Hallo ihr Lieben!
Erstmal wieder ganz ganz ganz großes DANKE für Eure lieben Worte!
Es ist so schön zu wissen, dass ihr an uns denkt und uns immer wieder beisteht, es gibt mir und damit auch Cimba ganz viel Kraft!
Heute war kein guter Tag für uns, nein er war schrecklich!
Seit gestern hat Cimba wässrigen Durchfall. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, ich gebe ihr ziemlich viel Öl ins Futter damit ihr Kot sehr weich wird. So hat sie weniger Probleme Kot abzusetzen. Ich habe einfach gedacht, ich hätte ihr zuviel Öl gegeben und der Durchfall würde davon kommen.
Als ich heute nach Hause gekommen bin, traf mich bald der Schlag. Sie ist schon seit langem nicht mehr sauber und ich muss oft Sch... räumen, aber sowas habe ich noch nicht gesehen:

Dünnpfiff überall, sogar an der Wand und das hat gestunken
Also gut Augen zu und durch. Als ich beim Wischen war, kotzte Cimba in ihr Körbchen. Da wußte ich das etwas nicht stimmt.
Also ab zum TA. Auf der Fahrt dorthin war sie schon mächtig gestresst, ist im Kofferraum hin und her getippelt mit Schmerzgesicht. Gar nicht so einfach mit schmerzhaften Hund bei Blitzeis die Nerven zu behalten, vorallem weil es nicht mein Auto ist (vorgestern bin ich in Graben gerutscht, Auto in Werkstatt).
In der Praxis war das Wartezimmer gerammelte voll, jetzt musste die arme Maus auch noch warten. Sie fing dann an total unruhig zu werden, zitterte. Dann bekam sie mitten im Wartezimmer einen Schmerzanfall und krampfte. Ich habe geheult wie ein Schlosshund, war völlig aufgelöst. Die Maus konnte sich nicht mal frei bewegen, wegen den ganzen anderen Hunden und Katzen drumherum.
Ich bin dann völlig verheult ins Behandlungszimmer. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sie heute einschläfern lassen hätte, wenn der TA mir dazu geraten hatte. Soweit war ich mit meinen Gedanken noch nie!!! Mir ist bewußt, dass das Jahr 2009 unser letztes gemeinsames Jahr sein wird und ich weiß, dass wir nicht mehr viel Zeit haben. Aber auch wenn ich immer Fassung behalten habe und ich dachte ich würde dem schon gewachsen sein: Nein es ist nicht so! Heute habe ich total meine Fassung verloren, zum ersten mal, es brach einfach über mich herein, der Boden unter den Füßen wird einem in so einem Moment total weggezogen. Man versucht sich damit auseinanderzusetzen, doch insgeheim ist es noch so weit weg! Heute wurde mir zum ersten Mal bewußt, das es nicht so weit weg ist. Es ist so nah!, ich werde meinen Herzhund verlieren und es kann jeden Moment soweit sein. Dieses Gefühl war so schmerzvoll und kaum zu beschreiben
Der TA hat sich gut um uns gekümmert. Er kann mir nicht sagen, ob es jetzt eine akute Verschlechterung ihres gesamten Gesundheitsstandes ist oder ob es "nur" eine Gastritis ist. Sie hat sofort krampflösende und schmerzhemmende Mittel gespritzt bekommen und ihr ging es auch gleich etwas besser. Wir behandeln jetzt symptomatisch den Durchfall und müssen abwarten. Er hat mir seine Handynummer gegeben, falls es ihr akut schlechter gehen sollte, kommt er sofort vorbei und läßt sie gehen.
Beim Abtasten hat er eine Veränderung im Darm gefühlt, eine Umfangsvermehrung. Bis jetzt war der Tumor nicht tastbar und das heißt nichts Gutes. Ich werde sehen, wie sie oder ob sie sich die nächsten Tage erholt. Ich kann nicht beschreiben, was in einem vorgeht. Ich kann einfach nicht einschätzen, ob es wieder nur eine Phase ist, oder ob doch das Ende naht. Vor ein paar Tagen ging ihr es doch noch sooo gut
Ist es jetzt egoistisch so zu handeln? Würde man nicht zu schnell handeln? Ich weiß es nicht und ich weiß auch, dass mir dabei keiner helfen kann. Immer wieder habe ich anderen in so einer Situation versucht Mut zu machen, immer wieder habe ich gesagt, dass "ihr" es merken werdet,wenn es soweit ist. Wenn es einem aber selber so geht, ist man wie gelähmt, unfähig eine Entscheidung zu treffen. Würde sie nur noch apathisch wirken, nicht mehr an unserem Leben teilhaben wollen, würde mir es leichter fallen. Aber sie strahlt noch solche Lebensfreude aus, man kann das gut an den Bildern erkennen.
Heute wird es wieder eine schlaflose Nacht für mich geben. Seit Monaten habe ich nun nicht mehr durchgeschlafen und langsam bringt mich die ganze Situation an meine Grenzen. Der Akku ist leer und ich werde selber immer kränker dadurch. Ihre Unruhe in der Nacht machen mich wahnsinnig, aber man kann nicht einschätzen, ob es ihr schlecht geht oder ob sie einfach nur "Langeweile" hat. Wir sind inkonsequent geworden, ist ja völlig normal, und die Maus nutzt das auch teilweise aus. Wenn sie in der Nacht hin und her tappert, kann es sein, dass sie raus muss oder es kann sein, dass sie einfach mit was nicht zufrieden ist und einfach mal draußen Bellen will. Wie oft stand ich mit ihr zum xten Mal frierend vor der Tür und sie hatte doch nur "Langeweile" und bellte die Nachbarschaft zusammen.
Ach es ist einfach so schwer! Niemanden wünsche ich so eine Erfahrung!!!
Wir werden weiter für sie da sein, auch wenn kaum noch Kraft dafür da ist.
Ich lieb sie doch so sehr!!!