Ich gehöre zu denen, die regelmässig Blutbilder in Auftrag gibt. Egal ob bei meinen Hunden oder bei meinen Katzen. Die Auswertungen sind immer sehr interessant, sie geben u.a. Aufschluss, inwieweit die Ernährungsform in Ordnung sind, ob Entzündungen vorliegen, ob ein Muskelabbau vorliegt etc.
Auch wenn viele Ergebnisse noch in der Norm liegen, kann man trotz allem Abweichungen beobachten, die Aufschluss geben, wo man diagnostisch noch ansetzen kann. Natürlich ist ein Blutbild auch nur eine Momentaufnahme, natürlich kommt es auch darauf an, welches Labor auswertet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich lieber externe Labore beauftrage als die Auswertung in einer KLeintierklinik machen zu lassen.
Ich bin froh, dass es diese Möglichkeit der Diagnostik gibt. Sie hat bei uns bereits Leben gerettet, weil wir Vergleichsmöglichkeiten hatten. Ich würde niemals schreiben, dass ich Blutbilder für überflüssig halte, dafür habe ich einfach zu gute Erfahrungen damit gemacht. Aber man muss sich auch selbst informieren, um die Auswertungen richtig deuten zu können. Das macht sehr viel Arbeit, aber ist nicht unmöglich.
Das beste, wenn auch traurige Beispiel ist mein verstorbener Kater. Ihm ging es sehr schlecht und die behandelnde Tierklinik offenbarte mir, dass bei ihm FIP ausgebrochen wäre und es am besten sei, ihn einschläfern zu lassen. Lt. kleinem Blutbild (Klinikintern) waren aber für diese unheilbare Erkrankung, die nach Ausbruch innerhalb von 8 Wochen zum Tode führt, nur zwei Parameter erfüllt. Der Kater hatte zwar auch einen leichten Bauchhöhlenerguss, trotzdem liess ich ihn entgegen des Rats der Tierklinik nicht einschläfern.
Das Labor, welches ich dann wegen eines differenzierten Blutbilds beauftragte, wertete statt FIP eine Nierenerkrankung aus, die erfolgreich behandelt wurde und meinem Tier noch 8 Monate schenkte. Leider starb mein Kater an einem Nierentumor, der neben bildgebenden Verfahren schlussendlich auch im Gesamtblutbild sichtbar war.