Beiträge von mexnicky

    Ich denke, man muß auch nicht eine Meinung zu dem Thema haben, denn Hunde mit Migrationshintergrund ist ein Thema , was sehr facettenreich ist. Und gerade weil hier ja doch sehr viele einen Hund aus dem Ausland haben, finde ich es durchaus spannend, wie ihr dazu steht und auch wie sich die Hunde machen bzw. welche Probleme sie haben.

    Ich habe seit einem Jahr auch einen echten Straßenhund, was sich in den 6-7 Wochen abgespielt hat, weiß ich nicht. Suki habe ich in einer Tierarztklinik gesehen, sie wurde von der Straße mit ihrer Schwester aufgelesen und der Tierarzt hat sie zur Adoption freigegeben.
    siehe: https://www.dogforum.de/ftopic43626.html
    Ich vermute, sie wurde in Strandnähe geboren, da sie von Anfang an und auch heute noch eine Vorliebe für Schneckenhäuser hat und diese auf ihre Decke schleppt und regelrecht sammelt und damit spielt. Außerdem steckt das Müllaufsammeln ziemlich drin, was man ja von vielen Auslandshunden hört. Sie wurde (leider) mit 7 (!!!!) Wochen kastriert, da der Tierarzt nicht wußte, ob sie vermittelt wird. Da sie noch so klein war, gab es keine Probleme, dass sie sich an uns bindet. Sie ist sehr gelehrig, sensibel und wir hatten nie Probleme mit Freilauf/Gehorsam.
    Aber ich denke, das ist nur möglich, da wir sie schon so früh bekommen haben.

    Ich habe auch andere Straßenhunde kennengelernt, die selbst mit 4 Monaten schon sehr mißtrauisch sind.
    Suki geht hier auf alle Leute freundlich zu und versteht nicht, warum sie oft so grob zurückgewiesen wird, die Leute die Straßenseite wechseln, wenn sie vor dem Haus liegt, da hier die meisten einfach so unwahrscheinlich große Angst vor Hunden haben.

    Ich bin die einzige, die mit einem Mischling und noch dazu die einzige mit einem Straßenhund die hier in einer Art "HUndeschule" auf einem öffentlichen Platz mitmacht. Alles andere sind Rassehunde, sehr oft bleiben Leute stehen, die sich erst einmal darüber lustig machen, das da ein Straßenhund mitmischt, aber dann ihren Mund halten, wenn sie merken, wie er gut erzogen ist und die gleichen Übungen wie die Rassehunde macht. Denn es hält sich hartnäckig der Glaube, ein Straßenhund ließe sich nicht erziehen. Zudem bin ich die einzige, die kein Würgehalsband benutzt und mit positiver Bestärkung arbeitet. Es kommen oft Reisegruppen vorbei, die mich ansprechen oder Mexikaner/HUndebesitzer die mich fragen, wieso mein Hund so gut hört, wenn ich die Befehle leise (normale Lautstärke) gebe, da hier vermittelt wird, um die Hierarchei klarzustellen müßte man laut mit dem Hund reden, was oft in anschreien endet. Aber ich hatte viele Gespräche mit Leuten, die in vielerlei Hinsicht auch ihre Meinung geändert haben.

    Insgesamt denke ich auch, es muß sich etwas in den jeweiligen Ländern ändern, es ist keine Lösung die Hunde alle nach Deutschland zu bringen und wenn ich mir die steigende Zahl an Mittelmeerkrankheiten angucke, finde ich das auch sehr alarmierend.
    Die Hunde sollten in den Ländern kastriert werden und es sollte mehr Aufklärung geben, das ein Hund eine Verantwortung bedeutet und nicht mal einfach auf der Straße "entsorgt" werden kann. Hier gibt es keine Tierheime, die würden schon mal ein wenig helfen, dass die Zahl der Straßenhunde geringer wird.
    Mein persönlicher Plan ist, Suki in Deutschland zum Therapie- oder zumindest Schulbesuchshund auszubilden und wenn wir irgendwann wieder zurück nach Mexiko gehen, mit ihr hier Aufklärungsarbeit in Schulen zu machen.

    Liebe Grüße,
    Nicky

    Ich habe ja auch zwei solcher Exemplare, der eine ist in D, der andere soll im Sommer nach D, beide dann auch selbst ausgeführt.

    Luna ist zwar kein Straßenhund, aber ihr fehlte die Sozialisationsphase und es war sehr schwer, sie zu einem Alltagstauglichen Hund zu erziehen.

    Ich könnte mir auch nur vorstellen, einen Welpen mitzunehmen/zuadoptieren, einen erwachsener Straßenhund würde ich mir auch nicht zutrauen, ebensoweinig einen aus einer Tötungsstation, da sind einfach schon TRaumata vorhanden.

    Was die Straßenhunde in Mexiko betrifft, gibt es solche und solche, einige sind extrem krank, andere werden von Familien gefüttert und denen geht es natürlich besser. Auf dem Land oder in vielen indigenen Dörfern geht es den Hunden relativ gut, wenn man davon absieht, dass sich nicht um kranke Hunde gekümmert wird, weil selbst die medizinische Grundversorgung nicht für Menschen gewährleistet ist.

    Liebe Grüße,
    Nicky

    Angeregt durch Veelas thread würde ich gerne mal die Frage diskutieren, wie ihr dazu steht, ob es gut ist, Straßenhund zu adoptieren, sie aus südlichen Ländern einfliegen zu lassen und ihnen ein Zuhause als Familienhund zu geben?
    Es gibt ja genug Leute hier, die einen Hund aus dem Ausland haben (ich eingeschlossen) und ich würde mir eine produktive Diskussion wünschen.
    Ist ein Hund, der in Freiheit gelebt hat und um sein Futter kämpfen mußte, der sich mit Krankheiten rumschlagen mußte, aber im Rudel gelebt hat, in einer Wohnung in der Stadt, mit regelmäßigem Futter und Tierarztbetreeung, aber allein und "eingesperrt" glücklicher.
    Ist es wirklich nötig, nach einem Hund aus dem Ausland zu suchen, wenn in D die Tierheime voll sind?
    Haben Hunde aus anderen Ländern hier erst einmal Kommunikationsprobleme?

    Bin mal sehr gespannt über eure Meinungen.

    Liebe Grüße,
    Nicky

    Gibt es denn im Netz Infos über Baladis, habe eigentlich zum ersten Mal von dir darüber gehört, aber beim googeln außer Beiträge von dir nichts gefunden.

    Verstehe ich, dass es unter den Bedingungen besser ist, keinen mitzunehmen. Gerade wenn sie schon älter sind, stellt sich mir auch die Frage, ob man dem Hund wirklich etwas Gutes tut, wenn er es gewohnt ist frei zu sein und plötzlich muß er in einer Wohnung leben.

    Solche Regierungsaktionen sind immer heftig, ich habe hier in Mexiko es bisher nie mitbekommen, aber es soll in Abständen Einfangaktionen geben und die Straßenhunde werden sofort getötet.

    HAst du denn vor zu schauen, ob die Janette noch da ist?

    Liebe Grüße,
    Nicky

    Seufz, ja ich verstehe dich sehr gut.
    Ich versuche mich ja auch gerade durch den Dschungel an Gesetzen zu beißen, um Suki im Sommer nach Deutschland zu nehmen. Vor 10 Jahren war das mal super einfach...
    Ägypten steht wahrscheinlich nicht auf der Liste sicherer Drittländer, oder?
    Ich kann dich gut verstehen, dein Avatarbild hat mir immer gut gefallen, ein wunderschöner Hund.
    Aber theoretisch mit Titerbestimmung würdest du doch einen Hund mitnehmen können oder wie sieht das aus?

    Liebe Grüße,
    Nicky

    Ich kenne auch einige Rollifahrer mit Hund, das sind aber meist kleinere, die dann auch mal auf dem Schoß mitfahren. Generell, wenn es dir solche Probleme bereitet, nen Berg hochzukommen, wie sieht es denn mit einem Elektrorolli aus. Bist du ständig auf nen Rolli angewiesen oder kannst du kurze Strecken laufen. Denn, wie du schon sagst, bei ner Welpenerziehung kann ich mir schwer vorstellen wie das geht, wenn man nicht so mobil ist.
    Ich würde vielleicht an deiner Stelle lieber das Augenmerk weniger aufs Ziehen können legen, denn so ganz unproblematisch ist das ja nicht. So einfach Leine in die Hand und dann los, das geht nicht.

    Entscheidend find eich, wenn du bereits einen Hund hast, kannst du auch zwei wirklich auslasten?
    Und wie wäre es denn mal direkt nach einem Behindertenhund Ausschau zu halten, der dahingegend ausgebildet wird und dir wirklich eine Hilfe ist. Denn das wenigste was du in deiner Situation gebrauchen kannst ist ein hund, der dich nachher vor Erziehungsprobleme stellt und Behindertenhunde werden ja schon als Welpe auf ihre Tauglichkeit getestet. Ich würde da auch lieber in Richtung Labrador oder Golden Retriever gucken, das sind ja keine kleinen Hunde und mich mit jemanden in Verbindung setzen, der solche Hunde ausbildet und dir helfen kann, einen geeignete Hund auszusuchen. Denn leider sind Behindertenhunde ja nauch verdammt teuer durch die lange Ausbildung.

    Liebe Grüße,
    Nicky

    Zumindest steht Mexiko da mit drin, die Liste gucke ich in regelmäßigen Abständen nach.

    Was mir nicht klar ist, soll ich mir nen EU- Impfpass zuschicken lassen oder hier nach nem Internationalen Impfausweis suchen?
    Und wie sieht das mit dem Mikrochip aus, hier gibt es welche, aber muß es ein bestimmter sein, gibt es da Unterschiede?

    Liebe Grüße,
    Nicky