen von Infos über Vereine, Orgas aus dem Internet zu holen. Und reicht es einem nicht, dann kann er sich vor Ort ein Bild machen.
Jeden Morgen, wenn ich wach werde und in die Gesichter meiner Hunde schaue, fühle ich, das Richtige getan zu haben. Da ist es mir so egal, ob das DF versteht, warum ich diesen Hunden ein Weiterleben ermöglicht habe.
Den beiden Vereinen, die sich auch für meine beiden Hunde derart eingesetzt haben, danke ich für ihren unermüdlichen Einsatz im Namen des Tierschutzes !