Ich habe auch zwei Hunde aus dem Ausland, allerdings aus Mexiko, allerdings beide über keine Organisation, die es hier auch nicht gibt.
Ich stimme zu, das die Verhältnisse in vielen Ländern sehr, sehr schlimm sind und finde es toll, das so viele arme Seelen ein Zuhause finden. ABER: Ich kritisiere auch die Tierheime vor Ort, die es einem oft nicht leicht machen, einen Hund zu bekommen. Wie viele hätten von einem Tierheim in D keinen Hund bekommen, bekommen aber ohne Probleme einen Hund aus dem Ausland. Wie oft wird man wenig bis gar nicht über Hunde aus einem Tierheim in D informiert, die threadstarterin hat das ja sehr schön beschrieben. Da finde ich liegt ein ganz großer Kritikpunkt. Der andere ist das man inzwischen sehr genau gucken muß, wo und von welcher Orga die Hunde kommen. Und man muß auch gucken, dass D nicht überschwemmt wird und die Hunde hier in D nicht mehr vermitelt werden, da die Tierheime voll sind. Was ist der nächste Schritt, wenn die Kapazitäten der Tierheime in D ausgeschöpft sind, dann landen wir auch irgendwann mal bei irgendwelchen Massenauffangstationen? Und teilkweise wird meiner Meinung nach nicht genügend der Gesundheitszustand der Tiere überprüft, wie viele Tests auf Mittelmeerkrankheiten fallen dann plötzlich doch ganz anders aus. Und ein Hund, der eine solche Krankheit hat bei einem Hundeanfänger, das kann auch schief gehen, zumal es ja auch mit laufenden Tierarztkosten verbunden ist.
Ich finde es ist eine Gratwanderung zwischen der guten Seite armen Hundeseelen ein Zuhause zu geben und der Tatsache, das dafür etliche andere in deutschen Tierheimen kein Zuhause finden.
Ich habe mich mehr als einmal in einen Hund auf eine der zahlreichen Tierschutzseiten aus dem Ausland verliebt, aber mir persönlich wäre es immer wichtig, den Hund vorher einmal live gesehen zu haben anstatt ein Lebewesen, was mich viele Jahre begleiten wird, nur nach dem Foto und einer subjektiven Beschreibung zu kaufen.
Und oftmals denke ich einfach, nicht allen Hunden tut man einen gefallen, ein Hund der zuvor auf der Straße gelebt hat, ist nicht immer glücklich, plötzlich in einer Wohnung "eingesperrt" zu sein. Dabei kommt es natürlich auch sehr darauf an, wie lange er dort gelebt hat oder ob es noch ein Welpe ist.
Suki ist ein Straßenhund, den ich aber mit 8 Wochen bekommen habe, davor hat er mindestens 1,5 Wochen in einer Tierarztpraxis in einem Käfig gesessen. Sie ist ein toller Hund, hört sehr gut, aber in letzter Zeit nutzt sie Momente, wo wir abgelenkt sind und vor der Haustür mit jemanden quatschen und macht sich leise davon und gesellst sich zu den Straßenhunden, die in unserer Straße leben. Sie kommt auf Zuruf sofort zurück, aber sitzt das bei ihr doch so tief drin?? Eine Bekannte von mir hat einen älteren Straßenhund aufgenommen, er hat Liebe, Futter alles bekommen, er hat immer noch draußen seine Runden gedreht, blieb aber immer in der Nähe des Hauses. Eines Tages ist er nicht mehr wieder gekommen, er blieb auf der Straße, er lebt, es geht ihm gut, aber er wollte nicht mehr zurück in das Haus.
Daher denke ich kann man nicht immer pauschal ja dazu sagen, Hunden aus dem Ausland ein Zuhause zu geben, sondern bei jedem Fall muß individuell geguckt werden. Grundsätzlich finde ich es eine supertolle Sachen die Hunde auf diese Weise zu retten, aber ich habe auch ein wenig Sorge, dass das Ganze überhand nimmt und irgendwann die Bestimmungen noch weiter verschärft werden bzw. die Fluggesellschaften evtl auch nicht mehr mitmachen.
Liebe Grüße,
Nicky